Schweiz
Religion

Die evangelische Kirche will Missbrauchsfälle überprüfen

«Auch bei uns gibt es viele Fälle» – evangelische Kirche will Missbrauchsfälle überprüfen

22.12.2023, 15:1122.12.2023, 15:11

Die evangelisch-reformierte Kirche der Schweiz (EKS) sieht Handlungsbedarf und will ihre Fälle von sexualisierter Gewalt aufarbeiten. EKS-Präsidentin Rita Famos zeigte sich am Freitag davon überzeugt, dass es auch in ihrer Kirche viele Missbrauchsfälle gibt.

Pfrn. Rita Famos, Praesidentin der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz, posiert nach der Medienkonferenz ueber den Bericht nichtstaendigen Untersuchungskommission der EKS zu den Vorfaellen im Zusa ...
EKS-Präsidentin Rita Famos.Bild: keystone

Auch in der evangelisch-reformierten Kirche sei zu lange weggeschaut worden, sagte Famos am Freitag im «Tagesgespräch» von Radio SRF. Diese Einschätzung traf Famos auch aufgrund einer Studie der deutschen evangelischen Kirche (EKD), deren Ergebnisse am 25. Januar präsentiert werden sollen.

Die Ergebnisse der deutschen Studie wolle man nutzen, um die eigenen Schutzkonzepte gut aufzustellen, so Famos weiter. Sie sei immer noch der Meinung, dass das Ausmass bei der EKS kleiner sei als in der römisch-katholischen Kirche. Aber «wir haben auch unsere Fälle und wir haben sicher nicht wenige Fälle».

Auch die EKS suche nach Wegen, die Vergangenheit aufzuarbeiten. Die Kirche müsse garantieren, dass sie ein «safe place» sei für Menschen, die Beratung und Unterstützung suchen, so Famos weiter. Es seien Meldestellen für Missbrauchsfälle eingerichtet worden. Auch eine eigene, nationale Studie in der Schweiz sowie Zahlungen an Opfer seien im Gespräch.

Eine im September 2023 veröffentlichte Analyse von Geheimarchiven kirchlicher Institutionen durch Historikerinnen und Historiker der Universität Zürich (UZH) hatte über tausend Fälle von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche seit 1950 ans Licht gebracht. (saw/sda)

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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Schlaf
22.12.2023 16:15registriert Oktober 2019
Die Kirche müsse garantieren, dass sie ein «safe place» sei für Menschen, die Beratung und Unterstützung suchen, so Famos weiter.

Bis jetzt war die Kirche ja eher ein safe place für Pädophile.
Wird ein langer Weg bis zur unterstützenden und beratenden Stelle.
Die Einsicht ist mal ein Anfang.
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