Der Verlust der Biodiversität in der Schweiz ist ein ständiges Thema. Kürzlich hagelte es Kritik, als herauskam, dass das Bundesamt für Umwelt (BAFU) einen Bericht zur Artenvielfalt beschönigte. Wenige Wochen zuvor publizierten Agroscope-Fachleute Resultate, die zeigen, dass auf Biodiversitäts-Förderflächen deutlich mehr verschiedene Pflanzen gedeihen, als auf intensiv bewirtschafteten Flächen. Und in einem Interview wurde die Rolle des Bibers als Biodiversitätsmaschine thematisiert – und warum er trotzdem bekämpft werden soll.
Zur Förderung der Biodiversität in der Schweiz soll auch das Festival der Natur beitragen. Während fünf Tagen (vom 22. bis 26. Mai) wird mit landesweit rund 750 Veranstaltungen das Thema der Biodiversität bevölkerungsnah und erlebnisorient unter die Leute gebracht. Von der Fledermaus-Exkursion über die Wildkräuterküche bis zur unterirdischen Führung in den St.Beatus-Höhlen: Es werden die verschiedensten Aspekte aufgezeigt.
Doch Biodiversität ist auch im kleineren Rahmen möglich und wichtig. Wir haben hier darum neun Punkte zusammengestellt, die du in deinem Garten – oder auch auf deinem Balkon – umsetzen kannst.
Eigentlich ist es ganz einfach: Jede Blume zählt. Wenn du also irgendwo ein Plätzchen für ein bisschen Natur hast – nutze es.
Auch wenn exotische Pflanzen teilweise hübsch anzusehen sind, unserer heimischen Natur bringen sie meist wenig oder teilweise nichts. Soll darum die weltweite Biodiversität erhalten bleiben, müssen überall einheimische Pflanzen gefördert werden. Denn sie sind der Lebensraum unserer einheimischen Tiere.
Wobei: Nur verteufeln muss man die nicht-einheimischen Pflanzen auch nicht. Teilweise können sie die Blühsaison verlängern, sind Nahrungsgrundlage für spezialisierte Insekten und haben eine höhere Verträglichkeit mit den neuen klimatischen Bedingungen.
Egal, ob Teiche, Tümpel, Naturbadeteiche oder Sumpfbeete: Sie alle bieten Amphibien, Libellen und vielen anderen Tieren Lebensraum.
Aber Achtung: Seit die Tigermücke sich in Teilen der Schweiz verbreitet, sollten kleinste Wassermengen verhindert werden. Also Blumenuntersetzer, ein Eimer oder ähnliches besser umdrehen.
Könnte es einfacher sein: Lass im Garten einfach vieles liegen. Du sparst dir damit viel Arbeit und sorgst dich um die Biodiversität. Totholz kann Nistplatz, Nahrung und Unterschlupf für die verschiedensten Tierarten sein.
Darum machen Asthaufen, Holzbeigen, Baumstrünke und Totholzhecken deinen Garten zum Paradies.
Mit Nistkästen und Wildbienenhotels kannst du Vögeln, Fledermäusen und Insekten unter die Flügel greifen. Es gibt aber noch viel mehr als die klassischen Wildbienenhotels.
Einige Insekten brüten in Tannzapfen, andere in Hohlräumen von Holz. Vereinzelt benötigen Wildbienen Schneckenhäuser, andere alte Brombeerstängel oder einen sandigen Untergrund. Es gibt viele Möglichkeiten, um einer der über 600 Wildbienen- oder Insektenarten zu helfen.
Steinhaufen oder Trockenmauern dienen Eidechsen zum Sonnenbaden, andere Tiere nutzen sie auch als Versteck oder zum Überwintern.
Asphalt und Beton sind selbstredend wenig hilfreich bei der Förderung von Biodiversität. Aber wer beispielsweise bei seinem Vorplatz oder Parkplatz auf Rasengittersteine oder Fugenpflaster setzt, hilft der Natur.
Sehr artenreich und pflegeleicht: Lückig bewachsene Kies- oder Sandflächen an sonniger Lage – sogenannte Ruderalflächen – sind Lebensräume für viele Pionierpflanzen und Insekten. Und auch hier gilt: Du hast wenig Aufwand, aber es hilft viel.
Grob gesagt: Je mehr Biomasse, desto mehr Insekten können davon leben. Darum hilft auch dein Balkon als Lebensraum. Denn auch wenn dieser noch so klein ist, in der Gesamtheit mit den Balkonen von Nachbarn, dem Baum an der Strasse und den Parks, bildet er das grosse Mosaik des Lebensraums für unzählige Tiere und Insekten.
Und falls du keinen Balkon hast: Du kannst auch auf deinem Fenstersims einheimische Pflanzen halten. Sogar das hilft in der Summe der Biodiversität.
Im Emmital gab es ein paar richtig schöne Blumenwiesen. Das war eine Wohltat - und die Düfte und Geräusche - wow. Aber eben, es waren löbliche Ausnahmen.
Aber wir sind auf dem richtigen Weg!
Gerne hätte ich eine Sandlinse für Wildbienen, das gestaltet sich aber nicht so einfach. Aber an Projekten mangelt es mir definitiv nicht😅
Es ist ein etwas anderes Gärtnern, da man schlicht begrenzt ist. Aber was nicht funktioniert, kann gut ersetzt werden im nächsten Jahr. Also nicht den Kopf hängen lassen, Auswahl gibt es unendlich!