Das Wirtschaftsprüfungs-Unternehmen Pricewaterhouse Cooper (PwC) hat am Donnerstag zum vierten Mal eine Studie zur Lage des globalen Arbeitsmarkts veröffentlicht. Für die Durchführung wurden rund 54'000 Angestellte auf der ganzen Welt nach ihren Sorgen und Hoffnungen bezüglich ihrer Arbeit befragt. Die wichtigsten Erkenntnisse und Zahlen im Überblick.
26 Prozent der Befragten geben an, innerhalb der nächsten 12 Monate die Stelle wechseln zu wollen. 2022 betrug dieser Wert noch 19 Prozent. Die Gründe dafür seien die Aussicht auf bessere finanzielle Anreize, aber auch Überlastung am jetzigen Arbeitsplatz.
Die demografische Gruppe, die am meisten einen Jobwechsel anstrebt, ist die Generation Z (Jahrgänge 1996 bis 2011): 35 Prozent der Jungen möchten eine neue Stelle.
Die Gen Z ist zudem auch die Generation, von der prozentual am meisten Menschen mehrere Jobs gleichzeitig haben. Auf alle Befragten gerechnet sind es 21 Prozent, die eine bezahlte Nebenbeschäftigung haben.
Der Hauptgrund, wieso man einen zweiten Job hat, ist, so 69 Prozent der Befragten, um mehr Geld zu verdienen. 36 Prozent erhoffen sich, neue Fähigkeiten zu erlernen, und 29 Prozent sehen darin eine Chance, einer Beschäftigung nachzugehen, die sie erfüllt.
Es ist naheliegend, dass die Mehrheit sich nach besseren finanziellen Aussichten sehnt. Die anziehenden Lebensunterhaltskosten sowie die grassierende Inflation haben die Lage der Arbeitnehmer nicht verbessert, im Gegenteil:
Nur 38 Prozent der Angestellten gaben an, am Ende des Monats noch Geld zum Sparen oder für Ferien etc. vorig zu haben. Letztes Jahr betrug dieser Wert noch 47 Prozent, das ist also ein Rückgang von rund 18 Prozent.
Der Anteil an Arbeitnehmenden, die zwar ihre Rechnungen bezahlen, aber danach nichts mehr sparen oder ausgeben können, ist hingegen gestiegen: von 37 Prozent 2022 auf 42 Prozent.
Und auch diejenigen, die Mühe haben, ihre Rechnungen zu bezahlen oder dies in den meisten Fällen gar nicht können, leiden dieses Jahr: 18 Prozent haben dieses Jahr diese Kategorien angekreuzt. 2022 waren es noch 12.
Die Umfrage hat zudem ergeben, dass sich die finanzielle Verschlechterung mehr oder weniger konstant über alle demografischen Gruppen erstreckt. Einzig ethnische Minderheiten seien «zu einem gewissen Grad» stärker betroffen.
Laut einer Umfrage des WEF gehen Arbeitgeber davon aus, dass sich 44 Prozent der Fähigkeiten ihrer Angestellten innerhalb der nächsten fünf Jahre drastisch verändern werden.
Die Arbeitnehmer hingegen sehen die Situation nicht so dringend: Nur 36 Prozent gaben an, dass sich die Fähigkeitsanforderungen in ihrem Beruf in den nächsten fünf Jahren ändern werden. Das scheint kein grosser Unterschied zu sein, aber:
Von den Arbeitnehmern, die einen Beruf ausüben, der keine spezielle Ausbildung voraussetzt (ca. 47 Prozent aller Angestellten), ist es bloss ein Siebtel, der eine gravierende Veränderung in den nächsten fünf Jahren kommen sieht. Bei den Spezialisten sind es immerhin 51 Prozent.
Die wohl grösste Veränderung, die auf uns zukommt und bereits im Gange ist, ist die Implementation von künstlicher Intelligenz in Arbeitsprozesse. Während gewisse Medien schon davon berichten, dass diese KI uns allen den Job stehlen wird, sehen es die Arbeitnehmer anders.
So denken 31 Prozent der Befragten, dass künstliche Intelligenz ihre Produktivität am Arbeitsplatz erhöhen werde. 27 Prozent meinen, dass KI ihnen Chancen ermöglicht, neue Fähigkeiten zu erlernen. Dass KI ihre Arbeit in keiner Weise beeinflussen wird, denken immerhin 22 Prozent der Befragten.
Doch ist man gegenüber der künstlichen Intelligenz nicht durchweg positiv eingestellt: 18 Prozent befürchten, dass sie durch die Einführung von KI neue Fähigkeiten erlernen müssen. Dass KI ihren Arbeitsalltag auf eine negative Art beeinflussen wird, befürchten 14 Prozent. Und 13 Prozent sehen ihren Arbeitsplatz von der künstlichen Intelligenz bedroht.
(cpf)