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Gesundheit

Gesundheitskosten sind in der Schweiz 2023 um 2,4 Prozent gestiegen

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Eine Frau besucht eine Ärztin. (Symbolbild)Bild: Shutterstock

Gesundheitskosten sind in der Schweiz 2023 um 2,4 Prozent gestiegen

28.04.2025, 10:3328.04.2025, 10:33
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Die Gesundheitskosten sind in der Schweiz im Jahr 2023 um 2,4 Prozent gestiegen. Das Schweizer Gesundheitswesen kostete damit rund 94 Milliarden Franken, wie das Bundesamt für Statistik am Dienstag mitteilte.

Pro Einwohnerin und Einwohner und Monat beliefen sich die Kosten für das Gesundheitswesen im Jahr 2023 auf 881 Franken. Das ist fast doppelt so viel noch 1996.

Für das Jahr 2024 erwartet das Bundesamt für Statistik (BFS) einen weiteren Anstieg der Gesundheitskosten in der Schweiz um geschätzt drei Prozent auf rund 97 Milliarden Franken. Pro Kopf wären es dann monatliche Gesundheitskosten von 899 Franken. Die Statistiken des BFS zu den Kosten des Schweizer Gesundheitswesens reichen bis ins Jahr 1960 zurück. Damals betrugen die Gesundheitskosten pro Kopf und Monat 31 Franken. Seither sind sie kontinuierlich gestiegen.

Kosten von Privathaushalten steigen stärker

Das Gesundheitswesen wurde 2023 zu über 60 Prozent von den Haushalten finanziert. Rund 22 Prozent der Kosten bezahlten Privathaushalte aus der eigenen Tasche und rund 40 Prozent in Form von Krankenkassenprämien. Der Rest der Kosten wurde von den Kantonen getragen.

Die Gesundheitsausgaben der Haushalte stiegen dabei zwischen 2023 und 2024 deutlich stärker als jene der öffentlichen Hand. Während die Kantone 2023 1,9 Prozent mehr für das Gesundheitswesen ausgaben als 2022, stiegen die Ausgaben bei den Haushalten um 4,7 Prozent.

Bei den Gesundheitskosten gibt es dabei grosse Unterschiede zwischen den Kantonen. Am höchsten waren die höchsten Gesundheitskosten im Kanton Basel-Stadt mit 13'600 Franken pro Kopf. Am anderen Ende der Rangliste fielen die Kosten im Kanton Zug mit 8600 Franken pro Kopf nahezu 40 Prozent tiefer aus

11,7 Prozent des BIP

Die Gesundheitskosten des Jahres 2023 machten 11,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der Schweiz aus. Unter den OECD-Ländern verzeichneten nur die USA (16,7 Prozent) und Deutschland (11,8 Prozent) einen noch höheren Anteil der Gesundheitskosten am BIP, wie das Bundesamt für Statistik auf der Plattform X betonte.

Einen noch höheren Anteil am BIP machten die Gesundheitskosten in der Schweiz in den Jahren 2020 und 2021 mit je 12,0 Prozent aus. Wie aus den Zahlen des BFS hervorgehen, ist der Anteil seit 1960 aber deutlich gestiegen. Damals machten die Gesundheitskosten noch 4,4 Prozent des BIP aus.

Pflegeleistungen kosten deutlich mehr

Eine starke Zunahme gab es 2023 bei den Kosten für Pflegeleistungen, die unter anderem in den Spitälern und Arztpraxen erbracht wurden. Diese nahmen von 2022 bis 2023 um sechs Prozent zu. Die Kosten für Medikamente und therapeutische Apparate stiegen mit einem Anstieg von 3,4 Prozent etwas weniger stark. 2023 machten die Pflegeleistungen und die Gesundheitsgüter zusammen über drei Viertel der Kosten für Gesundheitsleistungen aus.

Gesunken sind indes die Präventionsausgaben. Im Vergleich zum stark von der Covid-19-Pandemie geprägten Jahr 2022 wurde in der Schweiz 2023 nur halb so viel für Präventionsmassnahmen ausgegeben.

Etwas mehr als ein Drittel (36,3 Prozent) der Gesundheitskosten gingen an Spitäler. Die Spitalkosten erhöhten sich damit zwischen 2022 und 2023 um 4,5 Prozent. Bei den Arztpraxen belief sich das Kostenwachstum auf 7,1 Prozent.

Die Kosten für sogenannte sozialmedizinische Institutionen wie Alters- oder Behindertenheime stiegen um 4,6 Prozent,. Besonders stark fiel der Anstieg 2023 bei den Spitex-Diensten aus (+7,9 Prozent). (pre/sda)

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154 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pebbles F.
28.04.2025 09:43registriert Mai 2021
Nochmals für die Langsammerker: die Krankenkassen sind nichts Anderes als kostenerzeugende Durchlauferhitzer. Die Prämienzahler berappen 57 CEO Löhne, 57 Marketingabteilungen, die einen mit Anrufen und bunten Heftchen belästigen und die unzähligen Agenturen sind bestückt mit ahnungslosen Schreibtischtätern mit wenig Sachverstand.
Umgehend die Grundversicherung in einer bundesweiten Einheitskasse einfügen, analog der AHV/IV Ausgleichskassen. Wer Sonderleistungen in Anspruch nehmen will, soll die auf der kantonalen Stelle zusatzversichern.
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Marius98
28.04.2025 10:41registriert April 2023
Es ist kaum zu fassen, dass in der Gesundheitsbranche, in der Technologie und Produktivität ständig verbessert werden, die Kosten dennoch unaufhörlich steigen. Es scheint, als würden Spitäler, Ärzte, Physiotherapeuten, Pharmaunternehmen und andere Akteure kräftig am Topf abschöpfen, während die Patienten immer tiefer in die Tasche greifen müssen. Dieses System arbeitet offensichtlich nicht mehr im Interesse der Allgemeinheit, sondern dient vor allem den Profiten weniger.
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Pointless Piraña
28.04.2025 11:02registriert Dezember 2019
Keine Ahnung, woran das liegen könnte. 🧐🤷🏻
Aber mein Medikament kostet in Spanien 24 Euro. In der Schweiz 232.
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