Der Nationalrat hat am Mittwoch eine Motion gegen die Aufhebung der direkten Bahnverbindung Bern-Brugg-Baden angenommen. Diese geht damit in den Ständerat. Der Bundesrat beantragte die Ablehnung der Motion.
Der Entscheid fiel mit 101 Ja zu 88 Nein bei 4 Enthaltungen. Ständerätin Marianne Binder-Keller (Mitte/Aargau) hatte die Motion im Jahr 2022 als Nationalrätin eingereicht. Mitunterzeichnet haben zwölf weitere Aargauer Nationalratsmitglieder von links bis rechts.
Die Motion verlangt, dass der auf 2035 geplante Bahnausbau nochmals überprüft wird. Der Bundesrat solle die Grundlagen schaffen, damit die heute bestehende, stündliche Direktverbindung Baden-Brugg-Bern erhalten bleibe.
Eine Aufstockung der indirekten Verbindungen von Baden und Brugg nach Bern bei gleichzeitiger Kappung des stündlichen Direktzuges widerspreche den Bedürfnissen der beiden Regionen. In Olten oder Aarau umsteigen zu müssen, führe zu Stress, Verspätungen und Effizienzverlust für die Passagiere, so Binder-Keller.
Leidtragende seien Familien mit Kindern, gehbehinderte Menschen oder Pendler, deren Arbeitszeit im Zug dadurch unterbrochen werde.
Bundesrat Albert Rösti sagte vor dem Nationalrat, Baden und Brugg erhielten neu viermal stündlich schnelle Umsteigeverbindungen nach Bern. Die Direktverbindung beizubehalten, würde zu einer Überlastung führen. Zudem habe der Kanton Aargau später noch die Möglichkeit, Eingaben zum künftigen Fahrplan zu machen.
Nach dem Ja des Nationalrats geht die Motion nun in den Ständerat. (saw/sda)