Der Traum vom eigenen Haus rückt für viele Menschen in immer weitere Ferne. Alleine in den letzten fünf Jahren sind die Preise von Einfamilienhäusern im Kanton Zürich laut einer Analyse der Zürcher Kantonalbank (ZKB) um ein Viertel gestiegen.
Sie bewegten sich nun auf einem Niveau, «das für die allermeisten jungen Familien unerschwinglich ist», sagte Ursina Kubli, Leiterin des Immobilienresearch bei der ZKB, am Dienstag anlässlich einer Medienkonferenz.
Die ZKB hat in der neuesten Studie «Immobilien aktuell» alle EFH im Kanton bewertet und mit den Preisen rückwirkend per 2018 verglichen. Die Kantonalbank untersuchte dabei insgesamt 102'947 Immobilien.
Ein Befund dabei: Je teurer die Gemeinde, desto höher das Preiswachstum. Die Preise in der Stadt Zürich etwa zogen seit 2018 um 35 Prozent oder 690'000 Franken an und stehen mittlerweile im Schnitt bei 2,7 Millionen Franken für ein Einfamilienhaus. Rund um den Zürichsee stieg der Preis von mehr als jedem zehnten EFH (12%) sogar um über eine Million Franken.
Und die «günstigen» Häuser mit einem Wert von unter einer Million Franken werden immer seltener. Waren es 2018 noch über 25'000 Immobilien, die in diese Preiskategorie fielen, betrug die Anzahl im letzten Jahr noch 7800 Einfamilienhäuser.
Die Hürden zum Kauf der eigenen vier Wände werden somit immer höher. Kubli führt eine Rechenbeispiel für Einfamilienhäuser mit einer Wertsteigerung von einer Million Franken an:
«Die jungen Paare werden also immer mehr abgehängt», so Kubli weiter. Denn die ZKB hat die Immobilienpreise auch mit anonymisierten Steuerdaten des Kantons Zürich verglichen.
Ergebnis: Waren es 2018 noch 13 Prozent der Bevölkerung, die sich überhaupt ein «mittelpreisiges» Objekt leisten konnten, hatten 2023 noch 9 Prozent die finanziellen Möglichkeiten.
Ein Preiszerfall ist zudem nicht in Sicht. Für 2024 und 2025 rechnen die Immobilienexperten der ZKB nochmals mit einer Preissteigerung für Wohneigentum von jeweils 3 Prozent pro Jahr.
«Von sinkenden Preisen sind wir also meilenweit entfernt», erklärte Kubli. Mittlerweile seien zudem auch Preise von über 3 Millionen Franken pro EFH schon jetzt «keine Seltenheit» mehr: Zu gering sei der Bestand angesichts der weiterhin sehr grossen Nachfrage.
Die «Druckstellen am Immobilienmarkt», so Kubli, mehren sich aber nicht nur beim Eigenheim. Natürlich spürten auch die Mieter die Marktlage. Allein im Kanton Zürich seien im letzten Jahr 20'000 zusätzliche Einwohner mit einem Bedarf an 10'000 zusätzlichen Wohnungen zugezogen und gleichzeitig stagniere die Bautätigkeit.
Daher erwarten die Immobilienexperten der ZKB für das aktuelle Jahr nochmals ein Anstieg der Angebotsmieten im Kanton Zürich um 4,5 Prozent. Schweizweit dürfte der Mietzinsanstieg mit 4 Prozent nicht wirklich tiefer ausfallen. (saw/sda/awp)
Mein Vater, Schwiegervater und meine Schwiegergrossmutter leben alle in viel zu grossen Häusern alleine. Für uns ist es utopisch, eines dieser Häuser mal zu übernehmen. Wir können es uns schlicht nicht leisten. Für die Bewohner ist es aber so viel günstiger, als sich eine kleinere Wohnung zu suchen.
Das System ist insgesamt einfach kaputt.
Vorteile:
- man muss keine Fenster putzen
- im Sommer schön kühl
- im Winter kann man auch drinnen seine teure Skiausrüstung tragen
- es braucht keine Vorhänge
- man kriegt es als erster mit, wenn etwas mit dem Boiler nicht stimmt
- der sicherste Ort im Gebäude, ausser bei Überschwemmungen
- man merkt als erster, wenn es eine Überschwemmung gibt
- eine günstige Miete
- direkter Zugang zur Tiefgarage
Ich bezweifle nicht, dass die Zuwanderung gut ist für die Wirtschaft. Aber ich frage mich, ob Otto Normalbürger viel davon hat. Zwar ist das BIP pro Kopf in den letzten 20 Jahren gestiegen, dafür wurde Wohnen ebenfalls teurer.
Vielleicht wären wir glücklicher mit weniger Geld, dafür der Möglichkeit, auch als "Büezer" ein Haus bauen zu können.