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Sind Eier und Fruchtsäfte zum Frühstück gesund? 7 Mythen im Check

Gediegenes Frühstück (Fruehstueck) mit Kaffee, Müsli und Früchten.
Bild: Shutterstock

Wie gesund sind Eier, Butter oder Fruchtsäfte? Sieben Mythen – und was wirklich stimmt

Über die richtige Ernährung wird schon seit Jahrzehnten heftig gestritten. Nicht alles, was einmal des Teufels war, muss heute noch vom Teller verbannt werden.
08.06.2025, 09:2808.06.2025, 09:28
Bruno Knellwolf / ch media
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1. Butter und tierische Fette erhöhen das Darmkrebsrisiko

Fakt: Eine neue Metaanalyse von 21 Studien, die in der «National Library of Medicine» veröffentlicht wurde, mit 2,3 Millionen Teilnehmern zeigt: Weder tierische noch pflanzliche Fette stehen in Zusammenhang mit einem erhöhten Darmkrebsrisiko. Im Gegenteil – unter 40 Gramm Butter pro Tag könnten sogar schützend wirken. Wissenschafter betonen jedoch: Der Zusammenhang ist nicht abschliessend geklärt, und weitere Studien sind nötig.

2. Cholesterin aus Eiern ist gefährlich

Fakt: Lange galten Eier als Risikolebensmittel. Man ging davon aus, dass das Cholesterin in Eiern direkt den Cholesterinspiegel im Blut erhöht – und damit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Doch mittlerweile ist klar: Der Cholesterinspiegel im Blut wird stärker durch genetische Faktoren als durch Nahrung beeinflusst. Ein Ei pro Tag gilt für gesunde Menschen heute als unproblematisch.

3. Rohkost ist immer gesünder als gekochtes Gemüse

Fakt: Nicht immer. Gemäss der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung haben beide Formen einen berechtigten Platz in der ausgewogenen Ernährung. Es stimmt zwar, dass beim Kochen hitzeempfindliche Vitamine im Gemüse teilweise zerstört werden: zum Beispiel Vitamin C oder Folsäure. Andere wichtige Pflanzenstoffe werden jedoch durch das Erhitzen aufgeschlossen und so für den Organismus besser verfügbar. So zum Beispiel das Lycopin in Tomaten, das mit einem Schutz vor Krebserkrankungen, einer verbesserten Herzgesundheit und einer Vorbeugung von Sonnenbrand in Verbindung gebracht wird. Rohkost ist also nicht per se gesünder – entscheidend ist die Art des Gemüses und die Zubereitung.

4. Fruchtsäfte sind gesunde Durstlöscher

Fakt: Viele Fruchtsäfte enthalten so viel Zucker wie Softdrinks, zum Abnehmen sind Fruchtsäfte somit nicht geeignet. Aber auch wenn sie ähnlich viel Energie wie Süssgetränke enthalten, liefern sie zusätzlich Vitamine und Mineralstoffe. Es lohnt sich somit, Fruchtsäfte auch mal mit Wasser zu verdünnen oder sonst massvoll zu geniessen.

5. Kohlenhydrate sind ungesund

Fakt: Kohlenhydrate sind nicht gleich Kohlenhydrate. Zwar sind sie auch als Dickmacher bekannt, was bei einfachen Kohlenhydraten auch stimmt, die in Kuchen, Weissbrot und Säften stecken. Doch es gibt auch sogenannte komplexe Kohlenhydrate, die zum Beispiel in Vollkornprodukten, in Hülsenfrüchten wie Erbsen und Linsen, Nüssen und Haferflocken zu finden sind. Das sind hochwertige Energiequellen mit Ballaststoffen, die lange satt machen und sogar vor Krankheiten schützen können.

6. Proteine sind nur für Bodybuilder wichtig

Fakt: Eiweiss gehört neben Kohlenhydraten und Fetten zu den Grundnahrungsmitteln und ist lebensnotwendig – nicht nur für den Muskelaufbau, sondern auch für das Immunsystem und viele Körperfunktionen. Der Bedarf an Proteinen lässt sich in der Regel leicht decken, zusätzliche Proteinshakes sind für gesunde Menschen eigentlich nicht nötig. Ein normalgewichtiger Mensch benötigt etwa 65 bis 75 Gramm Eiweiss pro Tag. Zum Rechnen: In einem Ei stecken 6 Gramm Eiweiss. Vor allem ältere Menschen sollten unbedingt dafür sorgen, dass sie genug Proteine zu sich nehmen.

7. Margarine ist gesünder als Butter

Fakt: Jahrzehntelang wurden tierische Fette verteufelt. Margarine statt Butter hiess es, um Figur und Gesundheit in Form zu halten. Bald gab es aber Studien, die aussagten, dass der massvolle Konsum von tierischen Fetten nicht als Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme sowie den dicken Bauch bezeichnet werden kann. Beim Krebsrisiko durch tierische Fette ist die Studienlage noch unsicher. (nib/bzbasel.ch)

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