Schweiz

Bergung des Dampfschiffs «Säntis» im Bodensee gescheitert

Das Dampfschiff "Schiller" auf dem Urnersee am Dienstag, 18. Juli 2017. (KEYSTONE/Alexandra Wey)
Symbolbild: Dampfschiff.Bild: KEYSTONE

Bergung des Dampfschiffs «Säntis» im Bodensee gescheitert

26.05.2024, 12:27
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Die Bergung des Dampfschiffes «Säntis» im Bodensee ist gescheitert. Das sagte Silvan Paganini, Präsident des Schiffsbergevereins, am Sonntag auf «BlickTV». Zuvor war die Bergungs-Plattform auf das Schiff gerast.

Das versenkte Schiff sollte am Sonntag bis auf 12 Meter unter der Wasseroberfläche angehoben werden. Es kam jedoch zu Problemen.

Im Livestream von «Blick TV» war zu sehen, wie gegen 10.30 Uhr Hektik ausbrach. Seile rauschten im Eiltempo nach unten. Ein Experte sagte auf «Blick TV» bereits, dass das Projekt für diesen Tag «gestorben» sei. Im Verlauf des Sonntagmorgens hatten sich die Verantwortlichen noch zuversichtlich gezeigt.

Schon im April versuchte der Schiffsbergeverein die Hebung. Damals riss unter anderem ein Seil. Zudem mussten am Tauchroboter technische Teile ausgewechselt werden.

Das Dampfschiff soll durch Tragseile mit Hebe-Säcken kontrolliert aufsteigen und dann unter der Regie des Vereins abgeschleppt werden. Es soll vor Romanshorn zunächst in zwölf Metern Tiefe abgesetzt werden. Später soll es mithilfe der Hebe-Säcke an die Oberfläche geholt werden. Das Schiff soll dann konserviert und eventuell ausgestellt werden.

Schiff wurde 1933 versenkt

Der Schiffsbergeverein wurde im Jahr 2023 gegründet. Seit dem erfolgreichen Crowdfunding für die Bergung des Dampfschiffs laufen die Vorbereitungen für die Aktion auf Hochtouren. Der Verein ist gemeinnützig und hat über 40 Mitglieder. Insgesamt sind für die Bergung bisher gut 250'000 Franken zusammengekommen.

Die «Säntis» wurde im Mai 1933 versenkt, weil sie nicht mehr fahrtauglich war. Sie liegt in der Seemitte zwischen Romanshorn und Langenargen (D). Eine Verschrottung wurde damals als zu teuer verworfen. Das 49 Meter lange Schiff war seit 1892 auf dem Bodensee unterwegs und konnte 400 Passagiere befördern. (sda)

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20 Kommentare
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Yolanda Hecht
26.05.2024 16:59registriert Juni 2022
Grosse Schiffe bergen ist die Sache von hochspezialisierten Leuten. Mir kam die Geschichte von Anfang an schräg vor. Ein ehemaliger Hochseekapitän und ein Verein wollen die SäntIs bergen. Beim ersten Mal riss ein Seil. Heute ist die Hebeplattform auf das Wrack abgestürzt. Das stellen sich doch Fragen zur Kompetenz dieser Mannschaft. Das war wohl ziemlich viel Einbildung und Selbstüberschätzung im Spiel. Die können froh sein, dass niemand verletzt worden ist.
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