Am Montag gehen die Skiferien in den beiden Basel zu Ende. Doch das Corona-Virus könnte den Schulbetrieb in den nächsten Wochen lahmlegen. Gebannt dürften die Schülerinnen und Schüler dem Entscheid des Basler Erziehungsdepartements (ED) sowie der Baselbieter Bildungsdirektion entgegenfiebern. Baselland will morgen Donnerstag kommunizieren, Basel-Stadt gemäss ED-Sprecher Simon Thiriet «gegen Ende Woche».
Klar ist, dass der Entscheid zur temporären Einstellung des Schulbetriebs mindestens ebenso weitreichende Folgen hätte wie die Absage der Fasnacht. Bei jüngeren Schülern müssten die Eltern innert Kürze die Betreuung sicherstellen. Das notfallmässige Aufbieten von Grosseltern wäre gewiss auch nicht im Interesse der Allgemeinheit – zumal die ältere Generation gesundheitlich besonders gefährdet ist. Während ein mancher Schüler sich über eine Verlängerung der Schulferien freuen dürfte, bangen deshalb manche Väter und Mütter.
Fredi Jaberg, Präsident der Elternlobby Schweiz sowie des Ablegers in Baselland, sagt: «Die Schulen sind bekanntermassen die billigsten Babysitter. Wenn die Kinder über zehn Jahre alt sind, dann will man sie als Vater oder Mutter nicht den ganzen Tag zu Hause rumsitzen haben.» Komme hinzu: Die Eltern seien bei einem Schulausfall nicht geschützt – wenn die Kinder krank seien, erwarte der Arbeitgeber, dass innert drei Tagen ein Babysitter gefunden werden könne. Für viele kaum machbar.
Trotzdem: Jaberg findet in der jetzigen Situation «vor allem zwei Modelle sinnvoll», wie er sagt. Beide wären rigoros. «Wenn man zum Schluss gelangt, dass es nicht reicht, wenn grössere Menschenansammlungen verboten werden, dann muss man die Schulen vier Wochen schliessen», sagt er. Dies davon ausgehend, dass es sich beim Corona-Virus um eine gefährliche Krankheit handle.
Falls man das Corona-Virus wie beispielsweise die Masern klassifizieren würde, dann wäre ein Quarantäne-System an den Schulen die richtige Variante, meint er. «Wenn an einer Schule ein Fall auftritt, muss man diese einen Monat abriegeln». So lange dauerten zwei Generationen des Corona-Virus.
Annina Züst, welche sich bei der Elternlobby Basel-Stadt engagiert, äussert sich ähnlich wie Jaberg. Sie persönlich sei der Meinung, dass der Kanton «konsequenterweise» auch den Schulstart verschieben müsste, nachdem er die Fasnacht abgeblasen hatte. «Ja, wir stehen vor einer grossen Frage», sagt Züst. Denkbar sei deshalb auch, einen Teil der Verantwortung auf die Eltern zu übertragen und den Schulbesuch fakultativ zu machen.
Die Frage nach der Verlängerung der Schulferien werden die Behörden beantworten müssen. Doch beweisen einzelne Bildungsinstitutionen, dass auch sie Verantwortung übernehmen wollen. Bei der International School of Basel sind beispielsweise alle Eltern-Veranstaltungen und Schulausflüge abgesagt. Und wer die Schule besucht, der muss ein Formular ausfüllen, auf dem nach Krankheitssymptomen gefragt wird und ob er in jüngster Zeit Basel verlassen hat. Erst dann wird entschieden, ob Zugang zur Schule gewährt wird. (bzbasel.ch)
Bei einer Schulschliessung wie in Asien müsste konsequenterweise auch ein home schooling Angebot aufgesetzt werden (live streaming mit den Lehrern), da bin ich nicht sicher, ob die Schulen dafür genügend organisiert sind.
Abgesehen davon hat sich das BAG dazu bereits negativ geäussert. Also erübrigt sich die Diskussion.
Es müsste eher gefragt werden, wo die Kinder in den Ferien waren... Falls Norditalien eher noch nicht zur Schule gehen?