Sein 74. Länderspiel wird für Breel Embolo ein ganz besonderes: Erstmals führt der 28-jährige Stürmer das Nationalteam als Captain aufs Feld. Das bestätigte Nationalcoach Murat Yakin an der Pressekonferenz am Vorabend des Testspiels in Belfast: «Breel ist ein fantastischer Typ, ein Herzensmensch. Dass er morgen als Captain aufläuft, ist auch ein Verdienst seiner vielen starken Leistungen in der Nationalmannschaft.»
Embolo selbst zeigte sich demütig: «Für meine Familie und mich wird das Spiel etwas ganz Besonderes. Gleichzeitig ist es ein Länderspiel wie jedes andere, in dem ich versuchen werde, meine Aufgabe bestmöglich zu erfüllen – auch als Captain.»
Schon während des Trainingslagers in Almancil bemühte sich Embolo, die vielen neuen Spieler gut ins Team zu integrieren. Da er sowohl Französisch als auch Deutsch spricht, dient er auch als Bindeglied. «Ich bin damals sehr gut aufgenommen worden und wollte das weitergeben», sagt Embolo.
Für den Stürmer der AS Monaco ist die Partie gegen Nordirland der vorläufige Höhepunkt seiner Entwicklung in der Nati. Im März 2015 debütierte er im Freundschaftsspiel gegen die USA als gerade einmal 18-Jähriger, in seinem sechsten Spiel ein halbes Jahr später erzielte er sein erstes Tor und bereitete gegen San Marino gleich auch eines vor. Damals war Embolo der freche Neuling, später fiel er aber auch mit Fehltritten neben dem Platz auf. Am Tag vor seinem Debüt als Captain sorgte er für Lacher, als er sagte: «Ich war noch nie ein Lausbub.»
Von den Neulingen wird der eine oder andere am Freitag in der Startaufstellung stehen. Mehr verriet Yakin noch nicht. Aufgrund der vielen Ausfälle in der Abwehr dürften vor allem die Verteidiger Lucas Blondel und Stefan Gartenmann gute Chancen haben. Aber auch Isaac Schmidt, Albian Hajdari und Super-League-Überflieger Alvyn Sanches hoffen auf ihr Debüt im Nati-Dress.
Remo Freuler, der ein weiterer Kandidat für das Captainamt gewesen wäre, musste das Abschlusstraining krankheitsbedingt auslassen. Sein Einsatz ist fraglich. Dasselbe gilt für Aussenverteidiger Miro Muheim, der leicht angeschlagen ins Trainingslager gereist war, die letzte Einheit aber wieder mitmachte.
An den Gegner hat Yakin gute Erinnerungen. Gegen Nordirland bestritt er sein zweites und drittes Spiel als Nationalcoach. Unvergessen ist auch, wie er den Nordiren nach der erfolgreichen Qualifikation für die WM 2022 in Katar mehrere Packungen Schokolade schickte, weil sie im letzten Gruppenspiel Italien einen Punkt abgeknöpft hatten. Am Freitag ab 20.45 Uhr Schweizer Zeit sind allerdings keine Geschenke zu erwarten. (nih/sda)
Und seine PS brachte er leider auch nie auf den Boden.