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Polizei-Mitarbeiter nach Hitlergruss vor Synagoge freigestellt

Polizei-Mitarbeiter nach Hitlergruss vor Synagoge freigestellt

29.12.2023, 16:4929.12.2023, 17:49
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Die Basler Synagoge, die Grosse Synagoge, das Versammlungs- und Gotteshaus der Israelitischen Gemeinde Basel (IGB), fotografiert in Basel am Dienstag, 4. Dezember 2018. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)
Hier hat der Mann den Arm gehoben: die Basler Synagoge.Bild: KEYSTONE

Ein polizeilicher Sicherheitsassistent des Justiz- und Sicherheitsdepartements soll vor der Basler Synagoge den Hitlergruss gezeigt haben. Die Polizeileitung stellte den Mann frei.

Vor der Synagoge an der Leimenstrasse hat sich ein antisemitischer Vorfall durch einen Mitarbeiter des Justiz- und Sicherheitsdepartements Basel-Stadt ereignet. Adrian Plachesi, Leiter Kommunikation der Kantonspolizei, bestätigte am Freitagnachmittag entsprechende Informationen der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Der Vorfall ereignete sich bereits im Vorjahr, wie jetzt bekannt wird. «Im Herbst 2022 wurde der Leitung der Kantonspolizei durch eine interne Meldung von Mitarbeitenden zur Kenntnis gebracht, dass ein Mitarbeiter der bewaffneten Sicherheitsassistenz während einer Patrouillenfahrt vor der Synagoge im Fahrzeug einen antisemitischen und rechtsextremen Gruss (Hitlergruss) gezeigt habe», schrieb Plachesi.

Die Polizeileitung reagierte und zeigte den Mitarbeiter bei der Basler Staatsanwaltschaft an. «Der Betroffene wurde ausserdem freigestellt und ist nicht mehr bei der Kantonspolizei angestellt», so Plachesi.

Bedauern über Vorfall

Die Kantonspolizei Basel-Stadt bedauere diesen Vorfall «ausserordentlich». Plachesi betont: «Rechtsextremismus und Antisemitismus haben keinen Platz in unserem Korps. Die Kantonspolizei ist sich der Verantwortung für die Sicherheit der jüdischen Gemeinde in Basel bewusst und toleriert kein Verhalten, dass den Werten der Kantonspolizei widerspreche und die Integrität unserer Institution in Frage stellt.»

Angaben darüber, wie lange der Mitarbeiter bei der Kantonspolizei Basel-Stadt angestellt war und wieso der Vorfall nicht kommuniziert wurde, machte Plachesi keine. (sda)

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27 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Randy Orton
29.12.2023 17:08registriert April 2016
Es ist eines, dass bei der Polizei ein Antisemit unbemerkt angestellt wurde. Aber dass er sich in dem Umfeld anscheinend so geschützt und unter seinesgleichen betrachtet, dass er solche Gesten und Äusserungen tätigt ist erschreckend. Und noch erschreckender ist, dass die Polizei dann versucht, den Vorfall zu vertuschen, bis nach einem Jahr die Medien davon Wind bekommen und die Polizei das bestätigen muss.
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schwarzer Stern auf schwarzem Grund
29.12.2023 17:14registriert August 2021
Was für eine Überraschung! Wer hätte das gedacht? Bei der Polizei hat es tatsächlich Rechte?!? Unglaublich!!!
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Pi ist genau Drei!
29.12.2023 17:50registriert Februar 2017
Natürlich völlig daneben. Immerhin machen es Vorfälle wie dieser den Behörden besonders einfach die Betroffenen Fehlbesetzungen zu entfernen. Wie es diese durch die gesamte Polizeiausbildung und vielleicht noch jahrelange beruflicher Karriere schaffen sei einmal dahingestellt. Vielleicht gibt es noch weitere Gesinnungsgenossen/innen bei der Polizei die ihr Gedankengut weniger exponiert bewahren. Das macht mir eigentlich noch fast mehr Sorgen.
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