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Uri bläst zur Jagd auf einen Wolf

Uri bläst zur Jagd auf einen Wolf

03.06.2022, 09:2123.01.2023, 13:46
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FILE - This Nov. 7, 2017, file photo provided by the National Park Service shows a wolf in Yellowstone National Park, Wyo. Idaho wildlife officials say an attack by two wolves panicked a flock of shee ...
Wird gejagt: Der Wolf.Bild: keystone

Weil er im Mai fünf Ziegen und sechs Schafe in Wassen UR gerissen hat, muss sich ein Wolf in Uri hüten: Die Urner Sicherheitsdirektion hat ihn zum Abschuss freigegeben. Die Wildhut und allenfalls ausgewählte Jäger dürfen ihn während 60 Tagen erlegen.

Der Wolf riss zwischen dem 14. und 23. Mai im Gebiet zwischen «Hubel» und «Urschlauwi» bei mindestens drei Angriffen insgesamt fünf Ziegen und 13 Schafe. Damit sei die Schadensschwelle von zehn toten Tieren erreicht, teilte die Urner Sicherheitsdirektion am Freitag mit. Da sie mit weiteren Übergriffe rechnen müsse, habe sie am 31. Mai den Abschuss dieses schadenstiftenden Wolfs verfügt.

Die Kantone können dies gemäss Bundesrecht tun, wenn Raubtiere «erheblichen Schaden» anrichten. Ein solcher liegt vor, wenn in einem Wolfpräsenzgebiet mindestens zehn Nutztiere innert vier Monaten gerissen wurden, wobei die Herden wo zumutbar geschützt sein müssen.

Im vorliegenden Fall befanden sich gemäss dem Kanton sieben der Schafe beim Angriff auf zwei landwirtschaftlichen Nutzflächen ohne Schutzmassnahmen. Diese zählten damit nicht zum Abschusskontingent. Auch die anderen Herden seien «technisch» nicht geschützt gewesen, hätten sich aber im Alpgebiet auf der Heimkuhweide Wassen befunden, das als geschützt gilt.

Schutz im Jagdbanngebiet

Der Abschussperimeter entspricht dem «Alpkonzeptgebiet Oberes Reusstal». Nicht erlegt werden darf der Wolf im eidgenössischen Jagdbanngebiet Fellital.

Derzeit ist auch im Kanton Tessin ein Wolf zum Abschuss freigegeben. Die Behörden erlaubten die Tötung des Tiers im Rovana-Tal Mitte Mai, nachdem dieses im April 19 Schafe gerissen hatte. Die zweimonatige Abschussfrist läuft noch.

Einen Wolf erlegt hatte zuletzt die Wildhut im Kanton Wallis im Mai. Dieser hatte zuvor wiederholt Schaf- und Ziegenherden angegriffen und insgesamt 28 Nutztiere in geschützten Situationen gerissen. Davor hatte die Walliser Wildhut im März zwei Jungwölfe im Val d'Herens geschossen. Die beiden Tiere hatten sich nach Angaben des Kantons in der Nähe eines Siedlungsgebietes aufgehalten. (aeg/sda)

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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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wallis
03.06.2022 12:01registriert August 2014
Wieso lässt man die Schafe - notabene Haustiere - ungeschützt auf den Weiden, obwohl man weiss, dass ein Wolf in der Nähe ist.
Der Wolf wird dann sozusagen auf die Schafe und Geissen konditioniert. Mann muss die fehlbaren Bauern ganz einfach mal an die Kurze Leine nehmen und büssen.
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Rethinking
03.06.2022 13:01registriert Oktober 2018
Reguliert einfach mal den Menschen, dann lösen sich viele Probleme von alleine…
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