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SVP schickt Albert Rösti und Hans-Ueli Vogt ins Rennen um den Bundesrat

Die SVP schickt Rösti und Vogt ins Rennen um den Bundesrat – das musst du dazu wissen

18.11.2022, 18:5318.11.2022, 20:03
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Was hat die SVP entschieden?

Am Freitagabend hat die SVP im Berdorf Hérémence VS über den Nachfolger von Ueli Maurer im Bundesrat debattiert. Dabei einigte sich die Fraktion darauf, Albert Rösti und Hans-Ueli Vogt dem Parlament vorzuschlagen. Das Duo setzte sich intern gegen den Berner Ständerat Werner Salzmann sowie die Kantonsregierungsmitglieder Michèle Blöchliger (NW) und Heinz Tännler (ZG) durch.

Die offiziellen Kandidaten der SVP fuer die Bundesratsersatzwahl, Albert Roesti, BE, links, und Hans-Ueli Vogt, ZH, freuen sich nach der SVP-Fraktionssitzung ueber ihre Nomination, am Freitag, 18 Nove ...
Albert Rösti und Hans-Ueli Vogt schütteln sich die Hand.Bild: keystone

Wie knapp ist das Resultat?

Albert Rösti galt bereits im Vorfeld als Kronfavorit, weshalb die Nomination des früheren Parteipräsidenten und heutige Nationalrat als sicher anzunehmen war. Bei der internen Wahl erhielt der Berner wenig überraschend die meisten Stimmen.

Der Zürcher alt Nationalrat Hans-Ueli Vogt hat es hauchdünn auf das Zweierticket für die Nachfolge von SVP-Bundesrat Ueli Maurer geschafft. Er setzte sich im vierten Wahlgang gegen den Berner Ständerat Werner Salzmann durch. Den Unterschied machte nur eine Stimme.

Laut Fraktionschef Thomas Aeschi erreichte Vogt mit 26 Stimmen just das absolute Mehr. Salzmann kam auf 25 Stimmen, wie am Freitag vor den Medien in Hérémence VS bekannt wurde. Die beiden Regierungsräte Tännler und Blöchliger blieben hingegen chancenlos.

Ist die wilde Kandidatur eines Unterlegenen realistisch?

Es scheint nicht denkbar, dass Salzmann, Tännler oder Blöchliger sich trotzdem um einen Sitz im Bundesrat bemühen könnten. Denn die Statuten der SVP sehen den automatischen Parteiausschluss für Mitglieder vor, die eine Wahl in die Landesregierung annehmen, ohne von der Fraktion nominiert worden zu sein. Eingeführt hatte die Partei die Bestimmung nach der Abwahl Christoph Blochers und der Wahl Eveline Widmer-Schlumpfs im Jahr 2007.

Die Nidwaldner SVP Regierungsraetin Michele Bloechliger gibt ihre Bundesratskandidatur als Nachfolgerin des abtretenden Bundesrat Ueli Maurer bekannt, am Montag, 17. Oktober 2022 im Rathaus in Stans i ...
Michèle Blöchliger wird nicht SVP-Bundesrätin sein.Bild: keystone

Wie begründet sie SVP das Ticket?

SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi sieht in den beiden Kandidaten verlässliche Vertreter der Linie ihrer Partei. Sie seien die Richtigen, um die Schweiz aus der gegenwärtigen Krise zu führen.

Sie hätten sich klar zur Neutralität und gegen eine institutionelle Einbindung in die EU ausgesprochen - ebenso wie die anderen Kandidierenden, sagte Aeschi am Freitag vor den Medien in Hérémence im Unterwallis.

Als weitere Kernthemen nannte der Zuger Nationalrat unter anderem die Steuerung der Zuwanderung, die Energieversorgung und die Stärkung der Armee. Die Schweiz stehe vor grossen Herausforderungen, betonte er.

Was sagen Rösti und Vogt dazu?

Die siegreichen Kandidaten haben das faire Auswahlverfahren und den gemeinsamen Kampf um den frei werdenden Sitz von Ueli Maurer betont. Rösti und Vogt betonten die gemeinsamen Werte wie etwa die Neutralität der Schweiz und tiefere Steuerlast. Sie unterscheide politisch nicht viel, sagten die beiden unisono. Sie hätten aber unterschiedliche Persönlichkeiten.

Rösti sieht sich - anders als von Medien kommentiert - nicht als Favoriten. «Es ist ein Wettkampf.» Er werde alles dafür tun, diesen zu gewinnen. Vogt sagte - angesprochen auf den knappen Sieg über den Berner Ständerat Werner Salzmann: «Wir haben uns Anfang Nachmittag versichert, dass uns nichts auseinanderbringen wird, was auch immer dieser Tag bringen werde.»

(dab/red/sda)

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92 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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insert_brain_here
18.11.2022 19:01registriert Oktober 2019
Ein taktisch kluges Ticket das muss man den Sünnelis lassen. Ich persönlich finde Hans-Ueli>Öl-Albert.
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Wendy Testaburger
18.11.2022 19:12registriert November 2018
Das einzig ernstzunehmende Ticket, dass man aus diesen fünf Kandidaten zusammenstellen konnte. Ich hoffe aufs kleinere Übel, Hans-Ueli Vogt.
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techiesg
18.11.2022 19:27registriert März 2018
Vogt wird neuer Bundesrat.
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