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Gesundheit

Bund ordnet für 350 Arzneimittel tiefere Preise an

ARCHIV - 06.03.2020, Sachsen, Leipzig: Medikamente liegen im Lager einer Apotheke. Kranke Kinder in Deutschland k
Medikamente im Lager einer Apotheke.Bild: keystone

Bund ordnet für 350 Arzneimittel tiefere Preise an

02.11.2023, 11:01
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Der Bund hat tiefere Preise für 350 Arzneimittel verfügt. Durchschnittlich werden diese Arzneimittel zehn Prozent billiger. Das dürfte zu Einsparungen von geschätzt 120 Millionen Franken führen.

Die im laufenden Jahr überprüften Arzneimittel stammen unter anderen aus den Bereichen Gastroenterologie, Hormontherapie und Onkologie, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag schrieb. Die verfügten Preissenkungen gelten ab dem 1. Dezember.

60 Prozent mit Preissenkungen

Bei rund 60 Prozent der überprüften Originalpräparate wurden Preissenkungen verfügt, wie das BAG schrieb. Bei den übrigen gut 40 Prozent war das nicht nötig, weil ihr Preis im Vergleich mit den Referenzländern und anderen Arzneimitteln wirtschaftlich war.

Allerdings sind laut BAG gegen einzelne Verfügungen Einsprachen der Zulassungsinhaber hängig - ob der Preis gesenkt werden kann, ist daher noch offen. Geprüft wurden auch Co-Marketing-Arzneimittel, Generika und Biosimilars. Wie bei den Originalpräparaten war bei 60 Prozent eine Preissenkung angezeigt.

Definitiv abgeschlossen ist die Prüfungsrunde von 2022: Sie führte zu Einsparungen von 80 Millionen Franken. Das sind laut BAG 20 Millionen Franken mehr als vor einem Jahr geschätzt.

Das BAG prüft jedes Jahr bei einem Drittel der von der Grundversicherung bezahlten Arzneimitteln, ob sie wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich sind. Nur unter dieser Voraussetzung übernehmen die Kassen die Kosten. Unter die Lupe genommen werden entsprechend auch die Preise.

Bisher 740 Millionen Einsparungen

Jedes Jahr wird ein Drittel der Arzneimittel überprüft – ein Zyklus dauert entsprechend drei Jahre. Im laufenden Jahr begann ein neuer Zyklus. In den vergangenen beiden Zyklen, die 2017 und 2020 begannen, führten die Preisüberprüfungen zu Einsparungen von zusammen 740 Millionen Franken zu Gunsten der Grundversicherung.

(yam/sda)

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31 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Stichelei
02.11.2023 12:23registriert Oktober 2015
". . . ob sie wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich sind." Und zu was für einem Ergebnis kommt da die Kommission bei den Globuli besonders bezüglich Wirksamkeit?🤦‍♂️
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7Gänseblümchen
02.11.2023 13:16registriert August 2020
Warum nicht endlich eine maximale prozentuale Gewinnspanne bei Medis. Ich komme mir nämlich schön vera***** vor, wenn ich in der CH 9.- für 10 Tabletten Irfen bekomme. Ein paar Meter über der Grenze, in DE aber nur 11 Euro für 50 Tabletten bezahle. Das ist nur 1 Beispiel! Sorry aber das kann man auch mit dem unterschiedlichen Lohnniveau nicht erklären! Und wir wundern uns über hohe KK-Prämien...
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MasterMic
02.11.2023 11:49registriert August 2023
Augenwischerei! Es müssten rigoros Preise gesnkt werden! Die Margen der Pharma ist riesig! Wenn ich in Deutschland Medikamente einkaufe werde ich jedesmal wütend. Die Unterschiede sind pervers, so kaufe ich ibuprofen und denke jedesmal das Verkaufspersonal hat sich vertippt!!
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