Schweiz
Coronavirus

In zehn Tagen kann gegen Covid-19 und Grippe geimpft werden

Bald kann gegen Covid-19 und Grippe geimpft werden: Wer holt sich den Booster?

In zehn Tagen kann gegen Covid-19 und Grippe geimpft werden. Empfohlen wird die Impfung für beide Viren nur Risikopersonen und über 65-Jährigen. 53 Prozent von ihnen sind bereit. Was sagt Impfchef Christoph Berger dazu?
06.10.2023, 17:38
Bruno Knellwolf / ch media
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HANDOUT - AVKZ, Corona-Impfung als Pilotprojekt in der Apotheke am Paradeplatz in Z
Ab Mitte Oktober kann man sich sowohl gegen Grippe wie auch gegen Covid-19 impfen lassen.Bild: keystone

In zehn Tagen ist es so weit. Der Winter naht und ab Mitte Oktober starten die Impfungen gegen Covid-19 wie auch gegen die Grippe. Empfohlen wird die Influenza-Impfung vom Bundesamt für Gesundheit BAG und der Impfkommission Ekif Menschen ab 65, schwangeren Frauen, frühgeborenen Kindern bis zwei Jahre sowie Personen mit chronischen Erkrankungen. Neu richtet sich die Empfehlung auch an alle Personen mit einem regelmässigen Kontakt zu Geflügel oder Wildvögeln.

Die Grippeimpfung sollte spätestens bis zum Beginn der Grippewelle, die jeweils im Januar beginnt, ausgeführt werden. Zur Verfügung stehen für 2023 drei herkömmliche Grippeimpfstoffe: Fluarix Tetra ab dem Alter von drei Jahren und Vaxigrip Tetra ab sechs Monaten. Der Impfstoff Efluelda enthält eine höhere Antigenmenge und ist zugelassen für Personen ab 65 Jahren.

Die Empfehlung gegen Influenza ist ungefähr die gleiche wie jene gegen Corona. Auch gegen das Virus Sars-CoV-2 wird jüngeren Risikopersonen und vor allem Personen über 65 die Impfung mit dem neusten Impfstoff empfohlen.

Zulassung für mRNA-Impfstoffe seit Ende September

Gegen Corona stehen momentan zwei Impfstoffe zur Verfügung: Die beiden aktualisierten mRNA-Impfstoffe von Pfizer und Moderna sind bereits von Swissmedic zugelassen. Beide mRNA-Impfstoffe sind auf die Omikron-Untervariante XBB.1.5 angepasst und sollten nach den neusten Erkenntnissen auch gegen andere neue Varianten wie EG.5.1 einen Schutz bieten. Geboostert wird einmal mit einer Dosis.

Comirnaty von Pfizer ist seit dem 22. September ab 12 Jahren zugelassen, Spikevax von Moderna seit dem 29. September ab 18 Jahren, wie Alex Josty von Swissmedic erklärt. Die Impfungen sollten gemäss der BAG-Empfehlung zwischen Mitte Oktober und Mitte Dezember gemacht werden. Noch im Zulassungsprozess ist das neue Nuvaxovid der Firma Novavax, das ebenfalls auf XBB.1.5 angepasst ist.

Der Booster ist somit bereit, doch gemäss einer Umfrage im Auftrag von Tamedia wollen sich nur 53 Prozent der über 65-jährigen ein weiteres Mal impfen lassen. Bei der jüngeren Altersgruppe will sich ein guter Viertel impfen lassen - für diese Personen gibt es aber gar keine Impfempfehlung. Sie dürfen sich aber impfen lassen.

Die Umfrage zeigt, dass bei Männern die Booster-Bereitschaft höher ist als bei Frauen. Abgefragt wurde auch die Parteizugehörigkeit. Hier sind die Unterschiede gross. Bei der SVP will sich nur einer von zehn impfen, bei der GLP sechs. Bei der FDP, der Mitte und der SP ist die Bereitschaft höher und liegt bei rund um 50 Prozent.

Für Risikopersonen gibt es gute Gründe sich zu impfen, sagt Impfchef Berger

«Die Empfehlung ist klar und für diese Gruppe der besonders gefährdeten Personen gibt es gute Gründe zu impfen und eine schwere Erkrankung zu verhindern», sagt dazu Christoph Berger, Infektiologe am Kinderspital Zürich und Leiter der Eidgenössischen Impfkommission EKIF. Die Infektiologinnen und Ärzte stünden hinter dieser Empfehlung des EKIF und des BAG. «Letztendlich entscheidet jede und jeder selber», sagt Berger. Diese Entscheidung müsse jeder selbst fällen, auch möglichst unabhängig von seiner politischen Gesinnung.

Die Impfung sei gezielt für die besonders gefährdeten Personen empfohlen. Für die jüngere Bevölkerung ohne Grundkrankheiten sei dagegen keine Empfehlung ausgesprochen, das für diese das Risiko schwer an Covid-19 zu erkranken ganz klein sei. Und weil die Impfung zudem vor unangenehmer aber mild verlaufender Infektion, also ohne die Gefahr eines Spitaleintritts nicht gut schütze, erklärt Berger.

Der kombinierte Grippe-Covid-Impfstoff ist in der Testphase

Für Seniorinnen und Senioren sind somit eine Grippe- und eine Covid-Impfung empfohlen, die gleichzeitig oder zeitverschoben gemacht werden können. In Zukunft ist das auch mit einem einzigen Piks möglich. Moderna meldet aktuell eine erfolgreiche Studienphase 1 und 2 für mRNA-1083, einen Kombinationsimpfstoff gegen Grippe und Covid-19. Das Unternehmen plant den Beginn einer Phase-3-Studie für mRNA-1083 im Jahr 2023 und strebt eine mögliche Zulassung des Kombinationsimpfstoffs im Jahr 2025 an. (aargauerzeitung.ch)

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91 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hanns In der Gand
06.10.2023 17:52registriert August 2023
Impfchef Berger meint also im ernst, diese Entscheidung müsse jeder selbst fällen, auch möglichst unabhängig von seiner politischen Gesinnung.

Meine Güte. Wir haben es weit gebracht, wenn man seine medizinischen Entscheidungen nach Parteibuch fällt.
Mach ich dann auch so, wenn‘s um meinen Stent gehen wird.
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Manudein
06.10.2023 19:30registriert April 2022
Ich bin schon ein Stück über 70 und werde mir den Booster holen. Alle in meinem Freundeskreis und Umfeld, die sich nicht impften liessen, sind an Covid erkrankt Zwei sind daran gestorben. Alle anderen, inkl. meine ganze Familie, die die erste, zweite und dritte Impfung bezogen haben, blieben verschont. Darum.
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YouAreMySunshine
06.10.2023 20:45registriert April 2022
So schade, dass wir hier wieder zu Befürwortern und Gegner werden. Soll doch jeder so machen wie es für ihn oder sie richtig ist. Es muss sich doch niemand für den Entscheid rechtfertigen oder sich von denen die anderer Meinung sind herunterputzen lassen.
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