Die Steuereinnahmen sprudeln in der Stadt Zürich: Sie weist in der Jahresrechnung 2023 deshalb unter dem Strich ein Plus von 231 Millionen Franken aus. Das Ergebnis kam damit um 571 Millionen Franken besser heraus, als es das Budget vorausgesehen hatte.
Die Steuereinnahmen beweisen für Finanzvorstand Daniel Leupi (Grüne), dass die Stadt Zürich «hochattraktiv» ist: Sie prosperiere als Wohn- und Wirtschaftsstandort und sei Motor des Metropolitanraumes, führte er am Dienstag vor den Medien aus.
Bei den Steuereinnahmen sei im vergangenen Jahr das Niveau erreicht worden, das die Finanzplanung erst für 2027 vorgesehen habe, sagte Finanzverwaltungs-Direktor Thomas Kuoni. 2023 gingen insgesamt 3,748 Milliarden Franken ein – 405,3 Millionen Franken mehr als im Jahr davor und 381,1 Millionen Franken mehr als budgetiert.
Es seien in allen Steuergruppen deutliche Anstiege verzeichnet worden, hielt Leupi fest. Bei den natürlichen Personen sei die Zunahme konstant und unter anderem mit dem Bevölkerungswachstum zu begründen. Bei den Unternehmen seien insbesondere mehr Steuern aus den Vorjahren eingegangen:
Dies wirkte sich auch auf den innerkantonalen Finanzausgleich aus. Die Stadt Zürich musste 552 Millionen Franken (plus 200 Millionen) abliefern. Damit zahlte sie rund 122 Millionen Franken mehr ein, als sie als Zentrumslastenausgleich erhält. Dass die Stadt Zürich beim Finanz- und Lastenausgleich zum Nettozahler wird, kam gemäss Kuoni erst zum zweiten Mal seit 2012 vor.
Die hohen Einnahmen wecken bei bürgerlichen Parteien erneut den Ruf nach einer Steuerfusssenkung. Diese Debatte werde nicht mit der Rechnung, sondern erst mit dem Budget geführt, meinte Leupi dazu.
Der Stadtrat dürfte aber dafür keinen Spielraum sehen: «Es braucht eine Balance zwischen steigenden Investitionsausgaben und gesicherten Steuereinnahmen», so Leupi. 2023 hätten die Nettoinvestitionen von 1,18 Milliarden Franken zu 99,8 Prozent selber finanziert werden können.
Das Ziel sei, so wenig Schulden zu hinterlassen wie möglich.
Dass die Stadt am Dienstag den neunten positiven Rechnungsabschluss in Folge präsentieren konnte, ist unter anderem auch auf tiefere Fallzahlen im Sozialhilfebereich und geringere Kosten beim Personalaufwand zurückzuführen.
Letzteres ist gemäss Leupi darauf zurückzuführen, dass rund vier Prozent der Stellen nicht besetzt werden könnten. Dies sei keine Sparmassnahme, sondern eine Folge des Arbeitsmarktes. Leupi verwies auf den Fachkräftemangel und das Lohnniveau.
Der Gesamtaufwand der Jahresrechnung 2023 der Stadt Zürich betrug 10,631 Milliarden Franken, der Ertrag 10,862 Milliarden Franken. (saw/sda)
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