Im Kanton Bern haben Behörden einen Online-Drogenhandel in Millionenhöhe aufgedeckt. Drei mutmassliche Plattformen-Betreiber sollen Betäubungsmittel an rund 1000 Abnehmer im In- und Ausland verkauft haben. Drei Männer und eine Drogenkurierin sind in Untersuchungshaft.
Insgesamt werden sich sieben beschuldigte Personen wegen qualifiziertem Betäubungsmittelhandel vor der Justiz verantworten müssen, wie es in einer Mitteilung der Berner Kantonspolizei vom Freitag hiess. Die Ermittlungen zum grossangelegten Drogenhandel dauern an.
Die gewonnenen Erkenntnisse legen laut Kapo Bern nahe, dass der Aufbau des Drogenhandels «offensichtlich an eine amerikanische Fernsehserie angelehnt war».
Drei Schweizer im Alter von 26, 28 und 31 Jahren betrieben nach Polizeiangaben mutmasslich die Drogen-Plattformen «Heisenbergs Apotheke» und «Candy Shop by Vespair».
Sie sollen über den Messenger-Dienst Telegram und im Darknet verschiedenste Betäubungsmittel und verschreibungspflichtige Medikamente zum Verkauf angeboten haben. Nach Bezahlung mit der Kryptowährung Bitcoin wurden die Bestellungen per Post an die Kunden verschickt.
Nachdem bei der Kantonspolizei Bern Hinweise eingegangen waren, wurden im Februar 2022 unter der Leitung der kantonalen Staatsanwaltschaft für besondere Aufgaben umfangreiche Ermittlungen aufgenommen.
Ein mutmasslicher Plattformen-Betreiber konnte am 25. Oktober vergangenen Jahres in Grenchen SO angehalten werden. Kurz darauf wurden zwei mutmassliche Drogenkuriere im Alter von 27 und 37 Jahren sowie zwei mutmassliche Drogenkurierinnen im Alter von 32 und 35 Jahren in den Kantonen Zürich und Luzern aufgegriffen.
Am Ende konnten zwei weitere mutmassliche Plattformen-Betreiber identifiziert und am 28. Februar in Lausanne VD angehalten werden.
Zwei weitere Drogenkuriere und eine weitere Drogenkurierin konnten ebenfalls identifiziert werden.
Im Rahmen der Strafuntersuchung wurden laut Mitteilung mehrere Hausdurchsuchungen in den Kantonen Solothurn, Luzern, Zürich und Waadt zusammen mit den jeweiligen Polizeikorps durchgeführt und mehrere Kilogramm Betäubungsmittel und Medikamente sichergestellt.
(dsc/sda)