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Training oder Ferien? Wie Eishockey-Klubs mit dem Coronavirus umgehen

Der neue Trainer des SC Bern, Hans Kossmann, gibt waehrend seinem ersten Training mit dem SC Bern Anweisungen, am Mittwoch, 29. Januar 2020 in der Postfinance Arena in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Die Spieler des SC Bern lauschen den Erklärungen von Trainer Hans Kossmann.archivBild: KEYSTONE

Training oder Ferien? So gehen die National-League-Klubs mit dem Coronavirus um

Bis mindestens am 15. März finden in der Schweiz keine Playoff-Spiele statt. Danach, so die Hoffnung, hat sich die Lage beruhigt. Bis auf Weiteres aber kann nur trainiert werden.
03.03.2020, 15:5803.03.2020, 16:16
Ralf Meile
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Geisterspiele sind (noch) keine Option. Die Klubs hoffen, dass das Coronavirus sich nicht weiter verbreitet und ab Mitte März die Playoffs um Meistertitel und Aufstieg durchgeführt werden können.

Bis dahin wird trotz Spielpause trainiert. Sämtliche von watson angefragten Klubs liessen ausrichten, man halte den Trainingsbetrieb normal aufrecht. Beim HC Davos wird aus der Not gleich eine Tugend gemacht: Headcoach Christian Wohlwend nutzt die Zwangspause für Trainings, die intensiver sind, als ursprünglich für die Zeit zwischen Regular Season und Playoffs geplant war.

Neuzugang Samuel Guerra, Mitte, aufgenommen im Training des HC Davos, am Donnerstag, 5. September 2019, in Davos. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)
Verteidiger Samuel Gerra im Training des HC Davos.archivBild: KEYSTONE

«Ghettofaust» ersetzt Handschlag

Die Klubs sind sich der Ansteckungsgefahr auch in «normalen» Wintern bewusst. So heisst es beim SC Bern, dass in der Grippezeit alljährlich hygienische Vorkehrungen getroffen würden. «Diese werden in der aktuellen Situation noch etwas konsequenter beachtet», so SCB-Mediensprecher Christian Dick.

In mancher Kabine hat sich dieser Tage zur Begrüssung die «Ghettofaust» etabliert. Beim EV Zug ist das Händeschütteln derzeit wie anderswo auch untersagt, Spieler und Betreuer haben die strikte Anweisung erhalten, im Krankheitsfall zu Hause zu bleiben. Zudem stehen Desinfektionsmittel im Einsatz. Markus Glarner, der Kommunikationsverantwortliche des HCD, weist darauf hin, dass das im Bündnerland ohnehin der Fall ist. «Wir haben in der Garderobe schon seit einigen Monaten strenge Hygienevorschriften», führt er aus.

Elvis Merzlikins trinkt waehrend des Trainingsauftakts des HC Lugano fuer die Saison 2018/19, am Montag, 13. August 2018, in Lugano. (KEYSTONE/Ti-Press/Davide Agosta)
Jedem Spieler seine eigene Flasche, wie hier in Lugano.archivBild: TI-PRESS

Kränkliche Spieler sollen die Garderobe meiden und sich umgehend beim Arzt melden. «Hinzu kommen präventive Massnahmen wie persönliche Trinkflaschen oder fest installierte, berührungslose Desinfektionssprüher für die Hände, die von den Spielern auch sehr rege benutzt werden», weiss Glarner. Beim Qualifikationssieger ZSC Lions werden zudem neuerdings Einweg-Frotteetücher verwendet.

Testspiele ohne Fans geplant

Im Grundsatz appelliere man an den gesunden Menschenverstand, lassen die SCL Tigers und die SC Rapperswil-Jona Lakers ausrichten. «Die Spieler wurden darauf hingewiesen, öffentliche Veranstaltungen, Orte mit grösseren Menschenmengen sowie Risikogebiete zu meiden», so Langnaus Mediensprecher Dario Langenegger. Eine konkrete Ansage wurde laut Mediensprecher Sandro Frei auch den Spielern der ZSC Lions gemacht. An deren freien Tag gilt: «Auslandreisen dürfen derzeit nicht gemacht werden.»

Damit der Spielrhythmus nicht verloren geht, planen mehrere Klubs derzeit Testspiele hinter verschlossenen Türen. Fix ist aber derzeit noch keine Partie. Die Fussballer, die auch von einer langen Zwangspause betroffen sind, sind da schon etwas weiter. Der FC Luzern schlug heute Nachmittag – ohne Fans – den FC Winterthur mit 1:0. FCL-Torhüter Marius Müller bilanzierte nach der torlosen ersten Halbzeit mit Galgenhumor: «Spiel gut bis sehr gut. Stimmung absolut grandios.»

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