Sport
Champions League

Besonnene und smarte Köpfe an der Borussia-Spitze – wie Gladbach sich nach oben gearbeitet hat

Die Borussia-Chefetage: Sportchef Max Eberl und Gechäftsführer Stephan Schippers.
Die Borussia-Chefetage: Sportchef Max Eberl und Gechäftsführer Stephan Schippers.bild: dpa

Smarte Köpfe an der Spitze – wie Gladbach sich langsam, aber stetig nach oben arbeitet

Mönchengladbach ist auf der Überholspur, ohne dabei das Gefühl für Raum und Zeit zu verlieren. Im Champions-League-Playoff gegen YB will der Bundesligist seine gute Linienwahl abermals bestätigen.
16.08.2016, 11:4016.08.2016, 11:47
Mehr «Sport»

» Wir tickern das Playoff-Hinspiel ab 20.45 Uhr live.

In seine Infrastruktur investiert Borussia Mönchengladbach permanent. Der grosszügig angelegte Campus für die Talente steht schon länger. Im und ausserhalb des 2004 eröffneten Stadions nehmen die Verantwortlichen fortlaufend bauliche Optimierungen vor. Der neue Biergarten für die konsumfreudigen Anhänger ist fertiggestellt, das vereinseigene Vier-Sterne-Hotel vis-à-vis soll bis 2018 bezugsbereit sein.

Ein Drittel der 28 Millionen teuren, sechsstöckigen Anlage mit einem integrierten medizinischen Zentrum, Appartements für Nachwuchsspieler und einem Museum-Trakt berappt die Borussia selber. Die Weiterentwicklung in allen Bereichen gehört zur Vorwärtsstrategie, ihr Erfolg soll nicht primär von den Ergebnissen auf dem Rasen abhängig sein; Gladbach baut sich ein Fundament für die Zukunft.

Der Borussia-Park fasst bei internationalen Spielen 46'279 Zuschauer, in der Bundesliga 54'014.
Der Borussia-Park fasst bei internationalen Spielen 46'279 Zuschauer, in der Bundesliga 54'014.bild: borussia.de

Geschäftsführer Stephan Schippers lenkt die Organisation seit über 17 Jahren. Während seiner Amtszeit hat sich der Umsatz verzehnfacht – bei 160 Millionen Euro ist Mönchengladbach inzwischen angelangt. Ein Ende des finanziellen Aufschwungs ist nicht in Sicht. Schippers ortet in der Vermarktung und werbestrategischen Positionierung ausserhalb der deutschen Grenzen nach wie vor viel Marge.

Schuldenfrei und stolz

Max Eberl, seit 2008 Sportdirektor und einst fast zeitgleich mit Schippers in den Klub eingetreten, ist stolz auf die markanten Fortschritte: «Das hat uns keiner geschenkt, das haben wir uns in den letzten Jahren hart erarbeitet.» Sie hätten vom blühenden TV-Markt profitiert, von den satten Erträgen der letztjährigen Champions-League-Premiere, von Transfergeldern: «Sport und Finanzen hängen eng zusammen.»

Das erhebliche Budgetwachstum stuft Macher Eberl als gesund ein: «Es ist mit den sportlichen Erfolgen gewachsen.» Fünf Jahre nach den letzten Turbulenzen ist die Situation inzwischen so stabil, dass Eberl die Rekordtransfersumme für Granit Xhaka ( für 45 Millionen Euro zu Arsenal) nahezu 1:1 wieder in die Mannschaft investieren kann.

«Ich muss nicht 50 Prozent abgeben, um irgendwelche Schulden der Vergangenheit abzutragen. Das ist ein grossartiges Gefühl für mich als Sportdirektor», sagt Eberl beim Treffen mit der Nachrichtenagentur SDA. Und doch ist auch dem «Erfolgsmanager» («kicker») die nicht unendliche Reichweite bewusst: «Gladbach ist ein grosser Verein, aber monetär und tabellarisch im Vergleich zur deutschen Spitze kein Riese.»

epa05487628 Borussia Moenchengladbach goalkeeper Yann Sommer attends a press conference a day before their UEFA Champions League Qualification playoff round first leg match against BSC Young Boys, at  ...
Yann Sommer trifft erstmals mit der Borussia in einem Pflichtspiel in der Schweiz an. Bild: EPA/KEYSTONE

Im Sinn haben die smarten Köpfe am Niederrhein nach einem geradezu märchenhaften Aufstieg – im Mai 2011 drohte die Relegation – eine Konsolidierung auf hohem Niveau. «Es ist uns gelungen, die Extreme einzuschränken, eine gewisse Ausgewogenheit hinzubekommen», stellt Eberl fest. «Heute sehe ich eine Borussia, die auf ihrem Toplevel immer um die Plätze in Europa mitspielen kann, wenn die mit den grossen Budgets ausgestatteten Vereine schwächeln.» (pre/sda)

Bierduschen im deutschen Fussball

1 / 13
Bierduschen im deutschen Fussball
quelle: witters / valeria witters/freshfocus
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Odermatt gewinnt zum ersten Mal in dieser Saison – Caviezel fährt in die Top-10
Nach dem 2. Platz in der Abfahrt legt Marco Odermatt in Beaver Creek mit dem Sieg im Super-G nach. Der Nidwaldner setzt sich mit 18 Hundertstel Vorsprung auf den Franzosen Cyprien Sarrazin durch.

Nach einer nicht fehlerfreien Fahrt lag Odermatt bei der letzten Zwischenzeit noch knapp hinter Sarrazin, überzeugte aber mit einem starken Schlussabschnitt. In Gefahr geriet der 27-Jährige danach nicht mehr, er holte sich den 38. Weltcup-Sieg seiner Karriere, den 13. im Super-G.

Zur Story