Schweiz
Justiz

Solothurn: 16 Jahre für Mutter nach Mord von zwei Töchtern

Mutter muss 16 Jahre hinter Gitter – wegen Mordes an zwei Töchtern

12.04.2024, 10:2512.04.2024, 10:52
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Eine 41-jährige Frau ist am Freitag in Solothurn zu einer 16-jährigen Freiheitsstrafe wegen mehrfachen Mordes verurteilt worden. Sie hatte Anfang 2021 in Gerlafingen SO zwei ihrer drei Töchter mit einem Küchenmesser erstochen.

Das Amtsgericht Bucheggberg-Wasseramt sprach die Beschuldigte auch der Verleumdung des Ehemanns schuldig. Zusätzlich zur Freiheitsstrafe sprach es eine bedingte Geldstrafe aus. Im Strafvollzug hat die Frau eine ambulante therapeutische Behandlung zu absolvieren. Dem Vater der getöteten Kinder und der ältesten Tochter muss sie Genugtuungs- und Schadenersatzzahlungen entrichten.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es kann ans Obergericht des Kantons Solothurn weitergezogen werden. Die Staatsanwältin hatte eine lebenslängliche Freiheitsstrafe wegen Mordes verlangt. Der Verteidiger hatte auf 13 Jahre Freiheitsentzug wegen mehrfacher Tötung plädiert.

Zur Tat gekommen war es am Morgen des 16. Januar 2021 in der Wohnung, wo die Schweizerin nach der Trennung vom Ehemann mit ihren drei Töchtern lebte. Sie erstach die in ihren Betten liegenden 7- und 8-jährigen Töchter, die sie zusammen mit ihrem Mann hatte. Die damals 12-jährige Tochter aus einer früheren Beziehung attackierte sie nicht.

Die Beschuldigte hatte angegeben, sie habe sich selbst töten und die Kinder nicht ihrem Noch-Ehemann überlassen wollen, den sie als Gefahr für sie gesehen habe. Anstalten zu Suizid traf sie allerdings keine. Laut Anklage ging es ihr vor allem um Rache am Mann. Dieser wollte die Scheidung und meisterte sein Leben gut, im Gegensatz zur Frau. (sda)

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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Neruda
12.04.2024 11:52registriert September 2016
Die Verteidigungsstrategie ihres Anwalts, den Vater als Schläger und gefährlich für die Kinder darzustellen, ohne jegliche Beweise, sollte mit einer Verurteilung des Anwalts wegen übler Nachrede sanktioniert werden. Oder ist es legal, illegale Methoden für die Verteidigung vor Gericht anzuwenden?
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Atavar
12.04.2024 10:58registriert März 2020
Zweifacher Mord scheint mir recht preisgünstig zu sein.
Zumindest für diese Täterin. Law-Penalty-Gap anyone?
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WasWieWo
12.04.2024 11:31registriert Februar 2020
Krass zwei Menschenleben sind in der Schweiz 16 Jahre wert. 8 Jahre 1 Person respektive ein Kind dass sich NIEMALS wehren kann, gegenüber einen Erwachsenen! Schlaraffenland Schweiz für die Täter.
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