Die Anzahl der Auslieferungsgesuche der Schweiz ans Ausland hat 2024 erneut zugenommen. Darunter fallen die Auslieferung Brian Kellers von Deutschland und die eines mutmasslichen Doppelmörders von Ungarn an die Schweiz.
Die Anzahl der Gesuche der Schweiz sei auf 231 gestiegen (Vorjahr: 216), hiess es im Tätigkeitsbericht des Direktionsbereichs Internationale Rechtshilfe des Bundesamtes für Justiz (BJ IRH) für das Jahr 2024.
Im Bericht werden auch ausgesuchte Fälle von Auslieferungsersuchen der Schweiz ans Ausland genannt. Darunter fällt auch die Auslieferung des als ehemals «berühmtester Häftling der Schweiz» bekannten Brian Keller von Deutschland an die Schweiz. Keller wurde im August 2024 in Deutschland verhaftet und im September an die Schweiz ausgeliefert.
Genannt wird im Weiteren das Auslieferungsgesuch im Zusammenhang mit einem Tötungsdelikt im November 2023 in Ittigen BE. Eine 23-jährige Kolumbianerin und ein 23-jähriger Spanier starben damals bei einer Auseinandersetzung. Der mutmassliche Täter konnte in Ungarn aufgehalten werden. Der Vollzug der Auslieferung an die Schweiz erfolgte im Februar 2024.
Zudem habe es auch ein Rechtshilfeersuchen der Schweiz an Grossbritannien im Zusammenhang mit einem Millionenbetrüger im Kanton Zürich gegeben. In diesem Fall wurde einem 51-Jährigen vorgeworfen, von insgesamt 23 Geschädigten einen Betrag von total rund 28 Millionen Franken gewerbsmässig betrogen zu haben. Das BJ IRH verbreitete im Juli 2022 ein europaweites Verhaftsersuchen. Der Mann wurde letztendlich nach einer internationalen Fahndung in Grossbritannien festgenommen und Ende September 2024 an die Schweiz ausgeliefert.
Die Anzahl Auslieferungsgesuche vom Ausland an die Schweiz stieg laut Mitteilung von 430 auf 514. Fahndurchsersuchen an die Schweiz gab es im Berichtsjahr mit 33'962 über 4100 an der Zahl mehr als 2023. (nib/sda)