Das tut richtig gut! Hamilton zeigte bei erster Gelegenheit eine starke Reaktion auf das enttäuschende Abschneiden am vergangenen Sonntag beim Saisonauftakt in Melbourne. Rang 10 war es im Albert Park geworden für ihn, Platz 8 für den Monegassen Charles Leclerc im anderen Ferrari. Auf die Scuderia war bereits wieder einiges an medialer Kritik niedergeprasselt. In Australien wurde die Strategie vermasselt. Ausserdem machten bereits Videos von Hamilton die Runde, wie er Renningenieur Riccardo Adami darum bat, ihn in Ruhe zu lassen.
Über die Reaktionen auf die Funkgespräche mit Adami sagte Hamilton: «Alle haben überreagiert. Es war einfach nur ein Hin und Her.» Dass er und der Italiener noch nicht so eingespielt sind, wie Hamilton es bei Mercedes mit seinem jahrelangen Renningenieur Peter «Bono» Bonnington war, ist ohnehin klar.
Trotz erster Unruhen rund um Maranello: Teamintern hat die Überzeugung trotz des Fehlstarts nicht gelitten, dass der SF-25 ein gutes, konkurrenzfähiges Auto ist. Hamilton hat den Beweis erbracht – auf einer Strecke, auf der er sich äusserst wohlfühlt, auf der er den Grand Prix schon sechsmal gewonnen hat.
Es war zwar «nur» der Kampf um die Startplätze für die erste Sprintprüfung der Saison. Aber das Zeichen, das Hamilton gesendet hat, stärkt die Zuversicht im roten Lager weiter. Seine zweite Pole-Position für ein Formel-1-Rennen über die verkürzte Distanz sicherte sich der Engländer mit hauchdünnem Vorsprung. Titelverteidiger Max Verstappen im Red Bull lag lediglich 18 Tausendstel zurück, Oscar Piastri im einen McLaren acht Hundertstel. Der Australier und Hamiltons Landsmann Lando Norris, dem nur Startplatz 6 blieb, hatten das Sprint-Qualifying in den orange-farbenen Wagen als klare Favoriten in Angriff genommen.
Hamilton musste sich mit seiner zweiten Pole-Position für ein Sprintrennen lange gedulden. Zum bisher einzigen Mal von ganz vorne losgefahren war er vor fast vier Jahren. Es war damals ein besonderes Ereignis. An jenem Wochenende im Juli 2021 stand im Rahmen des Grand Prix von Grossbritannien in Silverstone das erste Rennen über ein Drittel einer Grand-Prix-Distanz im Programm.
Im Team Sauber haben sie ebenfalls ihre erste Enttäuschung zu verdauen. Der Deutsche Nico Hülkenberg, der am vergangenen Sonntag beim Saisonauftakt in Melbourne mit Rang 7 geglänzt hat, muss sich mit Startplatz 19 bescheiden. Sein brasilianischer Teamkollege Gabriel Bortoleto nimmt sein erstes Sprintrennen in der Formel 1 aus Position 14 in Angriff. (nih/sda)