Nein, der Sommer konnte uns bisher noch nicht überzeugen. Gefühlt gab es viel Regen, dazu Überschwemmungen und Unwetter.
Aber erhielten wir wirklich mehr Regen als in anderen Jahren? Die grossen Städte wie Zürich, Bern oder Basel blieben davon ausgenommen. In Zürich gab es im Vergleich der letzten 161 Jahre nur wenig mehr Niederschlag als der Durchschnitt, in Bern und Basel lag man da gar ziemlich deutlich drunter.
Im Wallis erreichte Sion ziemlich genau den Durchschnitt, in Graubünden gab es in Davos, in weiten Teilen des Unterengadins und anderen Regionen weniger Niederschlag als normal.
Doch natürlich gab es Regionen, welche viel Regen erhielten. In Appenzell wurden fast 300 Millimeter Niederschlag verzeichnet, was deutlich über dem Mittel lag. Mit Starkenbach im Toggenburg, dem immer sehr niederschlagsreichen Säntis und Weesen gesellen sich noch vier Messstationen aus dieser Region in die Top 5. Dazu kommt Airolo, das – ähnlich wie Appenzell – weit mehr Niederschlag abbekam als normal.
Obwohl der Juni mit kräftigen Niederschlägen und Überschwemmungen von sich reden machte, erreichten die Junisummen bis kurz vor Monatsende in weiten Gebieten der Schweiz etwa die Norm oder blieben im Unterengadin oder Uri und dem Simplon-Gebiet relativ deutlich unter dem Schnitt.
Dies änderte sich aber in einigen Gebieten noch markant durch die heftigen Niederschläge am letzten Wochenende. Beispielsweise haben die Simplon-Region und das südliche Wallis jetzt Niederschläge von mehr als 160 Prozent gegenüber dem Durchschnitt. Auch der nördlichste Zipfel Schaffhausen, Genf sowie eine Ecke im Waadtländer Jura erhielten in den letzten Juni-Tagen noch sehr viel Regen:
In Erinnerung werden diese Unwetter bleiben. So auch die weggeschwemmte Autobahnbrücke im Misox und die Überschwemmungen im Maggiatal. Die heftigen Regenfälle gingen sehr lokal nieder.
Kein Wunder, sind von den sieben Messstationen mit den höchsten Zwei-Stunden-Niederschlagsmengen drei aus diesen Gebieten.
Auffällig ist hier insbesondere L'Auberson im Waadtländer Jura. Der kleine Ort an der Grenze sprengte am 25. Juni 2024 auch die Höchstmenge für einen Tag seit Messbeginn 1915: