Zwei Jahre lang sassen die Schweizer Reisebüros auf dem Trockenen. Doch nun, mit fallenden Corona-Massnahmen und steigender Reiselust von Herrn und Frau Schweizer, zieht das Geschäft wieder an.
57 Prozent der Schweizer Bevölkerung plant eine Reise ins Ausland. Das zeigt die Travel Confidence Study des Versicherungsanbieters Allianz-Partners. Die Ferienlust erfreut die gebeutelte Reisebranche.
«Sehr zufrieden» mit der aktuellen Buchungsentwicklung zeigt man sich bei Kuoni. «Bei gewissen Destinationen verzeichnen wir gar mehr Buchungen als 2019», so Kuoni-Mediensprecher Markus Flick. Nicht nur viele Ferien würden gebucht, sondern vermehrt auch Geschäftsreisen.
Auch Hotelplan Suisse und Globetrotter verzeichnen bereits mehr Buchungen als im Jahr vor Corona. «Der Nachholbedarf an Ferien im Ausland ist extrem stark», teilte Hotelplan Suisse am Montag an einer Medienkonferenz mit. Der Buchungsboom halte seit mehreren Wochen an.
«Bei den klassischen Badeferien- und Städtereisen-Marken Hotelplan und Migros Ferien liegt die Gesamtanzahl an Buchungen sogar bereits über 2019», teilte Hotelplan Suisse weiter mit. Das Vertrauen in Reisen ins Ausland sei definitiv zurück. Die Kunden würden ihre Ferien auch vermehrt wieder längerfristig buchen, erklärte Hotelplan Suisse-Chefin Nicole Pfammatter: «So werden derzeit nicht nur die kommenden Sommerferien, sondern auch bereits die diesjährigen Herbstferien rege gebucht.»
Die meiste Hotelplan-Kundschaft wolle in die Badeferien ans Mittelmeer. Am beliebtesten seien die griechischen Inseln Kreta, Kos und Rhodos, gefolgt von Spanien, Zypern, der Türkei sowie Italien. Die Türkei sei dabei die Destination mit dem grössten Wachstum. Beim Reiseanbieter Tui Suisse erwartet man für Griechenland ein höheres Buchungsvolumen als noch vor der Pandemie.
Die Vorlieben der Kuoni-Kundschaft sehen ähnlich aus: Auch dort ist Griechenland eine beliebte Destination. Aber auch Spanien, die USA, Italien und Kanada stehen hoch im Kurs. Bei Globetrotter werden für die Reisehungrigen primär Trips nach Nordamerika, Afrika, Costa Rica und in den Norden Europas gebucht.
Weder Corona noch der Krieg in der Ukraine und die damit verbundene unsichere Wirtschaftslage hält die Schweizerinnen vom Reisen ab. Im Gegenteil: Für die perfekten Sommerferien wird gar noch tiefer in die Tasche gegriffen. Denn, weil die Nachfrage derzeit hoch ist, steigen auch die Preise.
Und Herr und Frau Schweizer wollen es sich gut gehen lassen. Man beobachte einen Trend zu längeren Reisen und höherwertigen Angeboten, heisst es bei Tui Suisse. «Viele gönnen sich jetzt etwas. Wer früher zehn Tage verreiste, entscheidet sich eher für 14 Tage Ferien. Oder bucht beim Standardzimmer den Meerblick mit dazu», so Sprecherin Constanze Andrianello.
Auch bei Globetrotter beobachtet man einen ähnlichen Trend: «Im Moment werden eher hochwertige Unterkünfte und Reisen gebucht», so Verkaufsleiterin Caroline Bleiker. Dass sich Herr und Frau Schweizer die Ferien nicht leisten könnten, ist folglich kein Thema.
Ganz anders sieht das im Nachbarland Italien aus. Gemäss der anfangs erwähnten Studie von Allianz-Partners verbringen 81 Prozent der Italienerinnen und Italiener ihre Sommerferien im eigenen Land. In Spanien sind es 75 Prozent. Und auch 67 Prozent der Amerikanerinnen und Amerikaner verbringen ihren Sommer zu Hause. Grund dafür ist primär die wirtschaftliche Lage. Viele können sich eine Reise ins Ausland nicht leisten oder sparen ihr Geld lieber.
Nicht so die Schweizer. Viele werden während der Sommerferien ihre Füsse in der Ägäis baden oder den Meerblick vom Hotelzimmer aus geniessen.
Mit Material der sda
Der Trick: Sprich davon wie sehr alle etwas wollen und erzeuge eine künstliche / psychische Verknappung um den Absatz anzukurbeln…
z.B. Bünzli, Füdlibürger, Krethi und Plethi, Hinz und Kunz, etc.