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Jagdstart in Graubünden: Mindestens 35 Wölfe sollen getötet werden

Jagdstart in Graubünden: Mindestens 35 Wölfe sollen getötet werden

02.09.2024, 20:4502.09.2024, 20:45
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In Graubünden hat am Montag die Hochjagd begonnen. Dabei sollen heuer nicht nur 4964 Hirsche, sondern auch mindestens 35 Wölfe geschossen werden. 2700 Bündner Jägerinnen und Jäger sind berechtigt, die Raubtiere zu töten.

Wer die kantonale Wildhut bei den Wolfsabschüssen unterstützen will, musste vorab einmalig einen Kurs besuchen. 2700 der rund 5000 patentierten Bündner Jägerinnen und Jäger hätten dies getan, schrieb das zuständige Departement für Infrastruktur, Energie und Mobilität (Diem) am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Mindestens 35 der etwa 120 im Bündnerland lebenden Wölfe sollen getötet werden. Der Kanton reichte ein entsprechendes Gesuch beim Bund ein. Dieser will die Begehren bis Mitte September prüfen, wie es in einer Mitteilung von letzter Woche hiess. Bei den geplanten Abschüssen handle es sich in 30 Fällen um Wolfswelpen, erklärte Adrian Arquint vom kantonalen Amt für Jagd und Fischerei (AJF) Mitte August.

Geschossen werden sollen die Wölfe allerdings nicht nur während der Hochjagd bis zum 29. September, sondern im gesetzlichen Regulationszeitraum vom 1. September bis zum 31. Januar 2025.

Komplett erlegt werden soll neu lediglich das Vorabrudel bei Laax im Bündner Oberland. Sollte sich zudem herausstellen, dass das letzte Jahr geschossene Beverinrudel bei Thusis noch nicht zerfallen ist, wird auch dieses erlegt.

Jagd auf Bündner Wappentier

Auch die Jagd auf das Bündner Wappentier ist eröffnet. 634 Steinböcke will der Kanton 2024 töten lassen. Noch nie seit der Wiederansiedlung der Steinböcke vor über 100 Jahren gab es so viele Tiere wie jetzt. 7245 Steinböcke zählte das AJF im Jahr 2023. Wenn es zu viele werden, seien sie anfälliger auf Krankheiten, oder würden andere Arten wie die Gämsen aus den Lebensräumen vertreiben.

Die Jagd auf das geschützte Tier ist allerdings stark reglementiert. Jeder Bock wird einem Jäger oder einer Jägerin zugeteilt. Bevor dieser jedoch erlegt werden darf, muss eine Steingeiss geschossen werden.

(hah/sda)

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«Ich bin total gegen Wolfsabschüsse » – Jäger hat klare Meinung
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33 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Manawydan
02.09.2024 22:27registriert Oktober 2022
Also kurzum: Weil zu wenige Prädatoren wie der Wolf vorhanden sind, um die Hirschpopulation natürlich zu regulieren, müssen diese zum Schutz der Bäume von Jäger*innen zu Tausenden mühsam abgeknallt werden, woraufhin die Wölfe zu wenig Beute finden und mangels Alternativen mit unzureichend geschützten sogenannten Nutztieren Vorlieb nehmen, was wiederum jeweils zum Anlass genommen wird, Wölfe abzuknallen, wodurch wieder zu wenige Prädatoren wie der Wolf vorhanden sind, um die Hirschpopulation natürlich zu regulieren, ...
Haben wir hier etwa ein argumentatives Perpetuum Mobile gefunden?
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Latvietis1101
02.09.2024 22:14registriert Oktober 2023
Der Zivilisationsgrad einer Gesellschaft zeigt sich im Umgang mit seinen Mitgeschöpfen.
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Rethinking
02.09.2024 22:05registriert Oktober 2018
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