Ein 12-jähriges Mädchen ist am Montag in Genf durch die Explosion von Sprengstoff schwer verletzt worden. Die Bundesanwaltschaft untersucht einen möglichen Zusammenhang zu einem ähnlichen Fall im August, als ein Mann durch einen explodierenden Müllsack verletzt wurde.
Zu der Explosion kam es am Montag kurz nach 16 Uhr in einem Gebäude im Genfer Stadtteil Grange-Canal, wie die Genfer Staatsanwaltschaft am Dienstag in einer Mitteilung schrieb.
Das Verfahren wurde von der Bundesanwaltschaft (BA) übernommen, die für Fälle zuständig ist, in denen Sprengstoff verwendet wird. Am Montag hatte die Genfer Polizei die Gegend abgesperrt, um die ersten Ermittlungen durchzuführen.
Lokale Medien berichteten am Montagabend von einer Paketbombe, die in einem Briefkasten in der Eingangshalle eines Gebäudes deponiert war und die Explosion ausgelöst haben soll.
In einer am frühen Dienstagnachmittag veröffentlichten Erklärung der Bundesanwaltschaft hiess es, dass das durch die Explosion schwer verletzte Mädchen zwölf Jahre alt ist und mit einem Krankenwagen ins Spital gebracht wurde. Die Bundesanwaltschaft wies ausserdem darauf hin, dass die ersten am Tatort gesammelten Informationen auf die Verwendung von «explosivem Material» hindeuteten.
Die Ermittlungen werden in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Polizei (Fedpol) und der Genfer Polizei geführt.
Der Fall in Grange-Canal erinnert an einen anderen, der sich im August im Genfer Stadtteil Saint-Jean ereignet hatte. In diesem Fall wurde ein Mann am Bein verletzt, als er einen Müllsack aufhob, der vor dem Treppenabsatz seiner Wohnung lag. Der Sack war in seinen Händen explodiert.
Laut der Bundesanwaltschaft laufen derzeit Ermittlungen, um alle möglichen Spuren zu prüfen. Dazu gehört auch ein möglicher Zusammenhang mit der Explosion in Saint-Jean.
Experten des Instituts für Rechtsmedizin Zürich reisten für die Ermittlungen nach Grange-Canal. Sie werden von Fachleuten der auf Minenräumung spezialisierten Einheit Nedex unterstützt. (sda/lyn)