Mit der Fitness der Schweizer Rekruten geht es bergab. Dies zeigen neue Zahlen von der Eidgenössischen Hochschule für Sport Magglingen (EHSM). Ein Grund für die Abnahme der Leistungsfähigkeit könnte die Corona-Pandemie sein, schreibt der Tagesanzeiger.
An der Aushebung werden junge Männer in der Schweiz für ihre Tauglichkeit fürs Militär geprüft. Getestet wird die körperliche Leistungsfähigkeit, dazu gehören Ausdauer- und Kraftübungen. Der Test ist dabei jedes Jahr der Gleiche. Die neusten Ergebnisse zeigen, dass die Leistungsfähigkeit der Rekruten seit Beginn der Pandemie in fast allen Disziplinen nachgelassen hat.
Die letzten 14 Jahre steigerte sich die durchschnittliche Leistung der Rekruten im Ausdauertest. 2006 konnten die jungen Männer für 767 Sekunden im geforderten Tempo mithalten und auf der Rundbahn rennen. 2020 haben die Männer 799 Sekunden durchgehalten.
Danach ging die Leistung deutlich nach unten. Vergangenes Jahr konnten die Rekruten noch rund 751 Sekunden mit dem Tempo mithalten. «Das entspricht einer Leistungsreduktion um knapp sechs Prozent und bedeutet einen neuen Negativrekord», schreibt der Tagesanzeiger.
Eine weitere Disziplin im Bereich der Ausdauer ist der Pendellauf. Dieser findet in der Halle statt und die Rekruten müssen möglichst lange im vorgegebenen Tempo hin- und herlaufen. Hier nimmt die Leistung schon seit 2019 ab. Die durchschnittliche Zeit ging in den vergangenen drei Jahren 18 Sekunden nach unten.
Den stärksten Leistungseinbruch verzeichnet die EHSM beim Rumpfkrafttest. Hier müssen die Rekruten so lange wie möglich die Plank-Position halten. Dabei werden die Beine abwechselnd angehoben. 2019 hielten die Rekruten durchschnittlich 121 Sekunden durch, drei Jahre später waren es noch 113 Sekunden. Hier ist der Einbruch mit sieben Prozent am grössten.
Auch Medizinbälle wurden 2022 (6,37 Meter) weniger weit gestossen als noch zwei Jahre zuvor (6,46 Meter). Beim Weitsprung sind die Rekruten 2019 2,28 Meter weit gesprungen, 2022 waren es 2,24 Meter.
Eine Disziplin, bei der sich die Ergebnisse kaum verändert haben, ist der Einbeinstand. Da braucht es weder gross Ausdauer noch viel Kraft.
Dieser Rückgang sei kein Zufall, sagt Alain Dössegger, der an der EHSM für die Auswertung der Daten dieser Fitnesstests zuständig ist. Dies äussert er gegenüber dem «Tagesanzeiger». Über die Ursachen kann er aber nur spekulieren. Es gibt laut Dössegger keine Studien, die einen allgemeinen Fitnessrückgang während der Pandemie belegen.
Long Covid könnte aber trotzdem ein Grund sein, weshalb die Aushebungsergebnisse in den vergangenen zwei Jahren abgenommen haben. «Sars-CoV-2 kann den Körper über sehr lange Zeit beeinträchtigen», sagt Dössegger gegenüber dem Tagesanzeiger. Und weiter: «Wenn ich bei körperlich stark aktiven Armee-Einheiten nach Einbussen der maximalen Leistung frage, fühlt sich jeweils gut die Hälfte der hoch trainierten Leute betroffen.» (cmu)
Das wäre absolut denkbar.
Es ist aber genau das Gegenteil der Fall. Denn so ein Trend würde sich über Jahre abzeichnen und nicht innerhalb eines Jahres.
Und vor 2020 sind die Resultate in allen Disziplinen seit 2006 kontant am ansteigen.
Man wurde ja durch die Lockdowns ziemlich aus der Bahn geworfen. Fitnessabos konnte man nicht mehr wirklich nutzen, Sportclubs machten auch nicht mehr so viel Spass und im Home Office war's ja so gemütlich, dass man ohnehin nicht rausgehen musste. Könnte sein, dass der Eine oder Andere seine alten sportlichen Gewohnheiten nicht wiederaufnahm, als die Massnahmen beendet wurden.