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Wolf bedroht Walliser Schwarznasenschafe: Schäfer kritisiert Behörden

Reportage von der Alpe Nanztal im Kanton Wallis. Schäfer Oliver Gottsporn zeigt seine Schwarznasenschafe und erzählt, warum der Wolf ihm das Leben schwer macht.
Zwei Schwarznasenschafe vor der Hütte, in der Schäfer Oliver Gottsponer im Sommer auf der Alp wohnt.Bild: watson/ aylin erol

Das Wallis darf ein ganzes Wolfsrudel schiessen – dieser Schäfer atmet trotzdem nicht auf

Die Jagd auf den Wolf ist eröffnet. Der Kanton Wallis hat die Bewilligung für den Abschuss des Nanz-Rudels erhalten. Für Oliver Gottsponer und seine Walliser Schwarznasenschafe eine gute Nachricht. Wenn auch nicht gut genug. Ein Besuch.
15.09.2024, 06:0216.09.2024, 10:14
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Wenn Wanderinnen und Wanderer die Alpe Nanztal passieren, hoch über Visp im Kanton Wallis, drehen sich zahlreiche schwarze Gesichtchen in ihre Richtung. Die Gesichtchen von Walliser Schwarznasenschafen. Die Tiere wollen wissen, was auf ihrer Alp los ist. Schätzen ab, ob von den Fremden Gefahr ausgeht. Oder ob es bei ihnen etwas zu holen gibt.

Reportage von der Alpe Nanztal im Kanton Wallis. Schäfer Oliver Gottsporn zeigt seine Schwarznasenschafe und erzählt, warum der Wolf ihm das Leben schwer macht.
Auf der Alpe Nanztal fühlt man sich zu Recht manchmal beobachtet.Bild: watson/ aylin erol

Wenn Schäfer Oliver Gottsponer in der Nähe ist, gibt es normalerweise etwas zu holen. Die Schafe erkennen ihn schon von Weitem. Und sie erkennen auch durch die dicke Wolle hindurch, die ihre Augen verdeckt, ob er einen weissen Sack trägt. So wie an diesem Morgen. Denn das bedeutet: Futter.

Reportage von der Alpe Nanztal im Kanton Wallis. Schäfer Oliver Gottsporn zeigt seine Schwarznasenschafe und erzählt, warum der Wolf ihm das Leben schwer macht.
Oliver Gottsponer streichelt eines seiner Schafe.Bild: watson/ aylin erol

Gottsponer läuft über die Alp und verteilt da und dort Hafer auf dem Boden. Die Schwarznasenschafe rennen ihm aufgeregt blökend entgegen und tummeln sich gleichermassen um den Hafer, Gottsponer und jeden anderen Menschen, der sich gerade in der Nähe aufhält.

Sie schnuppern an Schuhen, Hosen, Jacken, nehmen einen «Schläck» vom Rucksack, knabbern an Reissverschlüssen. Manche stupsen sanft, aber fordernd mit ihren Nasen gegen Bauch und Hüften, ohne das Gegenüber dabei mit ihren spitzen, gewundenen Hörnern zu berühren.

Reportage von der Alpe Nanztal im Kanton Wallis. Schäfer Oliver Gottsporn zeigt seine Schwarznasenschafe und erzählt, warum der Wolf ihm das Leben schwer macht.
In der Zeit auf der Alp werden die Schafe nicht geschert. Entsprechend sind ihre Augen vor lauter Wolle gegen Ende des Sommers kaum noch zu sehen.Bild: watson/ aylin erol

Umzingelt von Schafen tätschelt Gottsponer da und dort einen Rücken, krault hinter Ohren, streicht über feine, schwarze Nasenrücken. Er sagt:

«Jedes Schwarznasenschaf hat seinen ganz eigenen Charakter.»

Es gebe schüchterne, wilde, mutige, freche und auch ganz zahme, zutrauliche Tiere. «Nur gwundrig sind sie alle», sagt Gottsponer.

Würde er sich auf einen Felsen setzen, würde früher oder später ein Schaf zu ihm kommen und Streicheleinheiten einfordern. Genau das gefällt ihm so sehr an den Schwarznasenschafen. Ihr Wesen.

Reportage von der Alpe Nanztal im Kanton Wallis. Schäfer Oliver Gottsporn zeigt seine Schwarznasenschafe und erzählt, warum der Wolf ihm das Leben schwer macht.
Schwarznasenschafe sind äusserst soziale Tiere und haben Freundesgruppen, in denen sie besonders gerne Zeit verbringen.Bild: watson/ aylin erol

Seine ersten beiden Schwarznasenschafe erhielt Gottsponer zu seinem 12. Geburtstag von seinem Vater, ebenfalls ein Schäfer. Das war vor zehn Jahren.

Inzwischen besitzt Gottsponer 25 Schwarznasenschafe und ist jeden Sommer als Alpchef für insgesamt 350 verantwortlich. Das heisst: Jeden Sommer vertrauen ihm elf Schäfer ihre Schwarznasenschafe an. «Für einen Schäfer allein wäre es sonst gar nicht möglich, die Schafe auf der Alp rund um die Uhr zu betreuen», sagt Gottsponer.

Schwarznasenschafe zu halten, das sei kein Beruf, sondern ein Hobby. Ein zeitintensives, leidenschaftliches, aber inzwischen leider immer öfter emotional belastendes. Der Grund: Im Wallis geht der Wolf um.

Ein Wolf im Wildpark Bruderhaus, aufgenommen am Montag, 5. Februar 2024 in Winterthur. (KEYSTONE/Michael Buholzer)
Wenn Wölfe mehr Tiere töten, als sie fressen, ist die Rede von einem Blutrausch. Gemäss der deutschen Bundesstelle zum Thema Wolf kommt es nur zu diesem, wenn Wölfe auf eingezäunte Nutztieren stossen.Bild: KEYSTONE

35 gerissene Schafe in nur einer Nacht

Der August 2022 hat sich in Gottsponers Gedächtnis eingebrannt. Der Wolf hatte seinen Weg auf die Alpe Nanztal und zur Herde gefunden. 35 Schwarznasenschafe erlagen ihm. In nur einer einzigen Nacht.

Gottsponers Gesicht verhärtet sich, wenn er daran zurückdenkt. Unter den getöteten Schafen befand sich auch eines von ihm. Er sagt nur so viel:

«Es war schlimm.»
Ein vom Wolf gerissenes traechtiges Walliser Schwarznasenschaf an der Kantonsstrasse, in Eischoll, Wallis, am Dienstag, 14. Oktober 2014. Der Schaefer Rudolf Amacker legte das am vergangenen Morgen ge ...
Ein Bild wie dieses muss sich Gottsponer geboten haben. Es stammt aus Eischoll, Wallis, aufgenommen am 14. Oktober 2014. Ein Wolf hatte ein trächtiges Schwarznasenschaf gerissen.Bild: DOMINIC STEINMANN

Nach der verhängnisvollen Nacht erhielten die Schäfer von Bund und Kanton pro gerissenes Schwarznasenschaf 200 bis 300 Franken. Dieser Betrag soll die Schäfer dafür entschädigen, dass sie die Schafe nicht mehr schlachten und ihr Fleisch verkaufen können. Etwas, was Gottsponer und die anderen Schäfer mit ihren Zuchttieren gar nicht tun. Für sie sind sie nicht Nutz-, sondern Haustiere.

Reportage von der Alpe Nanztal im Kanton Wallis. Schäfer Oliver Gottsporn zeigt seine Schwarznasenschafe und erzählt, warum der Wolf ihm das Leben schwer macht.
Ein Schwarznasenschaf auf der Alpe Nanztal.Bild: watson/ aylin erol

Gottsponer hält Schwarznasenschafe, weil er sie gernhat. Er kann jedes beim Namen nennen, hat zahlreiche von ihnen bei der Geburt begleitet, hat die besonders zahmen und hübschen unter ihnen schon einshampooniert, gekämmt und frisiert, um mit ihnen an Viehschauen teilzunehmen, verbringt den Grossteil seiner Sommer allein mit ihnen in den Bergen. Ein Leben ohne seine Schwarznasenschafe kann er sich nicht vorstellen.

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Viele der Schafe kennt Oliver Gottsponer von Geburt an. So auch dieses Lämmchen. Bild: watson/ aylin erol

Geld könne den Schmerz über den Tod eines geliebten Tiers nicht aufwiegen, sagt Gottsponer. Und fügt an:

«Jemandem, dessen Katze überfahren wurde, drückt man ja auch nicht einfach eine Hunderternote in die Hand und alles ist gut, weil er sich damit eine neue Katze kaufen kann.»

Für Gottsponer fühlt es sich darum an wie blanker Hohn, wenn Medien und Umweltverbände über jeden einzelnen Wolf berichten, den Jäger erlegten. «Was ist mit den gerissenen Tieren? Über die spricht nie jemand!»

Nanz-Rudel-Abschuss bringt nur wenig Erleichterung

Gottsponer ist nicht wütend auf den Wolf, der 2022 sein Schwarznasenschaf getötet hat. Er sagt ganz nüchtern:

«Der Wolf tut, was ein Wolf eben tut.»

Wütend ist Gottsponer auf die Behörden, die zuwarten. Per 1. September hat die Jagdsaison begonnen. Der Kanton Wallis hat vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) die Bewilligung erhalten, das Nanz-Rudel zu schiessen. Eine gute Nachricht für Gottsponer. Aber nicht gut genug. Die Sorge um seine Schafe bleibt.

Im Kanton Wallis leben gemäss Schätzungen 90 bis 120 Wölfe und elf Rudel. Die Eliminierung zweier weiterer Rudel hat das BAFU abgelehnt, den Abschuss des Les-Toules-Rudels nur unter Auflagen bewilligt. «Es bleiben also zehn Rudel, die wieder viele Nachkommen generieren werden, was den Wolfsbestand im Wallis weiter exponentiell wachsen lässt», sagt Gottsponer.

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Sind sie sicher vor dem Wolf? Oliver Gottsponer bezweifelt es.Bild: watson/ aylin erol

Doch in der Schweiz tut man sich schwer mit Wolfsabschüssen. Das zeigte die Debatte, die Bundesrat Albert Rösti Ende 2023 entfachte, indem er die Jagdschutzverordnung revidierte. Per 1. Dezember 2023 eröffnete er damit die präventive Jagd auf ganze Wolfsrudel.

Nur 13 Tage nach Inkrafttreten hatte der Kanton Wallis bereits zehn Wölfe getötet. Doch dann legten Umweltverbände Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht ein. Dieses verhängte einen sofortigen Abschuss-Stopp.

Wolf, Plueschtiere und Grablichter bei der Mahnwache fuer die getoeteten Woelfe, am Mittwoch, 31. Januar 2024 auf dem Bundesplatz in Bern. Am letzten Tag der Schutzfrist fuer Woelfe organisiert Campax ...
Mit dieser Aktion demonstrierten Umweltschützerinnen und -schützer gegen präventive Wolfsabschüsse.Bild: KEYSTONE

Seither konnten die Wölfe im Kanton Wallis wieder 246 Nutztiere reissen (Stand: 10.09.2024). Die meisten davon waren Schafe. Gemäss dem kantonalen Monitoring riss der Wolf einen Grossteil von ihnen in der Nähe von Oliver Gottsponers Alp.

Wolfsriss-Monitoring im Kanton Wallis
Bei den orangen Kästchen kam es in diesem Jahr zu mindestens einem Wolfsriss. Die Grösse des Kästchens zeigt an, wie gross die Schäden waren, also wie viele Tiere der Wolf aufs Mal getötet hat. Oliver Gottsponers Alp ist mit einem schwarzen Ortstag markiert.Bild: kanton wallis

Was ist mit Herdenschutz?

Einer der Umweltverbände, die sich gegen präventiven Wolfsabschüsse einsetzen, ist die Gruppe Wolf Schweiz. Sie plädiert darauf, dass zuerst der Herdenschutz angemessen umgesetzt werden muss, bevor man den Wolf, eine geschützte und einst in der Schweiz ausgerottete Tierart, reguliert.

Das hat Gottsponer seiner Meinung nach getan. Seit dem Wolfsriss 2022 haben er und die anderen elf Schäfer 45'000 Franken investiert, um die Alp mit einem elektrischen, wolfssicheren Zaun abzuriegeln. Für den Strom musste ein Solarpanel her. Bund und Kanton übernahmen 80 Prozent der Kosten.

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Ein Solarpanel sorgt dafür, dass der Zaun unter Strom steht.Bild: watson/ aylin erol

Doch Herdenschutz bedeutet nicht nur Investitionen, sondern auch mehr Arbeit. Zusammen mit den anderen Schäfern und Freiwilligen muss Gottsponer jeden Frühling elf Kilometer Elektrozaun aufstellen und Ende des Sommers wieder abbauen. Während die Schwarznasenschafe auf der Alp weilen, läuft er den Zaun jeden Tag ab und beseitigt allfällige Schäden.

Diese Zeit und Mühe investiert er gerne, solange er weiss, dass er seine Schafe auf diese Weise schützen kann. Doch genau da liege das Problem:

«All dieser Mehraufwand bedeutet noch immer nicht, dass meine Tiere vor dem Wolf sicher sind.»
Reportage von der Alpe Nanztal im Kanton Wallis. Schäfer Oliver Gottsporn zeigt seine Schwarznasenschafe und erzählt, warum der Wolf ihm das Leben schwer macht.
Ein majestätisches Schwarznasenschaf.Bild: watson/ aylin erol

Trotz des Zauns gelang es dem Wolf diesen August, ein Lamm zu reissen. Gottsponer greift deshalb nun auf die Arbeit des gemeinnützigen Vereins Oppal zurück. Er vermittelt Freiwillige, die auf der Alp Nachtwache halten.

Mit Wärmebildkameras halten sie nach dem Wolf Ausschau. Entdecken sie ihn, versuchen sie, ihn mit Licht und Lärm zu vertreiben. Das gelang bisher. Die Unsicherheit aber bleibt. Auch tagsüber sei es schon zu Wolfsrissen in der Region gekommen, so Gottsponer.

Könnten Herdenschutzhunde nicht Abhilfe schaffen? «Das ist hier oben keine Option.» Für 350 Schafe würde man mindestens sieben Hunde brauchen. Diese Hunde müsse man trainieren, sich auch den Rest des Jahres angemessen um sie kümmern. «Das ist extrem viel Arbeit, für die viele einfach keine Zeit haben.»

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Diese Schafe wissen wahrscheinlich gar nicht, wie sehr ihre Besitzer sich um sie sorgen.Bild: watson/ aylin erol

Und was ist mit anderen Herdenschutztieren? Eseln, Alpakas, Lamas? Gottsponer zückt als Antwort nur sein Handy und zeigt ein Foto, das kürzlich auf der Alp auf der anderen Seite des Bergs aufgenommen worden ist. Darauf zu sehen: ein Esel ohne Kopf. Er liegt seitlich auf dem Boden. Die Gedärme quellen aus seinem Bauch. Die Wiese ist blutig. Gottsponer kommentiert:

«So sieht es aus, wenn der Wolf zuschlägt.»

Die Schäfer nebenan hätten sich Esel als Herdenschutztiere geholt, weil ein Wolfsrudel diesen Sommer schon einige ihrer Schwarznasenschafe gerissen habe. «Wie man sieht, hat diese Schutzmassnahme nichts genützt.» Auch Alpakas und Lamas habe der Wolf schon gerissen. Sie taugten also ebenfalls nicht als Herdenschutztiere.

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In der dicken Wolle der Schwarznasenschafe bleibt auch mal eine Blume oder Gestrüpp hängen. Vor dem Biss eines Wolfs kann sie die Wolle trotzdem nicht schützen.Bild: watson/ aylin erol

Schwarznasenschafe und die Biodiversität

Die Angst um seine geliebten Schwarznasenschafe hält Gottsponer manchmal nächtelang wach. Sie ist zu einer Dauerbelastung geworden. So geht es nicht nur ihm.

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Oliver Gottsponer ist erst 22 Jahre alt und trotzdem schon Alpchef über 350 Schwarznasenschafe.Bild: watson/ aylin erol

Seitdem der Wolf im Wallis für Unruhe sorgt, hört Gottsponer immer häufiger, wie Schäfer laut darüber nachdenken, das Handtuch zu werfen. Viele kämen nicht nur mit der Mehrarbeit nicht mehr klar, sondern vor allem auch mit der emotionalen Belastung.

Das bereitet Gottsponer Sorgen. Nicht nur weil das Walliser Schwarznasenschaf in der Vergangenheit bereits mehrmals vom Aussterben bedroht gewesen ist. Auch wegen der Biodiversität. Er sagt:

«Die Schwarznasenschafe sind Teil des Ökosystems unserer Walliser Alpen.»
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Die Schwarznasenschafe können steile Felsen mühelos erklimmen.Bild: watson/ aylin erol

Gemäss mündlichen Überlieferungen gibt es das Schwarznasenschaf bereits seit dem 15. Jahrhundert. Die Rasse ist optimal für die rauen Bedingungen in den Walliser Bergen gemacht. Ohne sie würde der Boden früher oder später von Borstgräsern und Büschen überwuchert, so Gottsponer. Damit würde sich nicht nur die Lawinengefahr erhöhen, auch zahlreiche Tier- und Pflanzenarten würden ihren Lebensraum verlieren.

Tatsächlich, bei genauem Hinhören merkt man, dass es auf der Alpe Nanztal überall brummt, summt, zirpt und flattert. Murmeltiere huschen über Felsen. Heugümper und Frösche hüpfen davon. Der Boden ist bunt überwachsen mit Blumen, Gräsern, Moosen, Pilzen.

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Am Boden der Alpe Nanztal findet man viele verschiedene Pflanzen- und Tierarten. Auch dank der Schwarznasenschafe.Bild: watson/ aylin erol

«Es gibt kein Wildtier, das die Aufgabe der Schwarznasenschafe in den Alpen übernehmen könnte», sagt Gottsponer. Zu lange schon seien der Mensch und seine Tiere Teil des natürlichen Gleichgewichts.

Dass man das aufs Spiel setzen will, indem man den Wolf nicht angemessen reguliert, kann Gottsponer nicht verstehen. «Jedes andere Wildtier wird in der Schweiz reguliert.» Aber ausgerechnet beim Wolf, einem Tier, dessen Bestand jedes Jahr um 30 Prozent grösser werde und das in der Schweiz keine natürlichen Feinde habe, würden die Behörden zuwarten.

Das Ausmass dieses Abwartens bekämen die meisten Schweizerinnen und Schweizer nicht zu spüren. Er und seine geliebten Schwarznasenschafe hingegen schon. Hautnah.

Im Video sagt Oliver Gottsponer, warum er Wolfsabschüsse fordert:

Video: watson/Hanna Dedial
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Wolfsrudel im Wallis
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Wolfsrudel im Wallis
In einem abgelegenen Teil des Augstbordgebietes abseits von Siedlungen, Wanderwegen und Infrastrukturen ist es der Gruppe Wolf Schweiz (GWS) gelungen, das dortige Wolfsrudel mehrfach mittels Fotofallen und Direktbeobachtungen nachzuweisen.
(Bild: Gruppe Wolf Schweiz GWS)
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«Ich bin total gegen Wolfsabschüsse » – Jäger hat klare Meinung
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Chnebeler
15.09.2024 06:53registriert Dezember 2016
Also um das für mich mal kurz zusammen zu fassen.

Es ist ihr Hobby Schafe zu halten und nicht ihr Beruf.
Die 35 Tiere wurden vor zwei Jahren getötet als es keinerlei Herdenschutz gab. Seit der Installation des Zauns kam nur noch ein Schaf durch den Wolf um.
Herdenschutzhunde wären wohl effektiver aber zu aufwändig um die über alles geliebten Schafe zu schützen.
Es gibt freiwillige, welche erfolgreich die Arbeit machen, welche den Schafhaltern zu aufwändig ist.
Der Bund hat für 11 Schäfer knapp 40k investiert für den Zaun also rund 4k je Hobbytierhalter.

Und deshalb sollen die Wölfe weg?
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In vino veritas
15.09.2024 06:54registriert August 2018
Das gerissene Schaf gehört nun mal zur Natur. Der Wolf übernimmt eine wichtige Funktion in der Natur, besonders bei der Regulierung des Rotwilds. Ein Überbestand des Rotwilds behindert die Verjüngung des Waldes. Diese Verjüngung ist aufgrund der sich rasch ändernden klimatischen Bedingungen unerlässlich.

Das sollte man als Schäfer eigentlich wissen. Weshalb kriegen es denn z.B. die Italiener, Türken oder Rumänien auf die Reihe, die Verluste durch Wolfsangriffe bei geschützt Herden auf nahezu null zu drücken?
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Doppellottotreffer
15.09.2024 06:30registriert September 2021
Ja genau, das mit den paar gerissenen Tieren ist genau so wie das mit den im Vergleich viel zahlreicheren abgestürzten und sonst veunfallten und dabei elendiglich verendeten Tieren: mangelnde Sorgfalt un Betreuung für die Tiere.
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