Schweiz
Tier

Parlament erleichtert Schneckenzucht auf Bauernhöfen

Parlament erleichtert Schneckenzucht auf Bauernhöfen

30.05.2024, 11:0301.06.2024, 20:20
Mehr «Schweiz»

Die eidgenössischen Räte wollen die Schneckenzucht auf Bauernhöfen fördern. Sie fordern den Bundesrat auf, die Gesetzgebung so anzupassen, dass kleine Anlagen für Schneckenzuchten auf Bauernhöfen bewilligt werden können.

Nach dem Ständerat hat am Donnerstag auch der Nationalrat eine von der kleinen Kammer abgeänderte Motion des Tessiner SP-Nationalrats Bruno Storni angenommen. Letzterer schreibt in seinem Vorstoss, Infrastrukturbauten für die Schneckenzucht seien derzeit in der Landwirtschaftszone nicht bewilligungsfähig.

Dies, weil Schnecken nicht als Nutztiere eingestuft werden, wie Bundesrat Guy Parmelin im September 2023 bei der Beratung von Stornis Vorstoss im Nationalrat bestätigte.

Dabei handle es sich, so Storni, bei der Schneckenzucht um einen sauberen und ökologischen Landwirtschaftszweig mit grossem Potenzial. In Italien habe sich die Produktion in fünf Jahren verdreifacht; der Umsatz sei um 350 Millionen Euro gestiegen.

Weinbergschnecke Shutterstock
Für die Zucht sind Weinbergschnecken geeignet.Bild: keystone

Der Bundesrat erhält nun den Auftrag, die erforderlichen Änderungen auf Gesetzes- oder Verordnungsstufe auszuarbeiten. Ziel ist laut Parlamentsunterlagen, dass so kleinere Anlagen auf Bauernhöfen bewilligt werden können. Die Änderung des Motionstexts in diesem Sinn geht auf einen Vorschlag des Bundesrats zurück.

Laut Aussagen des Berichterstatters der vorberatenden Kommission im Ständerat vom März dieses Jahres soll es dank dieser Gesetzesänderung möglich werden, Zäune und Gehege für die Schneckenzucht auf Bauernhöfen aufzustellen. Dafür ein Gebäude zu erstellen, bliebe aber verboten.

Schnecke wird nicht Nutztier

Storni wollte auch, dass die Schnecke als Nutztier eingestuft wird. Das ging dem Ständerat aber zu weit. Die vorberatende Kommission des Nationalrats lobte vor der Debatte vom Donnerstag die neue Formulierung der Motion Storni als «praxisorientiert». Der Vorschlag lehne sich den bestehenden Regelungen in der Aquakultur an.

(sda)

    DANKE FÜR DIE ♥
    Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
    (Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
    5 CHF
    15 CHF
    25 CHF
    Anderer
    Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
    Das könnte dich auch noch interessieren:
    Hast du technische Probleme?
    Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
    50 Kommentare
    Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
    Die beliebtesten Kommentare
    avatar
    Mat_BL
    30.05.2024 12:25registriert April 2019
    Ist immer schön zu lesen, wie sich unsere gewählten Mitglieder der Parlamente mit den den wesentlichen Herausforderungen der Schweiz beschäftigen.
    407
    Melden
    Zum Kommentar
    50
    «Das ist unmenschlich!»: Schwere Vorwürfe in der Syrien-«Arena» – und mittendrin ein Syrer
    Diktator Baschar al-Assad ist gestürzt. Und jetzt? Syrer zurückschaffen, findet die SVP. Unmenschlich, finden die anderen. Für die Politiker in der SRF-«Arena» ist die Diskussion ein Polit-Theater von vielen. Für Syrer Husam Kelzi wird über seine Zukunft entschieden. Eine quälende Sendung.

    Verfolgung, Unterdrückung, Überwachung, Folter, Mord. So sah das Leben für Syrerinnen und Syrer unter Diktator Baschar al-Assad aus. 24 Jahre lang. Rechnet man hinzu, dass davor sein Vater Hafiz al-Assad über Syrien herrschte, ergibt sich eine Schreckensherrschaft von 57 Jahren.

    Zur Story