Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer wagen den Schritt in die Selbständigkeit. Noch nie gab es so viele Firmengründungen in einem erstem Halbjahre wie 2023. Per heutigem Dienstag, also drei Tage vor dem Ende des Semesters, wurden 25'836 Gründungen verzeichnet.
Im Vergleich zur Vorjahresperiode 2022 bedeutet dies ein Wachstum von 4.5 Prozent und zum Rekordhalbjahr 2021 ein Plus von 0.4 Prozent, wie das IFJ Institut für Jungunternehmen am Dienstag mitteilte. Pro Tag waren es damit bis 145 Neugründungen. Entsprechend könne bis zum 30. Juni mit rund 26'300 neuen Firmen gerechnet werden.
Neue Unternehmen sorgten für innovative Produkte und Geschäftsmodelle, so das IFJ. Zudem schafften Firmengründungen eine bedeutsame Anzahl neuer Arbeitsplätze.
Als besonders gründungsfreudig hat sich mit einem Plus von 27 Prozent die Dienstleistungsbranche erwiesen - so etwa in den Bereichen Fotographie, Facility Management und Gartenbau. Aber auch der Transport- und Logistiksektor strotzte mit fast einem Fünftel mehr Gründungen vor Innovationsfreudigkeit. Ebenfalls gewachsen ist die Coiffeur & Kosmetik-Branche (+17%).
Den höchsten prozentualen Rückgang verzeichnete derweil die Land- & Forstwirtschaft mit einem Minus von 17 Prozent. Aber auch die Hightech-Branche (-15%) sowie das Druck- & Verlagsgeschäft (-13%) waren deutlich rückläufig.
Am meisten Firmen wurden in den Branchen Handwerk, Beratung, Immobilienwesen und im Detailhandel gegründet. Diese vier Branchen machten rund 44 Prozent aller Neugründungen aus, heisst es weiter.
Dabei wuchsen alle Grossregionen der Schweiz - die Nordwestschweiz (+9%), das Espace Mittelland (7%), die Ostschweiz (+7%) und das Tessin (+7%) am stärksten. In der Region Zürich fiel das das Wachstum mit 5 Prozent ebenfalls relativ deutlich aus. Nur ein knappes Wachstum mit jeweils etwas unter einem Prozent gab es in den Regionen Zentralschweiz und Südwestschweiz.
Dabei stieg in 20 Kantonen die Anzahl Neugründungen in den ersten sechs Monaten 2023 gegenüber der Vorjahresperiode an. Das stärkste Wachstum verzeichneten Nidwalden (+27%), Graubünden (+25%) und Uri (+17%), Neuchâtel (+141%) und Aargau (+10%).
Leichte prozentualen Einbussen verzeichneten derweil das Wallis (-0.4%), Schwyz (-2%) und Zug (-4%). Die stärksten prozentualen Rückgänge wurden in den Handelsregisterämtern der Kantone Obwalden (-11%) und Appenzell Ausserrhoden (-14%) registriert. (sda/awp)