Besser hätte es für das unerfahrene Team von Patrick Fischer in Karlskoga nicht losgehen können. Nur 86 Sekunden dauerte es bis zur Schweizer Führung - und es waren die Neuen, die den Löwenanteil hatten. Die Debütanten Tino Kessler und Théo Rochette eroberten im Forechecking den Puck, der Lausanner Rochette passte in die Mitte zu Thierry Bader, und der Berner schloss kaltblütig ab. Es war der Auftakt zu einem respektablen, aber am Ende zu wenig effizienten Schweizer Auftritt.
Die Führung war nach einem regelrechten Startfurioso verdient, 40 Minuten waren die Rotweissen klar das bessere Team. Die Finnen, die wie die Schweizer so kurz vor den Playoffs auf einige arrivierte Spieler verzichten mussten, waren aber zielstrebiger und effektiver. Fast genau zur Spielmitte glich Eemil Erholtz nach einem Konter aus.
🏒🇨🇭 Niederlage gegen Finnland im ersten Spiel der Beijer Hockey Games.
— Swiss Ice Hockey (@SwissIceHockey) February 8, 2024
🚨🇨🇭: Bader, Marchon
Défaite contre la Finlande lors du premier match des Beijer Hockey Games. Sconfitta contro la Finlandia nella prima partita dei Beijer Hockey Games. pic.twitter.com/G5dpQR5gbD
Im Schlussdrittel rächte sich die mangelhafte Chancenauswertung. Plötzlich wankte auch die Schweizer Defensive, zwischen der 48. und der 55. Minute trafen die Finnen gleich dreimal. Mit dem 2:3 brachte der Klotener Marc Marchon, ein weiterer Länderspiel-Neuling, nochmals Spannung rein, auf das 2:4 nur 66 Sekunden später gab es keine Reaktion mehr. Der 20-jährige Niko Huuhtanen stocherte energisch nach und stellte die Entschlossenheit unter Beweis, die den Schweizern fehlte.
Marchon hatte vor seinem Treffer zu den grössten Sündern bei der Chancenauswertung gehört, auch Sven Senteler scheiterte kurz vor der zweiten Pause innert Sekunden am Pfosten und am starken Emil Larmi. Der Finne gewann das Goalieduell gegen Joren van Pottelberghe klar (26:19 abgewehrte Schüsse). Allerdings sorgten die Nordländer auch wesentlich effektiver für Verkehr vor dem Tor.
Das stellte auch der Schweizer Verteidiger Andrea Glauser in der Analyse beim Fernsehen SRF fest. «Die Gegentore regen mich auf», ärgerte sich der Freiburger in Lausanner Diensten. «Das erste Drittel war super. Wir waren die bessere Mannschaft, und die Finnen wären heute schlagbar gewesen.»
Das dürfte auch der Nationalcoach Patrick Fischer als positiven Aspekt herausziehen. Sein Team mit fünf Debütanten und nur sieben Spielern mit WM-Erfahrung hielt gut mit. Gerade einige der Neulinge wie Théo Rochette gaben eine viel versprechende Visitenkarte ab. «Es war ein schönes Erlebnis», hielt der 19-jährige Lausanner fest. «Aber wir müssen konstanter werden.»
Die Bilanz der Schweizer in dieser Saison bleibt verheerend. Gegen Finnland gab es die dritte Niederlage nach einer 0:4-Klatsche im November in Tampere und einem 3:4 nach Verlängerung im Dezember in Zürich. In sieben Partien der Euro Hockey Tour gingen die Schweizer zum siebten Mal als Verlierer vom Eis. Diese Woche in Schweden haben sie noch zwei Chancen auf den ersten Sieg, am Samstag gegen den Gastgeber und am Sonntag gegen Tschechien.
Finnland - Schweiz 4:2 (0:1, 1:0, 3:1)
Karlskoga.
2585 Zuschauer.
SR Lundgren/Holm (SWE), Jonsson/Yletyinen (SWE).
Tore: 2. Bader (Rochette, Kessler) 0:1. 30. Erholtz (Hyry) 1:1. 48. Jääskä (Kemiläinen, Vittasmäki) 2:1. 53. (52:16) Kaski (Sund, Puistola) 3:1. 54. (53:40) Marchon (Glauser) 3:2. 55. (54:46) Huuhtanen (Puistola) 4:2.
Strafen: je 2 mal 2 Minuten.
Finnland: Larmi; Kemiläinen, Vittasmäki; Kaski, Sund; Friman, Reunanen; Mattila, Rissanen; Repo, Suomela, Suomi; Huuhtanen, Borgström, Puistola; Nurmi, Björninen, Ranta; Erholtz, Hyry, Jääskä; Oliver Kapanen.
Schweiz: Van Pottelberghe; Kreis, Glauser; Jung, Jecker; Frick, Fora; Stadler, Wüthrich; Hofmann, Senteler, Moy; Bader, Rochette, Kessler; Scherwey, Heim, Marc Marchon; Zehnder, Schmid, Simic; Julian Schmutz.
Bemerkungen: Schweiz ohne Biasca (leicht angeschlagen), Hughes (überzählig) und Charlin (Ersatzgoalie), Finnland ohne Luoto (überzählig). Länderspiel-Debüt von Jecker, Wüthrich, Rochette, Kessler und Marchon. Pfostenschuss Senteler (40.). Schweiz von 57:55 bis 58:40 und ab 59:08 ohne Goalie.
Schüsse: Finnland 23 (3-10-10); Schweiz 28 (11-7-10).
Powerplay-Ausbeute: Finnland 0/2, Schweiz 0/2.
(sda)(kat/sda)
Genau. Darin hat er ja mittlerweile Erfahrung.
Wenn eine Mannschaft immer wieder Spiele im letzten Drittel oder gar den Schlussminuten verliert, hat sie ein Coaching Problem. Punkt. Da gibt es nichts mehr schönzureden.
Aber hopp, schnell verlängern mit Fischer bis 2038, aufgrund anhaltender Erfolglosigkeit. Auch ein blindes Huhn findet schliesslich mal ein Korn. /s
Wert ernsthaft findet Fischer macht seinen Job gut sollte zum Psychiater.