Union Berlin spielt zum ersten Mal überhaupt in der Geschichte des Klubs in der Champions League. Ein steiler Aufstieg, wenn man bedenkt, dass die «Eisernen» vor wenigen Jahren noch nicht einmal erstklassig waren. Entsprechend genossen die Berliner Fans ihre erste königliche Auswärtsreise und machten in der Madrider Innenstadt vor dem Spiel gegen Champions-League-Rekordsieger Real mächtig Stimmung.
Auch später im Stadion machten die allesamt in rot gekleideten Union-Fans eine gute Falle:
Sieht geil aus! ❤️🩶 pic.twitter.com/9pgEuAUfSC
— 1. FC Union Berlin (@fcunion) September 20, 2023
Am Ende wurde Jude Bellingham zum Stimmungskiller für die Union-Fans – sechs Spiele, sechs Tore lautet die Wahnsinnsbilanz des Mittelfeldspielers seit seinem Wechsel nach Madrid. In der 94. Minute und damit der letzten der Nachspielzeit schoss der Engländer Real doch noch zum Sieg, nachdem sich die Königlichen zuvor die Zähne an den gut organisierten Berlinern ausgebissen hatten.
«Wir sind natürlich enttäuscht. Wenn dir eine Minute fehlt, um aus Madrid einen Punkt mitzunehmen, ist das aber wohl verständlich», sagte der Schweizer Trainer Urs Fischer nach dem Schlusspfiff. Er sei aber auch stolz auf die Leistung seiner Mannschaft: «Die Jungs haben sehr erwachsen gespielt und waren auch frech mit dem Ball. Nach einer halben Stunde haben sich die ersten Fehler eingeschlichen.» Am Ende sei der Sieg von Real auch verdient.
Manchester United ist schlecht in die neue Saison gestartet und liegt in Premier League aktuell in der unteren Tabellenhälfte. Da ist Bayern München natürlich kaum der richtige Aufbaugegner. Und entsprechend schlecht beginnt die Partie für die «Red Devils». Obwohl sie das Spiel eigentlich kontrollieren, geraten sie in Rückstand – wegen eines katastrophalen Flops von Goalie André Onana.
Der Kameruner, der diesen Sommer für über 50 Millionen Euro von Inter Mailand zu United gekommen war, liess den Schuss von Leroy Sané durch seine Finger flutschen. Im Anschluss gab sich der 27-Jährige selbstkritisch: «Ich bin verantwortlich, meinetwegen haben wir nicht gewonnen, und ich muss daraus lernen.»
Tatsächlich brachte der Onana-Flop Manchester United auf die schiefe Bahn. Allerdings wäre in München durchaus etwas möglich gewesen, hätten sich die Engländer ein wenig effizienter und defensiv kompakter gezeigt. Gerade die Schlussphase war verrückt: Casemiro brachte United in der 88. Minute auf 2:3 heran, doch nur vier Minuten später schoss Mathys Tel das 4:2 für die Bayern. Doch United gelang es noch einmal, sich aufzubäumen – wieder dank Casemiro. Das 4:3 des Brasilianers war dann allerdings der Schlusspunkt.
In diesem Chaos ging beinahe unter, dass Thomas Müller eine historische Marke erreichte. Zwar wurde der 34-Jährige erst in der 87. Minute eingewechselt. Doch dank dieses Kurzeinsatzes durfte sich der Mittelfeldspieler seinen 100. Sieg in der Champions League gutschreiben lassen. Eine Marke, die vor ihm erst Cristiano Ronaldo und Iker Casillas geknackt haben.
100- Thomas Müller ist nach Cristiano Ronaldo (115) und Iker Casillas (101) erst der dritte Spieler, der in der Champions League mindestens 100 Siege feierte. Jubiläum. #FCB @FCBayern @esmuellert_ pic.twitter.com/BVFV6WbEFd
— OptaFranz (@OptaFranz) September 20, 2023
Yann Sommer ist mit Inter Mailand beinahe perfekt in die Saison gestartet und grüsst in Italien von der Tabellenspitze. Der Auftakt in die Champions-League-Saison war von Perfektion allerdings sehr weit entfernt. Trainer Simone Inzaghi rotierte gegen Real Sociedad verglichen mit dem Derby vom Wochenende auf mehreren Positionen und das war den Mailändern anzumerken.
Die Hausherren aus San Sebastian dominierten das Spiel von Beginn weg und zwangen Inter-Verteidiger Alessandro Bastoni bereits in der 4. Minute zu einem haarsträubenden Fehler. Nach dem Ballverlust seines Vordermanns war Sommer gegen den Abschluss von Brais Mendez chancenlos. Immerhin holte Inter dank des späten Ausgleichs von Lautaro Martinez (87.) noch einen Punkt.
Arsenal ist zurück in der Königsklasse – und wie! Beim Auftaktspiel zuhause gegen die PSV Eindhoven, einem durchaus unangenehmen Gegner, liessen die Londoner nie Zweifel am Ausgang der Partie auskommen. Nach 20 Minuten und Toren von Bukayo Saka und Leandro Trossard stand es bereits 2:0 für die «Gunners». Gabriel Jesus erhöhte noch vor der Pause auf 3:0. Den Schlusspunkt setzte dann Martin Ödegaard aus der Distanz. Es war in Londons strömendem Regen eine beeindruckende Rückkehr Arsenals.
Roko Simic ging zwischen Januar und Mai dieses Jahres für den FC Zürich auf Torjagd. Nun ist der Stürmer zurück bei RB Salzburg und war gestern Benfica Lissabon ein Dorn im Auge. Die Österreicher hatten bereits nach 13 Minuten die Führung auf dem Fuss. Benficas Antonio Silva klärte mit der Hand auf der Linie und flog dafür vom Platz. Den fälligen Elfmeter schoss Karim Konaté allerdings in Lissabons Nachthimmel.
Als Schiedsrichter Halil Meler nur zwei Minuten später erneut auf den Punkt zeigte, übernahm Simic die Verantwortung und traf souverän. Kurz nach dem Seitenwechsel legte der Kroate für Teamkollege Oscar Gloukh auf, der zum 2:0-Endstand traf.
Zwei schöne Tore, aber auch zwei Torhüter, die nicht von jeglicher Schuld freizusprechen sind. Beim Duell zwischen Sevilla (mit Djibril Sow und Ivan Rakitic) und der französischen Überraschungsmannschaft Lens trafen zuerst die Spanier. Lens-Goalie Brice Samba liess sich von einem Kopfball von Lucas Ocampos düpieren. Keine Viertelstunde später trafen die Franzosen zum Ausgleich. Bei Angelo Fulginis Freistoss in die Torwartecke sah Marko Dmitrovic in Sevillas Kasten allerdings auch nicht besonders gut aus.
Kaum mehr als zwei Minuten reichten Galatasaray Istanbul, um zuhause gegen den FC Kopenhagen von einem 0:2 zurückzukommen. Die Dänen spielten nach einem Platzverweis gegen Elias Jelert (73.) in Unterzahl. Dank eines herrlichen Doppelschlags von Sacha Boey und Tete holten sich die Türken immerhin noch einen Punkt.
Sehr zum Leidwesen von Kopenhagen-Goalie Kamil Grabara, der nach dem Spiel auf Instagram postete, dass sein Team eigentlich alle drei Punkte verdient gehabt hätte. Für Aufsehen sorgte dabei, dass Grabara das Galatasaray-Stadion als «Shit hole» («Drecksloch») bezeichnete. Nach zahlreichen Reaktionen von türkischen Fans änderte der Pole seinen Kraftausdruck zu «Shit game» («Scheissspiel») und deaktivierte die Kommentarfunktion.