Schweiz
Liveticker

Bergsturz Blatten: Bundesrat will 5 Millionen Soforthilfe für Blatten

epaselect epa12160084 An aerial view shows houses devastated by the force of a massive avalanche triggered by the collapse of the Birch Glacier, which swept down to the valley floor and destroyed the  ...
Das Gebiet um den Bergsturz ist nach wie vor gesperrt, doch Bewohner und Touristen dürfen wieder ins Lötschental.Bild: keystone
Liveticker

Touristen dürfen ab Samstag ins Lötschental +++ rund 30 Bewohner zurück in ihren Häusern

Die aktuellen Ereignisse rund um die historische Naturkatastrophe im Walliser Berggebiet und der direkt betroffenen Gemeinde Blatten.
05.06.2025, 12:1706.06.2025, 20:57
Mehr «Schweiz»

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Worst Case ist am 28. Mai 2025 im Lötschental eingetreten: Enorme Geröllmassen sind vom Kleinen Nesthorn und dem Birchgletscher oberhalb des Dorfs Blatten ins Tal gestürzt und haben grosse Teile der Ortschaft unter sich begraben.
  • Die Schäden sind enorm, das Tal ist unterhalb des Gletschers nicht wiederzuerkennen. Viele Dorfbewohner haben ihre Häuser verloren. Ein 64-jähriger Schafzüchter wird vermisst. Es gilt als wahrscheinlich, dass er beim Bergsturz ums Leben kam.
  • Das Flussbett der Lonza ist vom Geröll vollständig aufgefüllt worden und das Wasser staute sich zu einem See. Dessen Pegel ist stabil, die Gefahr einer grossen Flutwelle ist gemäss Experten momentan gering.
  • Blatten war aufgrund der drohenden Gefahr am 19. Mai evakuiert worden. Rund 300 Einwohner und Tiere wurden vorsorglich in Sicherheit gebracht.
Schicke uns deinen Input
20:55
Touristen können ab Samstag ins Tal
Rund 30 Bewohner haben am Freitagnachmittag wieder in ihre Häuser im Walliser Lötschental zurückkehren können. Nach dem Abbruch von Teilen des Birchgletschers oberhalb von Blatten waren am 29. Mai einige Häuser in Ferden, Kippel und Wiler vorsorglich evakuiert worden.

Auch die Evakuierungswarnung für das Gewerbegebiet in Wiler wurde aufgehoben. «Die erhöhte Gefahr einer massiven und unkontrollierten Seitenerosion entlang des Bachbetts der Lonza besteht nicht mehr», schrieb der Regionale Führungsstab Lötschental in einer Mitteilung. Das Dispositiv für eine allfällige Evakuierung bleibe jedoch bestehen.

Auch Touristen dürfen ab Samstag wieder ins Tal zurückkehren. Der Regionale Führungsstab Lötschental gab bekannt, dass die Sperrung der Strasse ab Goppenstein für Nichtansässige und Touristen ab Freitag um 23.00 Uhr aufgehoben und nach Wiler verlegt werde. Das gesamte Gebiet der Gemeinde Blatten, einschliesslich der Wanderwege, bleibt hingegen geschlossen.

Schon am Donnerstag hatten die Bewohner der Weiler Eisten und Weissenried von Blatten während einer Stunde in ihre Häuser zurückkehren können. Ein Fenster von ähnlicher Dauer wird ihnen am Samstag wieder offen stehen, wie die Behördenvertreter am Abend der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagten. (sda)

15:11
Menschen mit Erstwohnsitz in Blatten VS sollen bevorzugt werden
Menschen, die beim Bergsturz in Blatten VS ihren Erstwohnsitz verloren haben, sollen bevorzugt werden. «Jemand, der einen Zweitwohnsitz hat, hat ja noch einen Wohnsitz, hat ein Dach über dem Kopf. Die Menschen, die dort mit Erstwohnsitz gewohnt haben, haben nichts mehr», sagte Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter auf eine entsprechende Journalistenfrage.

Auch Versicherungsleistungen würden eine Weile dauern. Am Ende entscheide aber die Gemeinde über die Direkthilfe. «Wir haben diskutiert, ob wir über einen Pro-Kopf-Beitrag sprechen sollen», sagte Keller-Sutter weiter. Das habe man aber verworfen. «Der Gemeindepräsident soll vor Ort entscheiden», sagte Karin Keller-Sutter dazu.

«Es müsste schon auch ein Härtefall eines Zweitwohnungsbesitzers sein», sagte auch Umweltminister Albert Rösti. Es sollten vor allem die Bewohnerinnen und Bewohner, die in Blatten ihren Erstwohnsitz hatten, profitieren. Auch die Gemeinde habe sehr viel verloren, weil sie einfach nicht mehr existiere.

Mit den fünf Millionen Franken könne man zumindest den Härtefällen unter den Bewohnenden von Blatten helfen. Auch gehe der Bund davon aus, dass die meisten Gebäude eine Gebäudeversicherung haben, auch wenn dies im Kanton Wallis nicht obligatorisch sei. «Unsere Aufgabe als Bund ist in erster Linie, die Planung sicherzustellen», so Rösti weiter.

Man wolle entsprechende Unterstützung rasch geben können. Die Richtplanung werde vom Bund verabschiedet. Im Wasserbau- und Waldgesetz gebe es «die nötige Flexibilität», um Hilfe leisten zu können, sagte der Bundesrat. (sda)
14:59
Soforthilfe ist nur ein erster Schritt
Das Parlament wird schon in der kommenden Woche über die Soforthilfe für das zerstörte Walliser Dorf Blatten entscheiden können. Die vom Bundesrat beantragten fünf Millionen Franken sind dabei laut Umweltminister Albert Rösti nur ein erster Schritt.

Der Ständerat werde voraussichtlich am Dienstag über das Geschäft entscheiden, der Nationalrat am Donnerstag, sagte Rösti am Freitag an einer Medienkonferenz in Bern.

Der Beitrag sei Ausdruck eidgenössischer Solidarität, so Rösti. Der Bundesrat sei sich aber bewusst, dass die tatsächlichen Schäden in Blatten weit höher seien. «Wer den Ort kennt, weiss: Nichts ist mehr, wie es war», sagte er. In dieser Lage brauche es kurz-, mittel- und langfristig Hilfe.

Der Fokus liegt gemäss dem Vorsteher des Umweltdepartements auf Massnahmen, die sofort umgesetzt werden müssen, und namentlich auf der Milderung von Härtefällen. An Bedingungen sei die Soforthilfe im Unterschied zu späteren Hilfsmassnahmen nicht geknüpft. Auch hätten die fünf Millionen Franken auf Letztere keinen Einfluss.

Daneben sind gemäss Rösti bereits Hilfsmassnahmen auf anderem Wege aufgegleist. Beispielsweise sollen Landwirte, die ihr Land wegen der Katastrophe nicht mehr bestellen können, für das ganze Jahr Direktzahlungen erhalten. (sda)
14:54
Die wichtigsten Punkte der Medienkonferenz zur Soforthilfe Blatten
Ein Zeichen der Solidarität mit der Bevölkerung von Blatten VS ist laut Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter notwendig. «Die Eidgenossenschaft ist eine Schicksalsgemeinschaft und auch eine Solidargemeinschaft. Deshalb ist hier auch der Bund gefordert», sagte Keller-Sutter am Freitag vor den Medien in Bern.



Normalerweise sei die Hilfe gegenüber einer Gemeinde Sache der Kantone. Für den Bundesrat sei aber angesichts der Verwüstungen im Lötschental klar, dass es sich hier nicht um einen Normalfall handle, so die Bundespräsidentin weiter. «Die Schäden könnten sich auf mehrere hundert Millionen Franken belaufen». Die Gesamtkosten seien aber vorerst nicht zu überblicken.

Trotzdem fehle aufgrund des Subsidiaritätsprinzips eine gesetzliche Grundlage für die Bundeshilfen. «Gibt es kein Gesetz, muss man eines erlassen, so wie heute beantragt», sagte Keller-Sutter weiter.

Der Bundesrat sei sich bewusst, dass die nun beantragte Soforthilfe in der Höhe von fünf Millionen Franken «nur ein erster Schritt sein kann». Aber in einer solchen Lage sei es wichtig, dass man schnell und solidarisch helfen könne.

«Der Bundesrat hat den Blattnerinnen und Blattnern zugesagt, dass sie nicht alleine gelassen werden. Zu diesem Schritt steht der Bundesrat. Die Gemeindebehörden wissen jetzt am besten, wer schnelle Hilfe benötigt», sagte Keller-Sutter weiter.



Auch dankte die Bundespräsidentin allen Gemeinwesen, Organisationen und Privaten, die Hilfe leisten. Mit Blick auf zahlreiche Spenden und Hilfen, auch aus dem Ausland und mit Bezug auf eine Spende des Fürstentums Liechtenstein, sagte die Bundespräsidentin: «Die Solidarität über alle Grenzen hinweg ist beeindruckend. Und wir sind dafür dankbar». (sda)
14:51
Medienkonferenz ist zu Ende
Die Medienkonferenz zur Soforthilfe in Blatten ist zu Ende.

Das Gesetz für die Soforthilfe für Blatten wird voraussichtlich am Dienstag im Ständerat und am Donnerstag im Nationalrat behandelt. (hah)
14:49
Gibt es noch sichere Standorte im Gebiet?
Rösti antwortet auf die Frage, ob es überhaupt noch sichere Standorte im Lötschental gebe, die für einen Wiederaufbau des Dorfes in Frage kommen: «Klar ist, man wird nirgendwo ein Dorf aufbauen, wo es nicht sicher ist.» (hah)
14:47
Wäre ein Nationalfonds eine Lösung?
Ein Journalist fragt, ob ein Nationalfonds eine Lösung für die fehlende gesetzliche Grundlage für Soforthilfe sein könnte.

Rösti ist der Meinung, dass grundsätzlich genügend Instrumente bestehen würden. Man wolle aber im Rückblick die Lehren aus Blatten ziehen und diese Frage evaluieren. (hah)
14:43
Beteiligt sich der Bund an den Kosten beim Wiederaufbau?
Der Bund gehe davon aus, dass vor allem die privaten Gebäudeversicherungen greifen werden, sagt Rösti.

Dass der Bund den Wiederaufbau einzelner Gebäude finanziert, sei nicht geplant. Er fügt aber an, dass der Bund Unterstützung im Rahmen der gesetzlichen Grundlagen leisten werde: «Wir sind bekannt für pragmatische Lösungen.» (hah)
14:41
Was ist mit Zweitwohnungen?
Jetzt werden Fragen von Medienschaffenden beantwortet.

Ein Journalist fragt, was mit den Menschen sei, die in Blatten eine Zweitwohnung besassen und ob diese auch Anspruch auf Soforthilfe haben.

Diese Kompetenz liege bei der Gemeinde, sagen Keller-Sutter und Rösti. Die Unterstützung sei aber vor allem für Härtefälle gedacht. (hah)
14:37
Rösti zum Wiederaufbau: «Keine einfachen Antworten»
Jetzt geht es um die längerfristigen Massnahmen und den Wiederaufbau.

Es gebe keine einfache Antwort, was den Wiederaufbau betrifft, sagt Rösti. Aber: «Eine Entsiedlung der Täler ist keine Option.» Der Bundesrat wolle die Rahmenbedingungen dazu schaffen.

In einer ersten Phase gehe es darum, Standorte abzuwägen, wo das Dorf wiederaufgebaut werden könnte. Danach gehe es um die konkrete Umsetzung, wie zum Beispiel um Bauzonen im betreffenden Gebiet. Dort wolle sich der Bund kulant zeigen.

Die fünf Millionen seien ein Ausdruck der Solidarität mit Blatten, wiederholt Rösti. Weitere Massnahmen würden folgen: «Mit Augenmass und Entschlossenheit», sagt Rösti. (hah)
14:31
Rösti: «Sie brauchen die Unterstützung – moralisch und materiell»
Jetzt ist Bundesrat Albert Rösti an der Reihe. Er führt die vorgeschlagene Massnahme aus. Der Betrag des Bundes soll dort greifen, wo Versicherungen und andere Unterstützungen nicht ausreichen.

Es handle sich um eine einmalige und ausserordentliche Unterstützung, die nicht an Bedingungen geknüpft sei. Ziel sei eine «kurzfristige Liquiditätssicherung».

Das Geld solle der Gemeinde Blatten und ihrer Bevölkerung zugutekommen und vor allem dazu dienen, Härtefälle abzuschwächen. Die Gemeinde soll über die Verwendung der Hilfe selber entscheiden können und ihre Ausgaben später in einem Bericht rapportieren.

Rösti räumt ein: «Wir sind uns bewusst, dass die Schäden weit höher liegen.»
14:24
Keller-Sutter informiert zu Blatten
Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter informiert jetzt über Blatten. Die Kosten der Schäden könnten mehrere hundert Millionen Franken betragen.

Es fehle eine rechtliche Grundlage, damit der Bund Direkthilfe leisten könnte. Denn Hilfe für Gemeinden sei eigentlich Sache der Kantone. In einer solchen aussergewöhnlichen Situation müsse aber auch der Bund helfen können, sagt Keller-Sutter: «Ein Zeichen der Solidarität ist notwendig.»

Der Bundesrat will dem Parlament darum ein Gesetz vorschlagen, um die Soforthilfe zu ermöglichen. In einer Sondersession könnte das Parlament dieses Gesetz noch in dieser Sommersession verabschieden. (hah)

14:20
Medienkonferenz beginnt
Die Medienkonferenz des Bundesrats zur Soforthilfe in Blatten beginnt. Zuerst werden allgemeine Fragen zur Bundesratssitzung beantwortet. (hah)
14:15
Bundesrat beantragt fünf Millionen Franken Soforthilfe für Blatten
Der Bundesrat beantragt fünf Millionen Franken Soforthilfe für das vom Bergsturz verwüstete Walliser Bergdorf Blatten. Das Parlament kann in einer ausserordentlichen Session im Juni darüber entscheiden. Das gab der Bundesrat am Freitag bekannt. (sda)
13:47
Medienkonferenz des Bundesrats zur Soforthilfe für Blatten
Um 14.15 Uhr äussern sich Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und Umweltminister Albert Rösti zur Soforthilfe für Blatten VS.
12:58
Bewohner der Nachbargemeinden dürfen in ihre Häuser zurück
Die Evakuierung in den Wohnzonen in den Gemeinden Wiler, Ferden und Kippel sind aufgehoben. Ebenfalls augehoben ist die Evakuierung der Gewerbezone in Wiler, heisst es in einer Mitteilung an die Bevölkerung. Die Bewohnerinnen und Bewohner aus den Gemeinden können ab Freitagmittag wieder in ihre Wohnhäuser zurück.
12:54
Stadt Burgdorf spendet 35'000 Franken an Blatten
Die Stadt Burgdorf zeigt sich solidarisch mit der Bevölkerung des von einem Bergsturz verschütteten Lötschentaler Dorfes Blatten und spendet 35'000 Franken. Der Betrag soll nach Angaben der Stadt vom Freitag der Gemeinde und den Betroffenen dienen.

Die gut 17'200 Einwohner zählende Emmentaler Stadt spendet damit gut zwei Franken pro Einwohnerin und Einwohner, wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht.
16:59
Bewohner zweier Weiler von Blatten besuchen ihre Häuser
Heute konnte rund ein Dutzend Bewohnerinnen und Bewohner zweiter Weiler des Walliser Bergdorfs Blatten ihre Häuser besuchen. Trotzdem erlaubte es die Sicherheitslage noch nicht, mit den Aufräumarbeiten anzufangen.

13 Bewohnerinnen und Bewohner der Weiler Eisten und Weissenried wurden per Helikopter zu ihren Wohnhäusern gebracht, wie der Regionale Führungsstab Lötschental auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Während rund einer Stunde konnten sie dringend benötigtes Material mitnehmen.

Auch wenn einzelne Besuche in Häusern möglich waren, blieb die Lage im Bergsturzgebiet zu heikel, um mit Aufräumarbeiten zu starten. Die Murganggefahr im Tal präsentiere sich im Vergleich zum Vortag unverändert.
10:17
Kanton Luzern spricht eine Million Franken für Nothilfe in Blatten
Der Luzerner Regierungsrat will der Bevölkerung von Blatten VS mit einer Spende von einer Million Franken helfen. Das Geld soll für Sofortmassnahmen und den Wiederaufbau des Dorfes eingesetzt werden.

Für den Kanton Luzern sei die Solidarität bei Naturkatastrophen wichtig, liess sich Regierungspräsident Reto Wyss (Mitte) am Donnerstag in einer Mitteilung zitieren. «Nach dieser Tragödie war für uns im Regierungsrat sofort klar, dass wir helfen und unterstützen wollen.» (sda)
9:32
Zürcher Regierung gibt 500'000 Franken für Blatten VS frei
Der Zürcher Regierungsrat hat 500'000 Franken Soforthilfe für Blatten VS freigegeben. Die Unterstützung richtet sich an die Bewohnerinnen und Bewohner des vom Bergsturz betroffenen Dorfes, die ihr Hab und Gut verloren haben.

Die Soforthilfe gehe an die Glückskette, teilte der Zürcher Regierungsrat am Donnerstag mit. Das Geld stammt aus dem Gemeinnützigen Fonds. Der Kanton biete auch weiterhin Unterstützung durch Zivilschützer an, wenn diese gebraucht würde, heisst es in der Mitteilung.

Am 28. Mai wurde ein grosser Teil des Dorfes Blatten im Lötschental von gewaltigen Geröllmassen verschüttet. Durch den Gletscherabbruch und den aufgestauten Fluss im Talboden bildete sich ein See, der weitere Häuser überflutete. (sda)
19:41
Bewohner zweier Weiler in Blatten können kurz in ihre Häuser
Die Bewohnerinnen und Bewohner von Eisten und Weissenried im Katastrophengebiet von Blatten VS können ihre Häuser am Donnerstag für eine Stunde aufsuchen. Am Kleinen Nesthorn kam der Fels auch am Mittwoch nicht zur Ruhe, der Steinschlag ging aber leicht zurück. Der Pegel des aufgestauten Sees in Blatten sank minim.

Die kurzzeitige Rückkehr nach Eisten und Weissenried erfolgt nach einem persönlichen Kontakt und einer Planung durch die Behörden, wie der Regionale Führungsstab Lötschental am Abend mitteilte. Die Erschliessung der beiden Siedlungen war in Planung. Nach einer Inspektion vom Mittwoch rechnete der Führungsstab damit, dabei gegen das Wochenende hin Maschinen einsetzen zu können.

Unterhalb des Kleinen Nesthorns lagen den Angaben zufolge weiterhin grosse Mengen wassergesättigter Ablagerungen im ehemaligen Bett des Birchgletschers und im Gerinne des Birchbachs. Dabei handelt es sich um lockeres Gestein und Eis.



Murgänge waren damit weiter möglich. Diese könnten den Schuttkegel des Gletscherzusammenbruchs und des Bergsturzes vom Mittwoch vergangener Woche und den aufgestauten See in Blatten erreichen.

Der Pegel in dem See sank gemäss dem Führungsstab am Mittwoch minim. Unterhalb der Schuttmasse im Tal überwachen die Behörden den Fluss Lonza und die Rhone weiterhin eng. Schwemmholz wird regelmässig entfernt. (sda)
19:24
Liechtenstein spendet 100'000 Franken an das verschüttete Blatten
Das Fürstentum Liechtenstein unterstützt das verschüttete Blatten VS mit einer Spende von 100'000 Franken. Der Betrag soll laut der Landesregierung als Zeichen der Solidarität dort eingesetzt werden, «wo Unterstützung am dringendsten benötigt wird».

«Dieser solidarische Beitrag unterstreicht die freundschaftlichen und historisch gewachsenen Beziehungen zwischen Liechtenstein und der Schweiz», teilte die liechtensteinische Regierung am Mittwoch mit. Angesichts der engen Zusammenarbeit im Bereich des Katastrophenschutzes sei es Liechtenstein ein Anliegen, einen konkreten Beitrag zur Bewältigung der schwierigen Lage vor Ort zu leisten. (sda)
19:24
Spendenzusagen von über 11 Millionen Franken bei der Glückskette
Die Glückskette hat für die Bewältigung der Bergsturzkatastrophe in Blatten VS bis am Mittwochabend Spendenzusagen von über 11 Millionen Franken erhalten. Wie die Organisation mitteilte, ist die Solidaritätswelle ausserordentlich gross.

Mit den Spenden könnten Betroffene schnell Hilfe erhalten. Aber auch langfristig lasse sich so Unterstützung organisieren, hiess es in einem Communiqué. Die Solidarität nach dem Bergsturz ist den Angaben zufolge enorm. Die mehr als 11 Millionen Franken an Spendenzusagen kamen in der Woche seit der Katastrophe im Lötschental zusammen.

Die Glückskette verfüge über langjährige Erfahrung bei der Katastrophenhilfe in der Schweiz, liess sich deren Direktorin Miren Bengoa in der Mitteilung zitieren. Zur mittel- und langfristigen Hilfe passe die Organisation ihr Vorgehen laufend an sich wandelnde Bedürfnisse an.

Die Glückskette steht nach eigenen Angaben im Kontakt mit den betroffenen Gemeinden und wird die Hilfe mit dem Kanton Wallis, dem Schweizerischen Roten Kreuz und der Caritas koordinieren. Die Unterstützung soll in verschiedenen Phasen erfolgen.

Aktuell können Betroffene demnach einen finanziellen Beitrag für die dringendsten Bedürfnisse erhalten. Anschliessend übernimmt die Stiftung Glückskette auch Mehrkosten wie zusätzliche Mieten, Erwerbs- und Betriebsausfälle sowie Schäden von Vereinen.

In einem weiteren Schritt können Private bei der Übernahme nicht gedeckter Kosten Unterstützung erhalten. In Zusammenarbeit mit den Behörden sollen auch Spenden für weitere Projekte zugunsten der Bevölkerung fliessen. (sda)
15:58
Quotes aus der Medienkonferenz
15:36
Das wichtigste aus der Medienkonferenz
Der Kanton Wallis eilt den Bewohnerinnen und Bewohnern von Blatten zu Hilfe. Unter den Sofortmassnahmen sind zehn Millionen Franken, die der Staatsrat freigibt. Eine Strategiegruppe soll sich mit dem Wiederaufbau des von einem Bergsturz verschütteten Dorfes befassen.

Der Wiederaufbau der Infrastruktur im Lötschental soll ohne bürokratische Hürden schnell angepackt werden, wie Staatsratspräsident Mathias Reynard am Mittwoch in Sitten zusammen mit seinen Staatsratskolleginnen und -kollegen vor den Medien erklärte. Über Details zur Umsetzung der 10-Millionen-Franken-Hilfe werde später entschieden.

Der Kanton Wallis steht nach den Worten von Finanzdirektorin Franziska Biner auf gesunden finanziellen Beinen. Sie erwähnte unter anderem die finanzpolitische Reserve mit einem Gesamtbetrag von 186,9 Millionen Franken und die verfügbaren Eigenmittel von 96,5 Millionen Franken, auf die der Kanton zurückgreifen könne, falls der Grosse Rat sie genehmige.

Darbellay wies auch darauf hin, dass in Blatten rund 72 Hektaren Landwirtschaftsland vollständig verschwunden seien. Weitere 100 Hektaren seien indirekt betroffen, weil sie nicht mehr zugänglich seien. Die Bauern bräuchten aber Platz für ihr Vieh, und für den nächsten Winter müsse Futter gefunden werden. (sda)
14:42
Stadt Luzern spendet 20'000 Franken an Soforthilfe für Blatten VS
Die Stadt Luzern beteiligt sich mit 20'000 Franken an die Sammlung der Glückskette zugunsten der Bevölkerung von Blatten VS. Mit dem Betrag drücke die Stadt ihre Solidarität aus, schrieb sie in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Die Katastrophe im Lötschental bewege viele Menschen in der Schweiz und im Ausland. Dem Stadtrat sei es ein Anliegen, der Bergbevölkerung zu zeigen, dass auch die Stadt Luzern an sie denke. Die Talgemeinschaft im Lötschental benötige jetzt «jeden Ausdruck der Teilnahme», hiess es.

Die Stadt Luzern unterstützt seit Jahren rasch und unbürokratisch Nothilfe im In- und Ausland. Seit 2024 gibt es dafür ein Reglement. (sda)
13:49
Die Medienkonferenz über die Zukunft von Blatten ist zu Ende
Es gibt keine weiteren Fragen der Teilnehmenden Journalisten und die Medienkonferenz ist somit beendet.
1 / 37
Gletscherabbruch in Blatten VS

Der Fluss Lonza ist vom Geröll vollständig aufgefüllt worden. Das Wasser staut sich nun in einem entstandenen See auf.

quelle: keystone / jean-christophe bott
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Bergsturz Blatten: Weitere Evakuierungen mit Helis

Video: watson/sabethvela

Hier liegt Blatten VS:

google maps
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Felssturz bei Blatten
1 / 12
Felssturz bei Blatten

Staub von einem Felssturz beim Bietschhorn steigt auf.

quelle: keystone / peter klaunzer
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
    Ärger im Parlament: Ruag-Chef Rötheli erhält nach wenigen Monaten im Amt eine Lohnerhöhung
    Jürg Rötheli, Verwaltungsratspräsident beim Rüstungskonzern Ruag, erhält eine Pensen- und Lohnerhöhung – obwohl er erst sei kurzer Zeit im Amt ist. Das sorgt im Parlament für rote Köpfe.

    Der bundeseigene Rüstungskonzern Ruag stand in den letzten Monaten unter Druck. Die Liste der Kritikpunkte wuchs zuletzt weiter an. Unter anderem ist von Betrugsvorwürfen im Millionenbereich, fehlenden Kontrollen, Problemen mit Panzerverkäufen und verspäteten Projekten die Rede.

    Zur Story