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Gesellschaft & Politik

Sterbehilfe: 973 Menschen sind im vergangenen Jahr mit Exit gestorben

973 Menschen sind im vergangenen Jahr mit Exit-Hilfe gestorben

17.02.2022, 09:41
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Im vergangenen Jahr sind 973 Menschen mit Hilfe von Exit Deutsche Schweiz aus dem Leben geschieden. Neu sind dem nicht gewinnorientierten Verein knapp 12'000 Personen beigetreten, sodass er nun in der Deutschschweiz und und im Kanton Tessin mehr als 142'000 Mitglieder zählt.

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973 Menschen sind 2021 mit Hilfe von Exit Deutsche Schweiz aus dem Leben geschieden.Bild: KEYSTONE

Das Wachstum hält an: Allein bis Mitte Februar wurden 3528 neue Mitglieder aufgenommen, wie der Verein am Donnerstag mitteilte. Die Selbstbestimmung am Lebensende sei den Bürgerinnen und Bürgern offensichtlich wichtig.

Exit erhielt im vergangenen Jahr rund 3500 Anfragen für eine Freitodbegleitung. Abklärungen, sogenannte Aktenöffnungen, wurden bei 1328 vorgenommen, das sind 143 mehr als im Vorjahr. Insgesamt 973 Menschen starben mit Hilfe von Exit. Das sind 60 mehr als 2020.

Zuwachs durch alternde Bevölkerung

Als Gründe für das anhaltende Bedürfnis nach Freitodbegleitung sieht der Verein neben dem stetigen Mitgliederzuwachs unter anderem die deutliche Alterung der Gesellschaft. Die begleiteten Menschen waren im Durchschnitt 78.2 Jahre alt. Wie im Vorjahr waren 59 Prozent davon Frauen und 41 Prozent Männer.

Die meisten Menschen litten an einem terminalen Krebsleiden. So liessen sich 340 Krebskranke in den Tod begleiten. Das entspricht einem Anteil von 35 Prozent. Ausserdem begleitete Exit 264 Hochbetagte mit mehrfachen Gebrechen und 119 Personen mit chronischen Schmerzerkrankungen.

Mit 304 Personen kamen die meisten Sterbewilligen aus dem Kanton Zürich, gefolgt von den Kantonen Bern (137), Aargau (109), St. Gallen (62), Luzern (53), Basel-Stadt (47) sowie Basel-Land (41). Generell gibt es keine besonderen Entwicklungen.

Die Zahlen liegen im Trend der Vorjahre, wie es in der Mitteilung heisst. Insgesamt bleiben Freitodbegleitungen jedoch selten in der Schweiz. Sie machen etwa 1.5 Prozent der Todesfälle aus. (sda)

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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Zahirch
17.02.2022 11:58registriert Juni 2021
Mein Mann war einer dieser 973. Nachdem er längere Zeit gegen den Krebs gekämpft hatte entschied er sich im Herbst mit Hilfe von Exit zu gehen. Er hatte grosse Angst davor, am Schluss im Spital vor sich hinsiechend auf den Tod warten zu müssen. So konnte er sich aber noch von seinen Angehörigen verabschieden und selbstbestimmt, würdevoll und friedlich einschlafen. Auch für uns Angehörige war es viel weniger belastend, dass wir ihn nicht noch länger leiden sehen mussten. Er fehlt mir unendlich, aber die Art, wie er gehen konnte, würde ich fast sogar als schön bezeichnen. Miss you.....
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Bikemate
17.02.2022 10:34registriert Mai 2021
Exit ist eine gute Sache! Wir müssen als Gesellschaft einfach noch lernen besser mit dem Thema Tod umzugehen. Wir können das Leben durch unsere sehr gute Medizin oft massiv verlängern. Dieses Leben aber auch künstlich zu beenden ist für so viele Menschen noch immer ein Tabu.
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