Geisterspiele sind (noch) keine Option. Die Klubs hoffen, dass das Coronavirus sich nicht weiter verbreitet und ab Mitte März die Playoffs um Meistertitel und Aufstieg durchgeführt werden können.
Bis dahin wird trotz Spielpause trainiert. Sämtliche von watson angefragten Klubs liessen ausrichten, man halte den Trainingsbetrieb normal aufrecht. Beim HC Davos wird aus der Not gleich eine Tugend gemacht: Headcoach Christian Wohlwend nutzt die Zwangspause für Trainings, die intensiver sind, als ursprünglich für die Zeit zwischen Regular Season und Playoffs geplant war.
Die Klubs sind sich der Ansteckungsgefahr auch in «normalen» Wintern bewusst. So heisst es beim SC Bern, dass in der Grippezeit alljährlich hygienische Vorkehrungen getroffen würden. «Diese werden in der aktuellen Situation noch etwas konsequenter beachtet», so SCB-Mediensprecher Christian Dick.
In mancher Kabine hat sich dieser Tage zur Begrüssung die «Ghettofaust» etabliert. Beim EV Zug ist das Händeschütteln derzeit wie anderswo auch untersagt, Spieler und Betreuer haben die strikte Anweisung erhalten, im Krankheitsfall zu Hause zu bleiben. Zudem stehen Desinfektionsmittel im Einsatz. Markus Glarner, der Kommunikationsverantwortliche des HCD, weist darauf hin, dass das im Bündnerland ohnehin der Fall ist. «Wir haben in der Garderobe schon seit einigen Monaten strenge Hygienevorschriften», führt er aus.
Kränkliche Spieler sollen die Garderobe meiden und sich umgehend beim Arzt melden. «Hinzu kommen präventive Massnahmen wie persönliche Trinkflaschen oder fest installierte, berührungslose Desinfektionssprüher für die Hände, die von den Spielern auch sehr rege benutzt werden», weiss Glarner. Beim Qualifikationssieger ZSC Lions werden zudem neuerdings Einweg-Frotteetücher verwendet.
Im Grundsatz appelliere man an den gesunden Menschenverstand, lassen die SCL Tigers und die SC Rapperswil-Jona Lakers ausrichten. «Die Spieler wurden darauf hingewiesen, öffentliche Veranstaltungen, Orte mit grösseren Menschenmengen sowie Risikogebiete zu meiden», so Langnaus Mediensprecher Dario Langenegger. Eine konkrete Ansage wurde laut Mediensprecher Sandro Frei auch den Spielern der ZSC Lions gemacht. An deren freien Tag gilt: «Auslandreisen dürfen derzeit nicht gemacht werden.»
Damit der Spielrhythmus nicht verloren geht, planen mehrere Klubs derzeit Testspiele hinter verschlossenen Türen. Fix ist aber derzeit noch keine Partie. Die Fussballer, die auch von einer langen Zwangspause betroffen sind, sind da schon etwas weiter. Der FC Luzern schlug heute Nachmittag – ohne Fans – den FC Winterthur mit 1:0. FCL-Torhüter Marius Müller bilanzierte nach der torlosen ersten Halbzeit mit Galgenhumor: «Spiel gut bis sehr gut. Stimmung absolut grandios.»