In Aarau soll bis 2028 das Aargauer Integrationszentrum für Flüchtlinge entstehen. Es soll 250 Plätze für Familien und Einzelpersonen mit Bleibeperspektive anbieten. Das hat der Aargauer Regierungsrat entschieden.
Für das Integrationszentrum soll auf dem Gelände der heutigen Asylunterkunft an der Rohrerstrasse, in der Nähe des Bahnhofs Aarau, ein Neubau errichtet werden, wie die Aargauer Staatskanzlei am Mittwoch mitteilte. Im Zentrum sollen zum einen Personen untergebracht werden, die als Flüchtlinge anerkannt oder im Rahmen des beschleunigten Verfahrens vorläufig aufgenommen worden sind. Zum anderen sollen dort Menschen leben, die dem Kanton Aargau zugewiesen worden sind und bei denen mit einer vorläufigen Aufnahme oder einer Anerkennung als Flüchtlinge zu rechnen ist.
Der Standort in Aarau sei eine optimale Lösung, wurde Regierungsrat Jean-Pierre Gallati (SVP), Vorsteher des Departements Gesundheit und Soziales, in der Mitteilung zitiert. «Von der Lage und von der Infrastruktur, aber vor allem von den Integrations- und Betreuungsangeboten her haben wir hier beste Voraussetzungen.»
In der Stadt Aarau und teilweise in angrenzenden Gemeinden sollen im Gegenzug 300 Plätze in kantonalen Asylunterkünften abgebaut werden. Das neue Integrationszentrum will der Regierungsrat nach eigenen Angaben in enger Zusammenarbeit mit der Stadt realisieren. Der Aarauer Stadtrat habe seine Bereitschaft dazu signalisiert. «Aarau anerkennt die Notwendigkeit eines permanenten kantonalen Integrationszentrums», wurde Stadtpräsident Hanspeter Hilfiker (FDP) zitiert.
Im Zentrum könnten die Integrationsmassnahmen frühzeitig und konzentriert an einem Ort organisiert werden, hiess es weiter. Mit einem Neubau schaffe man die Möglichkeit, sich flexibel an die Belegungsbedürfnisse anpassen zu können. Die Betreuung im Zentrum werde während 24 Stunden sichergestellt.
Integration lohne sich für alle Beteiligten, nicht zuletzt für die Aargauer Gemeinden, wurde Regierungsrat Dieter Egli (SP), Vorsteher des Departements Volkswirtschaft und Inneres, zitiert. Dank dem Integrationszentrum haben die dort untergebrachten Personen laut der Mitteilung erste Schritte auf ihrem Weg zur Integration gemacht, bevor sie in die Gemeinden ziehen. Damit würden die Chancen steigen, dass sie ihren Platz im Arbeitsmarkt schneller fänden. Dies senke die Sozialhilfekosten.
Der Aargauer Grosse Rat soll im Herbst 2022 über den Projektierungskredit für das Integrationszentrum entscheiden, den die beteiligten Departemente nun ausarbeiten. Der Einbezug der Bevölkerung sei im weiteren Verlauf des Projekts ein wichtiges Thema, hiess es. Gebaut werden soll das Zentrum in den Jahren 2026 und 2027. (aeg/sda)