Beim Autobahnbau im Wallis scheint nichts einfach zu sein: Bauverzögerungen, Kostenüberschreitungen, Planungsfehler, Rücktritte, Gerichtsurteile und vieles mehr. In den letzten neun Jahren musste die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) dreimal eine Prüfung im Zusammenhang mit der A9 durchführen.
Die letzte Prüfung datiert vom Frühling 2022. Damals wurde bekannt, dass die Autobahn auf einem Teilstück von 500 Metern zu schmal gebaut ist. Zwischen Gampel VS und Raron VS fehlten teilweise bis zu 50 Zentimeter Trasse. Die Strasse war dort einfach zu schmal.
Der Fehler wurde erst entdeckt, als die Leitplanke montiert wurde. Auf diesem Abschnitt fehlte nämlich das Bankett. Das soll Oberflächenwasser zu den seitlich gelegenen Mulden ableiten. Auch stehen auf dem Bankett die Verkehrssignale.
Martin Hutter, Chef der Dienststelle für Nationalstrassen, sagt zu Blick: «Das ist ein ärgerlicher und nicht alltäglicher Fehler, der so nicht passieren dürfte.» Weiter sagt Hutter: «Es wäre aber sicher nicht verkehrt gewesen, wenn jemand mal einen Meter in die Hand genommen hätte.»
Das Missgeschick soll auch finanzielle Konsequenzen gehabt haben. Laut Hutter soll das Beheben des Fehlers mehrere 10'000 Franken kosten.
Jüngst kam es zu einem weiteren Problem: Geplant ist, eine Autobahnraststätte an der A9 zwischen Visp VS und Raron, direkt am Baggersee, zu bauen.
Laut dem Blick laufen aber zwei Plangenehmigungsverfahren: eines für die Raststätte – hier ist der Kanton Wallis verantwortlich – und ein anderes für die Park-, Stau- und Stellplätze der Lastwagen. Da ist das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) verantwortlich.
Doch die kantonalen Behörden im Wallis und das UVEK haben vergessen, ihre Richtpläne anzupassen. Damit fehlt dem Projekt die raumplanerische Grundlage. Weil die Raststätte auch die Landwirtschaft tangiert, ist das kein kleines Versäumnis.
Aufgefallen ist der fehlende Richtplan dem Bundesamt für Raumentwicklung ARE, schreibt der «Blick» weiter. Die Folge war die vorübergehende Sistierung der Planungsarbeiten mit dem Auftrag ans UVEK und die Walliser Behörden, jetzt ihre Aufgaben zu erledigen.
Seither geht es nur beim Bund voran. Nachdem die nationalen Richtpläne mit der Planung der Stellplätze angepasst wurden, durfte das UVEK vor ein paar Wochen endlich fortfahren. Beim Kanton Wallis hingegen stockt es weiterhin. Sogar so sehr, dass der Bund nicht mehr warten wollte.
So soll es bei der Autobahnraststätte zu bizarren Situationen kommen: Zwar kommen die Park- und Stellplätze für LKWs einen Schritt näher zum Baustart – während es für die Raststätte selber nach wie vor keine raumplanerische Grundlage gibt. «Genau diese braucht es aber, damit es weitergehen kann», betont Sonja Oesch von der Walliser Sektion des Verkehrsclubs Schweiz gegenüber «Blick».
(oee)
Das heisst, das Ding ist vor meiner Zeit, während meiner Zeit und garantiert auch nach meiner Zeit im Bau.
Oder, mein Favorit, der Filzkanton