Das hauptsächlich im Nationalpark im Engadin lebende Fuorn-Wolfsrudel wird definitiv eliminiert. Das Bundesamt für Umwelt hat ein Abschussgesuch des Kantons Graubünden bewilligt. Von der Wildhut geschossen werden die Elterntiere und mindestens sechs Jungwölfe.
Gestützt auf die Bewilligung des Bundes verfügte das Departement für Infrastruktur, Energie und Mobilität die Freigabe des Rudels zum Abschuss. Das teilte der Kanton Graubünden am Donnerstag im Kantonsamtsblatt mit. Das Rudel muss allerdings ausserhalb des Parks geschossen werden, da dieser als streng geschützte Wildnis gilt.
Das Nationalparkrudel hatte nach Ansicht der Bündner Wildhut zwei Rinder gerissen. Der Kanton beantragte daraufhin beim Bund die Auslöschung des ganzen Rudels. Laut der Forschungskommission des Schweizerischen Nationalparks wurde aber mindestens eines der beiden Rinder von einer Jungwölfin gerissen, die gar nicht mehr zum Rudel gehört. Die Bewilligung des Bundesamtes für Umwelt (Bafu) traf nun dennoch beim Kanton ein.
«Bei einem Entscheid, das Wolfsrudel Fuorn zu entnehmen, würde dem gesetzlichen Auftrag zum Schutz der Natur im Schweizerischen Nationalpark entgegengewirkt», hatte die Forschungskommission unlängst moniert. Auch wenn das Rudel ausserhalb des Parks geschossen würde, wären die Auswirkungen auf die gesetzlich verankerte, natürliche Entwicklung der Natur im einzigen Schweizer Wildnisreservat erheblich.
Die Auslöschung des ganzen Rudels sei aus wildtierbiologischer Sicht fragwürdig, hatte Nationalparkdirektor Ruedi Haller Anfang September gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärt.
Weiter bewilligte der Bund den Abschuss des Lenzerhornrudels auf der Lenzerheide. Zudem werden in Davos (Jatzhornrudel) und am Calandamassiv ob Chur (Calandarudel 2) zwei Drittel der Jungwölfe der dortigen Rudel zum Abschuss freigegeben. Schon länger bewilligt ist die Eliminierung des Vorabrudels oberhalb von Laax. (sda)
Alleine rund um Zernez werden 100'000e von Franken dafür ausgegeben, wichtige Schutzwälder vor der (der Nachbarschaft zum Park geschuldeten) Überpopulation an Rotwild zu schützen - meist vergebens. Jetzt, wo sich die natürliche Lösung für dieses Problem abzeichnet, schiesst man sie ab.
Der Nationalpark hat jahrelang auf die (ständige) Rückkehr der Top-Prädatoren gewartet, weil eine Wildnis ohne Top-Prädatoren halt keine vollständige Wildnis ist. Jetzt, wo sie endlich da sind, schiesst man sie ab.
Rösti ist der schlechteste BR, seit es das BAFU gibt!
Sind wir (die Bevölkerung) tatsächlich so satt und abgestumpft, dass wir uns von ein paar skrupellosen, nur auf das eigene Interesse bedachten Wirtschaftsbossen noch und noch gängeln lassen - völlig unabhängig davon, wer gerade im Bundeshaus und im Parlament sitzt?
Scheint tatsächlich so...
Ein Herz für die Wölfe hab ich nunmal.