Der bundeseigene Rüstungskonzern Ruag stand in den letzten Monaten unter Druck. Die Liste der Kritikpunkte wuchs zuletzt weiter an. Unter anderem ist von Betrugsvorwürfen im Millionenbereich, fehlenden Kontrollen, Problemen mit Panzerverkäufen und verspäteten Projekten die Rede.
Auch ein Untersuchungsbericht der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) warf ein schlechtes Licht auf die Ruag. Es folgten Rücktritte auf Rücktritte. Um den Konzern wieder auf Vordermann zu bringen, wählte der Bundesrat im November Jürg Rötheli zum neuen Verwaltungsratspräsidenten.
Ruhe um den Rüstungskonzern kehrt trotzdem keine ein. So sorgt auch die Personalie Rötheli gemäss dem «Blick» im Parlament schon wieder für rote Köpfe. Denn der Bundesrat teilte mit, dass er auf Antrag des Verwaltungsrats Röthelis Pensum für ein Jahr von 35 auf 50 Stellenprozente erhöht. Eine Gehaltserhöhung gibt es obendrauf: Während Rötheli laut einem Kaderreporting 2023 für die 35-Prozent-Stelle 150'000 Franken erhielt, sind es für 50 Prozent nun rund 215'000 Franken.
Der Bundesrat zeigt sich von der Pensenerhöhung überzeugt, wie der «Blick» schreibt. Für den Ruag-Verwaltungsrat sei sie besonders wichtig. Im Parlament ist die Stimmung hingegen weniger gut. «Es ist befremdend, dass ein neuer Verwaltungsratspräsident nur wenige Monate nach seinem Antritt eine satte Gehaltserhöhung erhält», kritisiert SP-Finanzpolitikerin Sarah Wyss. Unterstützung erhält sie dabei von SVP-Politiker Mauro Tuena. «In der jetzigen Situation sind solche Lohnexzesse ein falsches Zeichen gegen aussen», sagt er.
Zurzeit prüft der Bundesrat, den Rüstungskonzern wieder näher an die Bundesverwaltung anzubinden. Wegen der momentanen internationalen Sicherheitslage soll der Konzern wieder an die kürzere Leine genommen werden. (nib)
Demzufolge erhoeht sich sein Salaer (zum gleichen Ansatz) proportional.
Der Titel ist wiedermal “reisserisch” und in der Logik einfach falsch.