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Stadt Bern warnt vor organisierten Bettelbanden

Stadt Bern warnt vor organisierten Bettelbanden – und spricht von Menschenhandel

14.12.2022, 11:3814.12.2022, 13:11
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In der Stadt Bern sind in der Vorweihnachtszeit wieder vermehrt Bettlerinnen und Bettler aus Osteuropa aktiv. Diese Menschen seien meist Opfer von organisierten Banden, warnen die Berner Stadtbehörden und bitten die Bevölkerung, kein Geld zu geben.

Das Geld komme schlussendlich den straff hierarchisch organisierten Banden zu, heisst es in einer Mitteilung der Stadtberner Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie vom Mittwoch.

Der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause wird in der Mitteilung zitiert:

«Der Kampf gegen den Menschenhandel ist ein erklärtes politisches Ziel. Die organisierte bandenmässige Bettelei ist eine Form davon und deshalb gehen wir dagegen vor.»
Beggar bettler
Das Geld komme nicht den Bettlern, sondern den straff hierarchisch organisierten Banden zu, heisst es in einer Mitteilung der Stadtberner Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie vom Mittwoch.Bild: Shutterstock

Betteln ist in der Stadt Bern grundsätzlich nicht verboten. Die Fremdenpolizei führt aber täglich Kontrollen durch und kann mit ausländerrechtlichen Massnahmen gegen bandenmässiges Betteln vorgehen.

Am vergangenen Wochenende wurden 16 ausländische Personen überprüft, die aktiv und störend um Almosen bettelten. Die Fremdenpolizei hatte beobachtet, dass die Bettlerinnen und Bettler sich abgesprochen und an verschiedenen Orten in der Stadt positioniert hatten. Ausserdem hätten die Bettler mit verschiedenen Methoden versucht, Mitleid bei Passanten zu erregen. In einem Fall geschah dies mit einem mit Decken gefüllten Kinderwagen.

Doch das Grundproblem lösen die Kontrollen und ausländerrechtlichen Massnahmen nicht. «Solange sich die Bettelei für die Banden lohnt, werden die Menschen weiter ausgebeutet», erklärte Alexander Ott, Leiter Einwohnerdienste, Migration und Fremdenpolizei.

(yam/sda)

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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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lumpensammlerin
14.12.2022 14:22registriert Mai 2019
In der Schweiz gäbe es genügend Hilfsorganisationen, -stellen oder Sozialwerke, die ein Überleben ohne Betteln ermöglichen. Deshalb gebe ich nichts.
Im Ausland ist es nicht Aufgabe der Touristen, Menschen das Überleben zu ermöglichen (also via Betteln, nicht via Tourismus), deshalb gebe ich auch nichts.

Vielleicht egoistisch, vielleicht auch weil ich selber nur wenig habe. Bin dafür bei anderen Punkten sozialer unterwegs.

Aber gebettelt wird nur, weil es sich lohnt.
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Kappa 25
14.12.2022 13:42registriert Dezember 2020
Könntet auch gerne mal in Basel vorbeikommen! Seit mittlerweile mehr als einem Jahr sind diese Banden sehr stark vertreten.
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H. Fröhlich
14.12.2022 12:35registriert März 2019
In Zürich ist der neuste Trend von Bettlern in Restaurants / Bars die Gäste anzubettel.
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