Die Swiss Life ist gut in die neue Strategiephase gestartet, die noch bis Ende 2024 läuft. In der ersten Jahreshälfte 2022 hat die Gruppe solide, über dem Vorjahr liegende Ergebnisse erzielt. Dabei wurde das profitable Wachstum im Gebührengeschäft weiter vorangetrieben.
Der Betriebsgewinn der Swiss Life zog im ersten Halbjahr um knapp 4 Prozent auf 907 Millionen Franken an, wie es am Mittwoch in einer Medienmitteilung hiess. Analysten hatten im Vorfeld weniger erwartet. Um Währungseffekte bereinigt lag das Betriebsergebnis 6 Prozent höher bei 922 Millionen Franken.
Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 642 Millionen Franken. Das sind 4 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Die bereinigte Eigenkapitalrendite lag mit 11,8 Prozent bereits am oberen Ende der angestrebten Zielspanne von 10 bis 12 Prozent.
Die Swiss Life setzte den vor Jahren eingeschlagenen Weg konsequent fort: Im Fokus steht dabei Wachstum mit Geschäft, welches Gebühren einbringt. Dazu zählen etwa Finanzberatungen oder die Vermögensverwaltung für institutionelle Anleger wie Pensionskassen oder Banken.
Die Gebühreneinnahmen respektive Fee-Erträge rückten in der ersten Jahreshälfte um 8 Prozent auf 1,17 Milliarden Franken vor. In Lokalwährungen gerechnet läge das Wachstum gar bei 13 Prozent. Insgesamt steuerte das Fee-Geschäft 349 Millionen Franken (+17 Prozent) zum Gruppenergebnis bei
Vor allem die Einheit Swiss Life Asset Managers legte an Gewicht zu. Von Drittkunden flossen dort Neugelder in Höhe von 3,0 Milliarden Franken zu. Allerdings fielen die entsprechenden verwalteten Vermögen aufgrund der starken Bewegungen an den Finanzmärkten knapp unter die Marke von 100 Milliarden zurück.
Das Geschäft mit traditionellen Lebensversicherungen ist bei der Swiss Life hingegen in den Hintergrund gerückt. Entsprechend sank das Prämienvolumen um 1 Prozent auf 10,8 Milliarden Franken. Um Währungseffekte bereinigt sei das Volumen jedoch um 2 Prozent gestiegen, hiess es.
In der Schweiz sind die Prämieneinnahmen bei 5,9 Milliarden Franken stehen geblieben. Doch im teilautonomen Geschäft, wo die in der beruflichen Vorsorge Versicherten das Anlagerisiko mittragen und welches nicht in den Einnahmen ausgewiesen wird, kletterte das Volumen auf 6,0 Milliarden Franken nach 5,6 Milliarden Ende 2021.
Weiteres Wachstum verzeichnete die Swiss Life in Frankreich, sowohl im Lebengeschäft (+2 Prozent), aber vor allem bei den Fee-Erträgen (+15 Prozent). In Deutschland rückten die Erträge in diesen beiden Einnahmequellen um 5 respektive 9 Prozent vor.
Die Ergebnisse des ersten Halbjahres zeigten, dass die Gruppe mit der Umsetzung des Unternehmensprogramms «Swiss Life 2024» gut gestartet sei, wird Konzernchef Patrick Frost zitiert. Dank höherer Zinsen und einem verbesserten Geschäftsmix stieg auch die im Neugeschäft erzielte Marge auf 3,8 von zuvor 3,1 Prozent.
Das Eigenkapital schrumpfte seit Jahresbeginn um gut ein Drittel auf 10,1 Milliarden Franken. Grund dafür sind nicht realisierte Verluste auf Anlagen, die in der Bilanz mit dem Zinsanstieg an Wert verlieren. Der Konzern bleibt aber mit einer SST-Solvenzquote von rund 215 Prozent solide kapitalisiert.
Im Rahmen des anfangs Jahr gestarteten Aktienrückkaufprogramms im Umfang von 1 Milliarde hat die Swiss Life bis Ende Juli Aktien im Wert von 463 Millionen zurückgekauft.
(awp/sda)