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Die Schweiz ist jetzt offiziell Mitglied von Sky Shield

Die Schweiz ist jetzt offiziell Mitglied von Luftverteidigungs-Projekt Sky Shield

18.10.2024, 13:50
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Armasuisse-Chef Urs Loher hat die Beitrittserklärung der Schweiz zur European Sky Shield-Initiative unterzeichnet. Die Schweiz wird damit das 15. Mitglied der 2022 von Deutschland lancierten europäischen Luftabwehrinitiative, wie das Bundesamt für Rüstung mitteilte.

epa11664757 Swiss Confederation President Viola Amherd attends a press conference after her meeting with Polish President Duda at the Presidential Palace in Warsaw, Poland, 17 October 2024. EPA/RADEK  ...
Verteidigungsministerin Viola Amherd.Bild: keystone

Durch die Unterzeichnung der Beitrittserklärung entstünden keine Verpflichtungen, hiess es am Freitag weiter. Auch nach der Unterzeichnung entscheide die Schweiz frei darüber, wo und in welchem Ausmass sie sich an der European Sky Shield-Initiative (ESSI) beteilige und welche Systeme sie beschaffe.

Bereits im April des laufenden Jahres hatte der Bundesrat den Beitritt zur ESSI beschlossen und das Verteidigungsdepartement (VBS) ermächtigt, ein Memorandum of Understanding (MoU) sowie die zusätzliche unilaterale Beitrittserklärung der Schweiz zu unterzeichnen. In der Folge stimmen auch die Aussenpolitischen und Sicherheitspolitischen Kommissionen des Parlaments dem Geschäft zu.

Mit der Teilnahme an der europäischen Luftabwehrinitiative vergrössere die Schweiz internationale Kooperationsmöglichkeiten, hiess es weiter. Die Initiative ermögliche eine bessere Koordination von Beschaffungsvorhaben, der Ausbildung sowie logistischer Aspekte im Bereich der bodengestützten Luftverteidigung. Als Teilnehmerstaat kann die Schweiz nun für einzelne Projekte und Programme separate Programmvereinbarungen abschliessen.

Auch ist in dem MoU eine Suspendierungsklausel integriert, die es der Schweiz erlauben würde, sich aufgrund ihrer Neutralität aus der Kooperation zurückzuziehen, sollte ein Mitglied der Initiative Konfliktpartei eines internationalen bewaffneten Konflikts werden.

Zweck von «Sky Shield» ist es, vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine, Lücken im derzeitigen Schutzschirm für Europa zu schliessen. Vorbild dabei ist der israelische Iron Dome. Mit der Initiative sollen Beschaffungsvorhaben zur Luftverteidigung besser koordiniert und weitere Kooperationen möglich werden. (dab/sda)

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19 Kommentare
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Glungge-Bur
18.10.2024 16:56registriert November 2022
Die Schweiz ist nun offiziell Mitglied des Luftverteidi-
gungsprojekts "Sky Shield"! Das ist absolut i.O! Im Gegenzug lockert der Bundesrat (in Raten??) die zum Teil beschlossenen Sanktionen gegen Russland! Ist das
glaubwürdige Politik des Bundesrates? Nein, das ist "Hüst + Hot" Politik?!. Für mich lächerlich?! Diese Rechnung geht für mich nicht auf! Entweder hat man in einer Sache (in diesem Fall vehement für die Ukraine!!) eine geschlossene glaubwürdige Meinung + man verteidigt sie bis ans bittere Ende mit allen Konse-
quenzen daraus, oder man lässt es sein! So wird man zur "Lachnummer"!
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hgehjvkoohgfdthj
18.10.2024 17:05registriert März 2020
"Auch ist in dem MoU eine Suspendierungsklausel integriert, die es der Schweiz erlauben würde, sich aufgrund ihrer Neutralität aus der Kooperation zurückzuziehen, sollte ein Mitglied der Initiative Konfliktpartei eines internationalen bewaffneten Konflikts werden."
Tönt nach einem Schildbürgerstreich. Bravo Frau Amherd.
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Linus Luchs
18.10.2024 16:08registriert Juli 2014
"...die es der Schweiz erlauben würde, sich aufgrund ihrer Neutralität aus der Kooperation zurückzuziehen, sollte ein Mitglied der Initiative Konfliktpartei eines internationalen bewaffneten Konflikts werden."

Ich bin verwirrt. Wenn ein Staat, der am Sky Shield beteiligt ist, von kriegerische Handlungen betroffen ist, gilt auch für die Schweiz Alarmstufe rot, und genau dann wären wir ja verdammt froh um den Sky Shield. Oder steigt dann Viola Amherd aufs Bundeshaus, ruft "wir sind neutral!", und schon sind alle Raketen abgewehrt?
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