Dieser NHL-Schiri hat genug: «Alle Spieler auf dem Eis kriegen eine Disziplinarstrafe»
Eigentlich verbindet die Ottawa Senators und die Florida Panthers keine besondere Rivalität. Zwar spielen sie in der NHL in der gleichen Division, doch die Rivalen der Sens sind mit Montréal und Toronto eher in Kanada zu finden, während sich Florida häufiger mit den Tampa Bay Lightning aus dem gleichen Bundesstaat streitet.
Doch seit einem Jahr gibt es ein spezielles Element bei den Duellen zwischen Senatoren und Panther: die Tkachuk-Brüder. Brady Tkachuk ist Captain in Ottawa, sein zwei Jahre älterer Bruder Matthew spielt seit Sommer 2022 in Florida. In der Nacht auf Dienstag kam es zu einem weiteren emotionsgeladenen Aufeinandertreffen – unter den Augen diverser Familienmitglieder in Ottawa.
Das Spiel war eigentlich ziemlich einseitig. Die Panthers machten von Beginn weg Druck und gewannen am Ende souverän mit 5:0. Auf dem Eis kam es aber immer wieder zu Scharmützeln. So richtig los ging es gegen Ende des zweiten Drittels. Nachdem Matt Tkachuk Senators-Goalie Joonas Korpisalo ständig kleinere Stockschläge verpasst hatte, stellte dieser seinen Peiniger nach der Sirene zur Rede. Auch Brady mischte sich ein und gab seinem Bruder einige Schubser und scharfe Worte in die Pause mit.
Joonas Korpisalo and Matthew Tkachuk going at it tonight 👀 pic.twitter.com/WY1TrE44PU
— Gino Hard (@GinoHard_) November 28, 2023
Die Reaktion der «Sens» liess nicht lange auf sich warten. Früh im dritten Drittel rannte Senators-Stürmer Zach MacEwen Matt Tkachuk über den Haufen. Wieder brach eine Rangelei aus und MacEwen wurde wegen eines Checks gegen den Kopf unter die Dusche geschickt.
Brady Tkachuk war in dieser Szene nicht auf dem Eis. Trotzdem lieferte er sich ein Wortgefecht mit seinem Bruder, als dieser sich auf den Weg zur Strafbank machte. Und Matthew warnte: «Timmy (Ottawa-Stürmer Tim Stützle, Anm. der Red.) und Sanderson sind tot.»
"Timmy and Sanderson are dead." pic.twitter.com/XCiE6Awyh3
— Everyday Sens (@EverydaySens) November 28, 2023
Wenig später kam es dann tatsächlich zum Direktduell zwischen Matt Tkachuk und Ottawa-Verteidiger Jake Sanderson. Der Florida-Stürmer gewann den Faustkampf ziemlich rasch, landete aber zum wiederholten Mal auf der Strafbank.
Es sollten bei weitem nicht die letzten Strafen des Spiels gewesen sein. Wiederum nur wenig später konnte Brady Tkachuk alleine auf Florida-Goalie Sergei Bobrovsky losziehen. Der Senators-Captain vergab die Chance und fuhr dabei auch noch in den gegnerischen Torhüter rein. Das goutierten die Panthers natürlich überhaupt nicht – eine nächste Massenrangelei brach aus. Da hatte Schiedsrichter Garret Rank genug. Nachdem sich die Streithähne wieder beruhigt hatten, verkündete der 32-Jährige das Strafmass. Zweimal zwei Minuten gegen Brady Tkachuk, einmal zwei Minuten gegen Floridas Jonah Gadjovich, und: «Eine zehnminütige Disziplinarstrafe für alle, die auf dem Eis standen.»
Matthews und Bradys Grossmutter auf der Tribüne schien angesichts des Urteils (und wohl auch des Verhaltens ihrer Grosskinder) nicht amüsiert.
Grandma Tkachuk was not impressed with Brady and Matthew’s behaviour tonight.
— Adam Reid (@AdamReid_) November 28, 2023
This poor woman
pic.twitter.com/48khxF7ZYS
Deutlich entspannter sah dies Floridas Trainer Paul Maurice, obwohl sich auf beide Teams verteilt insgesamt 167 Strafminuten ansammelten: «Das ist mild. Wir haben es nur auf 167 Minuten gebracht, es muss in den 250er-Bereich kommen, bevor es zu unruhig wird.» Beide Teams hätten gewinnen wollen, das sei gut so. «Es hat Spass gemacht», resümierte der 56-Jährige. Nun ja, sein Team hat ja auch mit 5:0 gewonnen.