Schweiz
Wirtschaft

Esprit schliesst diverse Läden in der Schweiz

Modekette Esprit schliesst 23 Läden in der Schweiz

26.03.2024, 15:1926.03.2024, 22:34
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Der Schweizer Ableger der Modekette Esprit ist pleite. Eine Reihe von Läden hat bereits zugemacht. Statt auf eigene Geschäfte will die Führung nun verstärkt auf Handels- oder Franchisepartner setzen. Von der Schliessung sind laut einem Konzernsprecher rund 150 Voll- und Teilzeitangestellte betroffen.

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Eine Esprit-Filiale in Winterthur.Bild: www.imago-images.de

In der Schweiz gibt es laut unterschiedlichen Quellen zwischen 40 und 50 Esprit-Filialen. Auf der Webpage von Esprit, auf der vom Konkurs noch nichts steht, sind die nun geschlossenen Läden bereits nicht mehr aufgeführt. Als erstes hatte am Dienstag «Blick» über die Esprit-Pleite berichtet.

Von der Schliessung betroffen sind allerdings nicht alle Esprit-Filialen, sondern nur jene, die von der nun konkursiten Esprit Retail Switzerland AG betrieben werden. Dabei handelt es sich um 23 Geschäfte, die per sofort geschlossen worden seien, wie der Sprecher des Modekonzerns am Abend auf AWP-Anfrage erklärte.

Konzentration auf Handelspartner

Gemäss offizieller Verlautbarung von Esprit vom Dienstag seien der Konkurs der Schweizer Tochter und die Schliessung der Filialen «unvermeidbar» gewesen. Als Grund dafür werden die allgemeine Konjunkturabschwächung in Kombination mit den stark gestiegenen Energie- und Logistikkosten, die negative Konsumentenstimmung in Europa und langfristige, teure Mietverträge für «unangemessen dimensionierte Läden» genannt.

Esprit konzentriere sich nun «auf eine umfassende Reorganisation und auf die Stärkung des Geschäfts mit Wholesale- und Franchise-Partnern». heisst es. Sprich: Anstatt eigene Läden zu führen, will das Unternehmen vermehrt andere Modehändler mit seinen Produkten beliefern, die dann die Esprit-Marken in ihren Stores verkaufen oder in Eigenregie einen Esprit-Shop eröffnen.

In der Mitteilung wird darauf hingewiesen, dass Esprit-Kleider weiterhin in 19 von Franchise-Partnern betriebenen Filialen sowie in 150 Kleiderläden mit verschiedenen Marken erhältlich seien.

Ausserdem lege man auch einen Fokus auf «neue Impulse im E-Commerce». Die Führung will also im Onlinehandel in der Schweiz präsent bleiben.

Besitzer in Hongkong

Die Esprit Retail Switzerland AG gehört vollumfänglich dem an der Hongkonger Börse kotierten Modekonzern Esprit Holdings Limited mit rechtlichem Sitz auf den Bermudas.

Die Überschuldung der Schweizer Esprit-Tochter betrug gemäss der an die Esprit-Investoren verschickten Informationen Ende 2023 rund 12 Millionen Franken. Der Insolvenzantrag des Schweizer Ablegers habe jedoch keine unmittelbaren materiellen Auswirkungen auf die Gruppe. Auch das Geschäft und der Betrieb der Gruppe blieben normal. (sda/awp)

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ohu
26.03.2024 17:31registriert Januar 2014
Es wundert mich nicht, dass niemand mehr in der Schweiz Kleider kauft, wenn die gleichen Stücke im Ausland für fast die Hälfte erhältlich sind. Das kann man nicht mehr mit mehr Lohnkosten etc. verargumentieren, sondern sind nur Preise für das Schröpfen der Schweizer Konsumenten…
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Peter D
26.03.2024 20:05registriert Januar 2023
Ich habe das Geschäftsmodell von Espirit nie verstanden, die Konnten in ganz Europa dieselben Preise verlangen für das exakt gleiche Hemd, auch an sehr teuren Geschäftslagen nur in der Schweiz 30-50% mehr. Leider gibt es bei uns keinen funktionierenden Wettbewerb für Bekleidung.
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