Dramatische Polizeiaktion in Bern: Ein Mann wurde nach einer abenteuerlichen Fluchtfahrt in einem entwendeten Polizeiwagen mit einer Strassensperre gestoppt. Der Mann wurde bei dem Einsatz lebensgefährlich verletzt.
Der Mann fiel in der Nacht auf Donnerstag kurz vor 03.50 Uhr zunächst als Falschfahrer auf der Autobahn A6 von Thun herkommend in Fahrtrichtung Bern auf. Die Polizei versuchte ihn – rund 25 Kilometer weiter – laut Mitteilung im Gebiet Wankdorf mit einem künstlichen Stau zu stoppen.
Das gelang nur vorübergehend. Der Mann stahl danach auf der Höhe Wankdorf ein ziviles Polizeiauto, welches für die Erzeugung des künstlichen Staus parkiert worden war, und fuhr damit weiter in Richtung Thun.
Die Polizei versuchte mittels Schüssen, den Mann zu stoppen. Vorerst vergebens. Auf Höhe der Ausfahrt Ostring stellte sich dem flüchtenden Fahrzeug ein weiteres ziviles Polizeiauto in den Weg. Es kam zum Zusammenstoss.
Mithilfe weiterer Einsatzkräfte und dem Einsatz eines Tasers konnte der Mann schliesslich angehalten werden. Er wurde bei der Aktion schwer verletzt. Eine Ambulanz brachte ihn in kritischem Zustand ins Spital.
Weshalb der Mann auf der falschen Fahrbahn unterwegs war und wieso er die Flucht ergriff, ist noch unklar. Über die Identität des Mannes gaben die Behörden keine Auskunft.
Im Einsatz standen mehrere Dienste der Kantonspolizei Bern ein Ambulanzteam, Schutz und Rettung Bern, das Institut für Rechtsmedizin der Universität Bern, das Tiefbauamt sowie das Forensische Institut Zürich. Die regionale Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland habe Ermittlungen aufgenommen. In diesem Zusammenhang werden Zeuginnen und Zeugen gesucht.
Die Autobahn zwischen Wankdorf und der Ausfahrt Ostring in Fahrtrichtung Thun musste für mehrere Stunden gesperrt werden.
Gemäss dem Communiqué wird die Kantonspolizei Zürich, unter Leitung der Staatsanwaltschaft für besondere Aufgaben des Kantons Bern, die Schussabgaben und den Einsatz des Destabilisierungsgerätes, also der Elektroschockpistole, untersuchen. (mlu/sda)