Die am Mittwoch in Ruswil LU ausgelaufene Gülle hat mehreren hundert Fischen und Kleinstlebewesen im Bielbach das Leben gekostet. Eine genaue Schadensberechnung steht noch aus.
Die Gülle war nicht nur in den Bielbach, sondern auch in die nachfolgenden Gewässer bis in die Kleine Emme geschwemmt worden, wie die Luzerner Polizei am Donnerstag mitteilte. «Gülle verdünnt relativ schnell», sagte Olivier Menz, Kantonaler Fischereiaufseher am Freitag gegenüber der Keystone-SDA. Dies sei zwar immer noch nicht optimal für die Gewässerlebewesen, jedoch nicht mehr tödlich.
Massnahmen, um den Wasserzustand wieder zu normalisieren, unternimmt die Fischereifachstelle der Dienststelle Landwirtschaft und Wald nicht. «Die Natur kann sich selbst am besten regulieren», so Menz. Auch eine Umsiedlung von Fischen aus der Zucht in den Bielbach, hält er für wenig sinnvoll. Denn die Fische - beispielsweise die Bielbacher Bachforellen - kämen genetisch mit der Umwelt vor Ort am besten klar. «Die Natur bringt die gesündesten Fische hervor.»
Am Mittwochmorgen kam es in einem Silo einer Biogasanlage zu einer Übersäuerung und Aufschäumung der Biomasse. In der Folge lief Gülle aus, welche auf das angrenzende Maisfeld und dort in einen Drainageschacht floss. Via Abfluss gelangte sie schliesslich in die Gewässer. Wie es dazu kam, sei weiterhin unklar, sagte Christian Bertschi, Mediensprecher der Luzerner Polizei auf Anfrage der Keystone-SDA am Freitag. Die Abklärungen dazu liefen. (sda)