Die Emirates hat alle ihre Flugzeuge auf den Boden geholt. Die grösste Airline der Welt absolviert normalerweise täglich 3700 Flüge.Bild: AP
Die Luftfahrt wird von der Corona-Krise massiv getroffen. Die Emirates, die grösste Airline der Welt, hat ihre gesamte Flotte gegroundet. Auch die Swiss hat nur noch einen Bruchteil ihrer Flugzeuge im Einsatz. Radarbilder zeigen, wie der Sturzflug aussieht.
23.03.2020, 16:4825.05.2020, 11:24
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Egal ob Swiss, Emirates, Singapore Airlines, Easyjet oder Ryanair – viele grosse Airlines haben keine oder kaum mehr Flugzeuge in der Luft. Der Flugverkehr ist regelrecht zusammengebrochen. Das zeigt auch ein Blick auf die Statistik.
Am Freitag, 21. Februar, gab es gemäss Angaben des Flugtrackers «flightradar24» fast 200'000 Flüge weltweit. Einen Monat später, am Freitag, 20. März, ist diese Zahl auf unter 130'000 gesunken.
Gestern Sonntag ist die Zahl der Flugbewegungen auf noch knapp 100'000 eingebrochen.
Durchschnittlich hat die Anzahl Flüge in Europa um 66 Prozent abgenommen. In einzelnen Ländern ist der Flugverkehr beinahe zum Erliegen gekommen, wie die folgende Grafik zeigt:
Auch auf den Radarbildern sind die Auswirkungen sichtbar. Besonders eindrücklich ist der Vorher-nachher-Vergleich des Flugverkehrs über Italien. Wir haben den Luftverkehr von heute 11 Uhr mit dem Montag, 25. März 2019 um die gleiche Zeit verglichen:
Luftverkehr über Italien am 25. März 2019 (links) und am 23. März 2020 (rechts).
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So wie über Italien sieht es auch über der Schweiz, Dubai und Hongkong aus (weitere Vorher-nachher-Vergleiche findest du unten). Zuerst ein kleiner Überblick über die grössten Airlines und wie viele Flugzeuge diese gegroundet haben (Stand: 23. März 12 Uhr):
Emirates
Bild: AP/AP
Die grösste Airline der Welt (internationale Flüge) groundet die gesamte Passagierflotte. 2018 bot sie täglich 3700 Flüge an.
- 125 A380 Superjumbo
- 134 Boeing 777-300
Swiss/Lufthansa Gruppe
Die Lufthansa Gruppe (Lufthansa/Swiss/Austrian) groundet 700 von 760 Flugzeugen.
Eine Auswahl:
- 14 A380 (LH)
- 12 Boeing 777 (Swiss)
- 55 A320/A220 (Swiss)
Easyjet
Bild: EPA
Der Low-Cost-Carrier groundet über 90 Prozent der Flotte.
- circa 300 Airbus A319/A320
Ryanair
Bild: AP
Die viertgrösste Airline der Welt (Passagierzahl) hat angekündigt, 99 Prozent der Flugzeuge stillzulegen:
- ca. 400 Boeing 737 und Airbus A320 (mit Tochterairlines)
Singapore Airlines
Bild: EPA
Der Vorzeige-Carrier aus Singapur groundet 138 von 147 Flugzeugen. Unter anderem:
- 19 A380
- 43 Boeing 777
- 38 A350
Delta Airlines
Die US-Airline groundet mit 600 Maschinen mehr als die Hälfte der ganzen Flotte.
Radar-Aufnahmen im Vorher-nachher-Vergleich
Wie oben versprochen, haben wir bei Flightradar24.com die Grafiken bestimmter Weltgegenden von heute 11 Uhr mit denjenigen von vor einem Jahr (Montag, 25. März 2019, 11 Uhr) verglichen. So sehen die Himmel über verschiedenen Gebieten der Welt aktuell aus:
Wir beginnen mit der Schweiz:
Über der Schweiz kann man die Flugzeuge an einer Hand abzählen.quelle: flightradar24.com
Auch über Europa: Eine eindrückliche Abnahme
In Europa ist London noch wenig betroffen. Aber Paris, Madrid, Frankfurt und andere grosse Flughäfen spüren die Abnahmen extrem.quelle: flightradar24.com
In Dubai fliegt die Emirates bald nicht mehr:
Dubai, der Heimatflughafen von Emirates, wird deutlich weniger angeflogen.quelle: flightradar24.com
Auch über Hongkong haben sich die Anzahl Flugzeuge massiv verringert:
Und auch über Hongkong ist aktuell wenig los.quelle: flightradar24.com
Über China hingegen sehen wir aktuell kaum Unterschiede:
In China spürt man die Einschränkungen kaum.quelle: flightradar24.com
Und so sieht es auf der ganzen Welt aus:
Zum Abschluss die Screenshots der Welt. Nach weniger Fliegern sieht es nicht wirklich aus. Aber auffallend, dass die Route über Dubai extrem abnahm und in Europa weniger los ist.
Ob wir das Ende der Flugeinschränkungen schon erreicht haben? Raffaela Stelzer, Mediensprecherin des Flughafens Zürich, sagt auf watson-Anfrage: «Anfang März hatten wir an einzelnen Tagen einen Rückgang von 20–30%, seither spüren wir die Auswirkungen in den Verkehrszahlen deutlicher – Mitte März war es ca. −50%, seither ist der Rückgang stärker.» Die Swiss biete aktuell noch rund 40 Flüge an. Was das für das Geschäftsjahr bedeutet, steht noch in den Sternen: «Wir können die Auswirkungen auf das Gesamtjahr sowohl bei den Passagier- als auch bei den Kommerzzahlen noch nicht genauer beziffern. Die Verkehrsstatistik vom März mit den konkreten Zahlen kommunizieren wir am 14. April.»
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