Die Klimaaktivistinnen und -aktivisten von Extinction Rebellion wollen am Montag Strassen in der Stadt Zürich per Sitzstreik lahmlegen. Die Organisierenden erwarten mindestens 300 Teilnehmende. Damit soll der Bundesrat, dem die Aktivisten Ende Juni ihre Forderungen überreicht haben, bei der Klimakrise zum Handeln gedrängt werden.
«Wir haben einen Plan», sagte ein Sprecher von Extinction Rebellion am Donnerstag vor den Medien. Aktivistinnen und Aktivisten wollen am Montag ab 12 Uhr demnach per Sitzstreik auf den Zürcher Strassen den Verkehr und das Alltagsleben stören. Dafür hätten sie sich drei Hotspots ausgesucht: die Kreuzung Urania-/Bahnhofstrasse, die Rudolf-Brun-Brücke sowie die Kreuzung Sihl-/Nüschelerstrasse.
«Werden wir weggeschickt, kommen wir wieder», sagte der Sprecher. «Wir sehen uns als Alarmglocke.» Das mache ihnen keine Freunde, die Teilnehmenden hätten schlicht Angst vor der Klimakrise.
Deswegen seien die Aktivistinnen und Aktivisten auch bereit, sich verhaften zu lassen. Der Protest solle jedoch respektvoll und anständig passieren, auch Polizeivertretende würden nicht angepöbelt – «selbst wenn sie uns verhaften», so der Sprecher. «Wir sehen die Polizei nicht als Gegner.»
Eine Sprecherin sagte, es hätten sich 300 Personen angemeldet – es würden aber weit mehr erwartet, da eine Anmeldung für eine Teilnahme nicht notwendig sei.
Extinction Rebellion forderte den Bundesrat Ende Juni auf, den Klimanotstand auszurufen und sofort zu handeln, um den «Kollaps» zu verhindern, sowie eine Bürgerinnen- und Bürgerversammlung einzuberufen. Diese soll für die Dekarbonisierung der Schweiz verantwortlich sein, wie es im Brief an den Bundesrat heisst.
Weil der Bundesrat nicht auf die Forderungen reagiert habe, sehen sich die Aktivistinnen und Aktivisten nun in der Pflicht: «Es kann so nicht weitergehen», sagte der Sprecher am Donnerstag.
Am Sonntag komme es auf dem Stadtzürcher Kasernenareal zur Eröffnungszeremonie mit Rahmenprogramm wie Musik oder Trainings für Interessierte, die sich am Protest beteiligen wollten.
Die Stadtpolizei Zürich teilte auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit, sie habe Kontakt mit Vertretenden von Extinction Rebellion gehabt. Es seien Gesuche gestellt worden, die zurzeit geprüft würden. Angaben zu allfälligen Massnahmen vonseiten der Polizei mache sie keine. (aeg/sda)
Dann würde ich empfehlen bei den Zufahrten zum Bundeshaus zu demonstrieren.
Müssen wir jetzt diese 300 Personen als repräsentativen Durchschnitt der Schweiz betrachten ?