Der Winterthurer Stadtpräsident Michael Künzle (Mitte) will 2026 nicht mehr zu den Wahlen antreten. «21 Jahre sind genug», sagte er am Mittwoch vor den Medien.
Künzle sitzt seit 20 Jahren im Stadtrat, 13 davon als Stadtpräsident. Vor vier Jahren wählte ihn die Stimmbevölkerung mit grossem Abstand vor seinem Herausforderer Kaspar Bopp (SP) wieder.
Vor jeder Wahl habe er eine Auslegeordnung gemacht, sagte Künzle. Nun habe diese deutlich länger gedauert. Nach vielen Gesprächen mit Freunden und Familie sei er sich sicher gewesen, dass er nicht mehr antreten wolle, sagte der 60-Jährige. Seine Zukunft sei noch offen, er werde aber «sicher weiterhin arbeiten».
Der langjährige Stadtpräsident betonte vor allem die positiven Seiten seiner Amtszeit. In den letzten Jahren sei er im links-grün geprägten Stadtrat aber ein paar Mal zu oft in der Minderheit gewesen. Auch kenne er einen Drittel der Parlamentarierinnen und Parlamentarier nicht mehr namentlich. Die Vorstösse erinnerten ihn an jene, die schon in seiner Zeit im Parlament eingingen.
Die Mitte will weiterhin im Winterthurer Stadtrat vertreten bleiben. Eine Findungskommission werde geeignete Kandidierende suchen, sagte Wahlkampfleiter Werner Schurter. Den Abtritt Künzles bedauerte er. Der «Stadtvater» wäre wohl wieder gewählt worden, meinte Schurter.
An der Medienkonferenz wurde auch noch ein Bild Künzles für die Ahnengalerie enthüllt. Es zeigt ihn in einer seiner typischen Posen vor dem Stadthaus.
Bereits vor einigen Tagen gab Sicherheitsvorsteherin Katrin Cometta (GLP) an, nicht mehr antreten zu wollen. Die anderen Stadtratsmitglieder äusserten sich bisher nicht.
Die SVP will mit Christian Hartmann den 2018 verlorenen Sitz zurückerobern. Die Wahlen finden am 8. März 2026 statt. (rbu/sda)