Jeder, der in einem Sportverein ist, weiss es: Bei Ausflügen mit dem Club geht es nicht immer nur um Sport.
Bestes Beispiel dafür ist folgender Vorfall, der sich im Juni 2019 ereignete: Wie der «Walliser Bote» berichtet, befand sich ein 19-jähriger Walliser an diesem Tag auf einem Ausflug mit seiner Fussballmannschaft im grenznahen Domodossola.
Und was macht man auf einem Ausflug mit der Fussballmannschaft? Richtig: Feiern!
Wie polizeiliche Ermittlungen später ergaben, hatte der junge Walliser ordentlich Durst. 2,4 Promille hatte er intus. Das ist an sich (die gesundheitlichen Risiken mal ausgenommen) kein Problem, denn die Jungs waren mit dem Zug unterwegs.
Um 18 Uhr fuhr die Mannschaft zurück ins Wallis. In Iselle stieg der 19-Jährige jedoch aus, er wollte telefonieren. Prompt vergass der junge Mann, dass Züge grundsätzlich nicht auf besoffene Jugendliche warten. Und so verpasste er es, wieder einzusteigen.
Allein und betrunken entschloss sich der Walliser, nach Hause zu laufen. Und zwar durch den 20 Kilometer langen Simplontunnel.
Auf den ersten Kilometern nutzte er sein Smartphone als Taschenlampe. Dieses gab jedoch schnell den Geist auf. Und so orientierte er sich einfach an der Tunnelwand. Er stürzte hin und wieder und zog sich Schürfwunden zu, doch das hielt den selbstbewussten Teenager nicht von seiner Mission ab.
Er hatte bereits 17,5 Kilometer geschafft, als ihn um kurz nach 20 Uhr ein Lokführer bemerkte. Es folgte ein Rettungseinsatz. Der Tunnel musste gesperrt werden. Zwei Verladezüge fielen aus, ein weiterer fuhr mit 60-minütiger Verspätung los.
Die Staatsanwaltschaft Oberwallis hat den jungen Fussballer nun wegen Störung des Eisenbahnverkehrs schuldig gesprochen. Er kassierte eine Geldstrafe von 900 Franken mit einer Probezeit von zwei Jahren. Seine Trunkenheit wirkte sich strafmildernd aus.
Des Weiteren gab es eine Busse über 300 Franken und die Verfahrenskosten über 1150 Franken muss er ebenfalls selbst stemmen. Und zuletzt muss er dem Bahnunternehmen BLS auch noch die entgangenen Einnahmen der ausgefallenen Verladezüge vergüten. Der Betrag hierfür dürfte sich auf einige tausend Franken belaufen. (dfr)
Nicht schlecht ;)