Seit nun 240 Tagen fehlt Manuel Neuer dem FC Bayern verletzt. Mitte Dezember – kurz nach dem deutschen WM-Aus – hatte sich der Nationaltorhüter beim Skitourengehen verletzt, musste sogar mit dem Hubschrauber aus den Bergen in die Unfallklinik Murnau geflogen werden.
Rund neun Monate nach der Verletzung hat der FC Bayern nun mitgeteilt, dass Neuer erneut operiert werden musste. Am Sonntag sei eine Metallentfernung im Wadenbein erfolgreich durchgeführt worden. Medial und bei den Fans sorgt das für einen weiteren Aufschrei. Die Angst, dass sich das Comeback des Torhüters dadurch weiter verschieben könnte, ist gross. Noch grösser ist die Sorge, dass er vielleicht gar nicht mehr richtig fit wird. Ein Bericht der «Bild» befeuert diese Sorge noch mehr. Demnach gebe es Bayern-interne Stimmen, die glauben, Neuers Comeback finde erst 2024 statt.
Erfolgreicher Eingriff: @Manuel_Neuer setzt Aufbautraining fort. 💪
— FC Bayern München (@FCBayern) August 7, 2023
Dabei schreibt der Rekordmeister in seiner Pressemitteilung selbst, dass es eine «geplante Metallentfernung» gewesen sei. Die Operation ist also schon lange vorgesehen gewesen. Intern also keine Überraschung. Vor allem, weil in solchen Fällen von vornherein klar ist, dass wenn Metall bei der Heilung eines Bruchs benutzt wird, dieses in den meisten Fällen auch wieder entfernt werden muss.
Trotzdem ist die Kommunikation der Bayern unvorteilhaft und bringt die Fans teilweise in Rage. Besonders auf Twitter finden sich zahlreiche kritische Kommentare. Ein Nutzer mahnt beispielsweise ironisch an: «Hauptsache keinen würdigen Ersatz holen, weil dann würde sich der Manu darüber ärgern. Denkt langsam an die Zukunft. Seine Zeit ist vorbei.»
Hauptsache keinen würdigen Ersatz holen, weil dann würde sich der Manu darüber ärgern🤦♂️ Denkt langsam an die Zukunft seine Zeit ist vorbei.
— Enrico (@itsEnriico) August 7, 2023
Ein weiterer Nutzer mahnt den Rekordmeister an, dass der Verein «doch nicht im Ernst mit 'nem Patienten in die neue Saison starten» könne. Klar ist nämlich auch, dass Yann Sommer seine Karriere anderswo fortsetzt. Gestern gab Inter Mailand die Verpflichtung des Schweizers bekannt. Abgesehen von Neuer hätten die Münchner dann nur noch Sven Ulreich von den Profis und Tom Ritzy Hülsmann aus der zweiten Mannschaft für das Tor zur Verfügung.
Diese Tatsache hat wohl auch einen anderen Nutzer dazu bewegt, seinen Kommentar unter die Meldung des Rekordmeisters zu schreiben: «Warum lässt man Sommer ziehen, wenn Neuer nicht fit ist?»
Schön. Und wer sollte ihn ersetzen? Wir hatten 5 Torwart Spieler vor dem Beginn der Vorbereitung..Jetzt haben wir nur Ulreich. Ich hoffe, ihr wisst war ihr tut..
— Peter Vassiliou (@petvas) August 7, 2023
Anzunehmen ist, dass die Bayern für Yann Sommer bereits einen Ersatz in der Hinterhand haben. Einen, der sich mit der Rolle anfreundet, zunächst als Neuer-Vertreter im Tor zu stehen, sich später aber auf die Bank setzt. Alles andere wäre eine schlechte Kaderplanung.
In den vergangenen Wochen sind dafür immer wieder verschiedene Kandidaten genannt worden. Einer davon ist David de Gea. Der Spanier ist aktuell vereinslos, weil sein Vertrag bei Manchester United nicht verlängert wurde. Die Münchner würden hier eine hohe Ablöse sparen und müssten nur das Gehalt zahlen. Das könnte sich gerade aus finanzieller Sicht für den deutschen Rekordmeister lohnen.
Weitere mögliche Torhüter könnten Marokkos Nationaltorhüter Bono (FC Sevilla) oder Valencias Torwart-Talent Giorgi Mamardashvili sein. Beide haben allerdings noch einen Vertrag, weshalb eine Ablöse fällig wäre. Deshalb ist völlig offen, auf wen die Bayern setzen werden. Klar ist nur: Die Klub-Bosse wollen, so lange es geht, Neuer den Rücken frei- und den Weg ins Tor offenhalten.